In Neuseeland werden im Zuge des Zyklons "Gabrielle" immer mehr Einzelheiten über die verheerenden Schäden bekannt. Die Zahl der Todesopfer ist auf acht gestiegen, nachdem ein Mann von etwa 70 Jahren und später eine ältere Frau in der schlimm betroffenen Region Hawke's Bay tot aus den Fluten geborgen worden waren, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.
Nach Angaben der Polizei gibt es weiter große Sorge um mehr als 3000 Menschen, die bislang noch nicht kontaktiert werden konnten. Die Kommunikation mit einigen abgeschnittenen Gebieten war noch immer schwierig. Zehntausende Menschen sind weiter ohne Strom.
Erdrutschgefahr nahe Auckland
In der Ortschaft Muriwai nahe der Großstadt Auckland wurden am Freitag Evakuierungsbefehle erteilt. Dort drohten Erdrutsche, teilte der Notdienst von Auckland auf Twitter mit. Anwohner wurden aufgefordert, sich umgehend zu Fuß in Sicherheit zu bringen, alles hinter sich zu lassen und lediglich ihre Haustiere mitzunehmen. In Muriwai waren in den vergangenen Tagen zwei Feuerwehrmänner ums Leben gekommen, als ein Haus durch einen Erdrutsch in sich zusammenstürzte.
In der Stadt Gisborne im Nordosten des Pazifikstaats gab es kaum noch Trinkwasser. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, kein Wasser mehr zu nutzen, nachdem die örtliche Kläranlage im Zuge der Überschwemmungen ausgefallen war. "Dies ist eine große Krise, unsere Stadt hat kein Wasser", teilte der örtliche Zivilschutz mit. "Öffnen Sie Ihre Wasserhähne nicht."
Marineschiffe, Transportflugzeuge der Luftwaffe und LKW-Konvois waren auf dem Weg in abgelegene Gebiete rund um die Weinregion Hawke’s Bay und die Küstenstadt Gisborne. Helfer versuchten, mehrere Gemeinden zu erreichen, die wegen unpassierbarer Straßen weiter von der Außenwelt abgeschnitten waren.
Der Tropensturm war seit Montag mit orkanartigen Winden und Starkregen über die Nordinsel gezogen. Am Dienstag hatte die Regierung den Nationalen Notstand ausgerufen - erst zum dritten Mal in der Geschichte des Landes. Die Wassermassen standen in einigen Gegenden zeitweise so hoch, dass nur noch Hausdächer zu sehen waren. Die Regierung sprach von einem "beispiellosen Wetterereignis". (dpa)