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Kardinal Woelki: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen falscher eidesstattlichen Versicherung

Ermittlungsverfahren

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kardinal Rainer Maria Woelki

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    Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht sich Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegenüber.
    Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht sich Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegenüber. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Gegen Kardinal Rainer Maria Woelki läuft ein Ermittlungsverfahren. Das gab die Staatsanwaltschaft Köln am Mittwoch bekannt. Sie will bei dem Verfahren untersuchen, ob sich der Vorwurf der falschen eidesstattlichen Versicherung erhärtet, wie Oberstaatsanwalt Ulrich Willuhn mitteilte.

    Woelki wird von einer ehemaligen Mitarbeiterin des Erzbistums Köln schwer belastet

    Vorausgegangen waren die Aussagen von Hildegard Dahm, einer ehemaligen Mitarbeiterin der Personalabteilung des Erzbistums Köln, mit welchen Woelki schwer belastete wurde. In einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger hatte sie der Darstellung des Kardinals widersprochen, dass dieser erst in der vierten Juniwoche des Jahres 2015 von dem Missbrauchsfall rund um den Geistlichen Winfried Pilz befasst worden sei.

    Woelki hatte den zeitlichen Rahmen der vierten Juniwoche zuvor in einem presserechtlichen Prozess vor dem Kölner Landgericht, der gegen den Springer-Verlag geführt wurde, eidesstattlich versichert. "Das ist nicht wahr", sagte nun Dahm, die Assistentin des Personalchefs des Erzbistums Köln war, in dem brisanten Interview, welches am Dienstagabend veröffentlicht wurde.

    Woelki soll Liste mit Missbrauchstätern Anfang 2015 bekommen haben

    Dahm gibt in dem Interview an, dass sie Woelki Anfang 2015 eine Liste mit Missbrauchstätern erstellt habe, die dem Kardinal vom damaligen Personalchef übergeben wurde. Diese sei zu dem damaligen Zeitpunkt aktuell gewesen. Unter den 14 Namen soll sich auch Winfried Pilz befunden haben.

    Sie räumt ein, "dass er sich das Blatt mit Pilz und den anderen 13 Namen nicht angeschaut hat. Aber befasst habe ich ihn damit. Ganz eindeutig." Die ehemalige Mitarbeiterin der Personalabteilung berichtete auch noch von einer desinteressierten Reaktion des Kardinals. Als sie ihren Chef gefragt hatte, wie Woelki auf die Liste reagierte, soll dieser gesagt haben: "Das hat den Kardinal überhaupt nicht interessiert."

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