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Kann man Diabetes verhindern?

Diabetes

Kann man Diabetes verhindern?

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    Wer an Diabetes erkrankt ist, muss seinen Blutzucker genau im Blick behalten. Kann die Krankheit aber verhindert werden?
    Wer an Diabetes erkrankt ist, muss seinen Blutzucker genau im Blick behalten. Kann die Krankheit aber verhindert werden? Foto: Jörg Carstensen, dpa (Symbolbild)

    Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Die Stoffwechselerkrankung – medizinisch korrekt Diabetes mellitus genannt – tritt nämlich in verschiedenen Formen auf. Laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) gelten Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes als Hauptformen der Erkrankung. Dabei sind die meisten Diabetikerinnen und Diabetiker – etwa 90 bis 95 Prozent – von einem Typ-2-Diabetes betroffen, der auch als Zuckerkrankheit oder Altersdiabetes bekannt ist.

    Während Typ-2-Diabetes vor allem im Erwachsenenalter auftritt, beginnt Typ-1-Diabetes meist bereits im Kinder- und Jugendalter. Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge ist ein Diabetes mellitus durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel charakterisiert. Dieser kann infolge einer gestörten Insulinwirkung oder eines Insulinmangels auftreten.

    Betroffene müssen nach der Diagnose oft ihr Leben lang ihren Blutzuckerspiegel genau im Blick behalten und zum Teil auch regelmäßig Insulin spritzen. Diabetes ist in Deutschland weitverbreitet und zählt laut der BZgA zu den häufigsten nicht übertragbaren Erkrankungen. Menschen, die zur Risikogruppe gehören, dürften sich daher fragen: Kann man einen Diabetes verhindern?

    Übrigens: Ein Diabetes kann viele Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Außerdem müssen Diabetikerinnen und Diabetiker verstärkt darauf achten, was sie essen und auch trinken. So können etwa Alkohol, Milchprodukte, aber auch bestimmte Obstsorten – etwa Äpfel, Kaki und Bananen - einen Einfluss auf die Erkrankung haben.

    Kann man Diabetes verhindern?

    Die Frage, ob man verhindern kann, an Diabetes zu erkranken, lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Genau aus diesem Grund kann sich auch Markus Bauer, Chefarzt der Gastroenterologie und Diabetologe an den Helios Kliniken Mittelweser, in einem Interview anlässlich des Welt-Diabetes-Tags 2024 nur auf ein „klares Jein“ festlegen. Komplett verhindern lässt sich Diabetes nämlich nicht, erklärt Bauer. „Aber wir wissen, dass man durch gezielte Präventionsmaßnahmen das Risiko deutlich senken und die Erkrankung oft um Jahre hinauszögern kann.“

    Insbesondere bei Typ-2-Diabetes würden der Lebensstil und die tägliche Bewegung eine wichtige Rolle spielen. Dabei reiche schon eine halbe Stunde pro Tag mit „alltäglicher Bewegung wie Treppensteigen, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder kurze Strecken zu Fuß zurücklegen“ aus – „es muss kein schweißtreibendes Training sein“, sagt der Diabetologe. Wer daneben noch auf die richtige Ernährung achtet, Alkohol nur in Maßen genießt und nicht raucht, macht für die Prävention von Diabetes vieles richtig.

    Auch wer täglich Kaffee trinkt, könnte damit dem Ausbruch eines Typ-2-Diabetes entgegenwirken. Denn: „Studien zeigen, dass Kaffee, selbst in der entkoffeinierten Variante, eine schützende Wirkung gegen Diabetes haben kann“, erklärt Bauer. Dabei würden vier bis sieben Tassen pro Tag das Diabetes-Risiko um etwa 25 Prozent senken. Laut diabetesnetz.info, der Techniker Krankenkasse und dem Diabetesinformationsportal diabinfo.de können neben ausreichend Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und dem Verzicht auf Rauchen und Alkohol außerdem auch ausreichender Schlaf sowie ein gutes Stressmanagement einen Typ-2-Diabetes verhindern.

    Wie sieht es aber mit der Prävention eines Typ-1-Diabetes aus? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, laufen laut den Helios Kliniken derzeit mehrere Projekte. Eines davon untersucht etwa Antikörpertherapien, die den Ausbruch eines Typ-1-Diabetes bei Risikopatientinnen und -patienten um bis zu zwei Jahre verzögern könnten. „Diese Therapien sind jedoch noch nicht etabliert. Aber angesichts der stetig steigenden Zahl an Diabetesfällen wird in diesem Bereich sehr intensiv geforscht“, erklärt Bauer.

    Übrigens: Neben den verschiedenen Diabetes-Typen, zu denen auch Schwangerschaftsdiabetes zählt, gibt es außerdem den sogenannten Diabetes Typ F. Dabei handelt es sich im medizinischen Sinne nicht um eine Diabetes-Erkrankung. Viel mehr wird laut diabinfo.de unter dem Begriff die Betroffenheit von Familie und Freundeskreis von Erkrankten zusammengefasst.

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