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Kampfdelfine: Militär-Delfine für Russland im Krieg in der Ukraine

Krieg in der Ukraine

Delfin-Armee: Das hat es mit Russlands Geheimwaffe auf sich

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    Delfine dienen der russischen Marine für militärische Aufgaben
    Delfine dienen der russischen Marine für militärische Aufgaben Foto: Owen Humphreys, dpa (Symbolbild)

    Ein Krieg bringt einige Dinge ans Licht, die man sich vorher kaum hätte vorstellen können. Bei dieser Geschichte gilt das aber im Besonderen, denn eine Delfin-Armee? Das klingt dann doch eher nach einer mäßig durchdachten Agenten-Komödie.

    Auf eine solche soll Russland im Krieg in der Ukraine aber tatsächlich zurückgreifen. Das legen seit vergangenem Jahr Satellitenaufnahmen des US-Unternehmens "Maxar Technologies" nahe. Im Hafen in Sewastopol, dem Flottenstützpunkt der russischen Marine auf der Krim, liegen demnach zwei schwimmende Delfin-Becken.

    Gibt es Kampfdelfine tatsächlich?

    Es klingt unglaublich, doch die russische Armee setzt im Krieg in der Ukraine wohl tatsächlich sogenannte Kampfdelfine ein. Die gibt es wirklich. Auf den Satellitenaufnahmen sind die Becken neben zwei russischen Kriegsschiffen zu sehen. Eines davon ist das Flaggschiff Moskwa, welches kurz nach den Aufnahmen sank.

    Trainierte Delfine für das Militär zu nutzen, das ist keine ganze neue Idee. Die Delfin-Armee in Sewastopol wurde bereits zu Sowjetzeiten aufgebaut. Dann wurde sie der Ukraine übergeben. Nach der Annexion der Halbinsel durch Russland kamen diese wieder in russischen Besitz. Das Projekt wurde weiter ausgebaut – und nun gelten die Kampfdelfine als Geheimwaffe der russischen Marine.

    Militär-Delfine im Kalten Krieg

    Neben der Sowjetunion trainierten auch die Amerikaner während des Kalten Krieges Meerestiere. Unter größter Geheimhaltung wurden von der US-amerikanischen Marine neben Delfinen auch Seelöwen und Wale trainiert. Die Delfin-Armee soll zu Hochzeiten des

    Von den USA wurden im kalifornischen San Diego Meeressäuger zu Aufklärungszwecken ausgebildet. Das Projekt begann in den 1960er Jahren, wie es auch bei der Sowjetunion der Fall war. Nach dem Ende des Kalten Krieges veröffentlichte die

    • Für das Aufspüren von Minen
    • Für die Abwehr und Lokalisierung von feindlichen Taucher-Angriffen
    • Für den Schutz militärischer Häfen
    • Für die Bergung von Militärgerät

    Wohl trainierter Belugawal "Hvaldimir" sorgt 2019 für Aufsehen

    Im April 2019 wurde eine breite Öffentlichkeit zum ersten Mal auf einen womöglich von Russland trainierten Meeressäuger aufmerksam. Damals näherte sich der Belugawal "Hvaldimir" im Norden Norwegens wiederholt Fischern, da dieser an Menschen gewöhnt wirkte.

    Als ein Geschirr mit Kamerahalterung entdeckt wurde, fing man den Wal. Auf dem Geschirr war in englischer Sprache "Ausrüstung St. Petersburg" aufgedruckt. Daher wurde spekuliert, dass der Belugawal der russischen Marine zu Spionagezwecken gedient haben könnte –und entsprechend ausgebildet war.

    Ortungssinn macht Delfine für Militär interessant

    Der große Trumpf von Delfinen für das Militär ist der enorm gute Ortungssinn der Meerestiere. Sie gelten zudem als sehr intelligent. Für Russland können die Kampfdelfine die russischen Schiffe vor ukrainischen Tauchern beschützen, die den Hafen infiltrieren könnten, um Sabotageakte durchzuführen. So soll die Flotte im Schwarzen Meer geschützt werden.

    Außerdem können sie bei Spionagemissionen die Rolle von mobilen Radargeräten einnehmen. Auch die Fähigkeit beim Aufspüren von Seeminen kann hilfreich sein. Hier kommt der hervorragende Gehörsinn von Delfinen ins Spiel.

    Alle aktuellen Entwicklungen erfahren Sie jederzeit in unserem Live-Blog zum Krieg in der Ukraine.

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