Wer es in Deutschland derzeit ziemlich kalt findet, der dürfte in der Mehrzahl sein. Die Temperaturen hierzulande sind allerdings gerade zu tropisch warm, wenn man sie mit denen im Norden Chinas vergleicht. In der nordchinesischen Stadt Mohe wurden nun minus 53 Grad gemessen. Das gab die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua bekannt.
Es handelt sich um historische Tiefsttemperaturen. Der Kälterekord hatte in China bislang bei minus 52,3 Grad gelegen. Er war im Jahr 1969 aufgestellt worden.
Kälterekord in China: Historische Kälte im Norden Chinas
Im hohen Norden Chinas sind die Temperaturen nun schon an drei Tagen in Folge unter 50 Grad gefallen. Die extreme Kälte suchte die komplette Provinz Heilongjiang heim. Auch mehrere Gegenden im Großen Hinggan-Gebirge sind von der extremen Kälte betroffen.
Mohe stellt die nördlichste Stadt in China dar. Kalte Temperaturen sind die Einwohnerinnen und Einwohner dort gewohnt. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen liegen laut Xinhua bei minus drei Grad. Acht Monate im Jahr ist das Wetter von Schnee und Eis geprägt. Die Stadt wird auch der "Nordpol Chinas" genannt. Unter den Touristen ist es Trend, heißes Wasser in die Luft zu gießen, damit dieses sofort gefriert.
Nach Kälterekord in China: Bei wie viel Grad liegt der Kälte-Rekord in Deutschland?
In Deutschland liegt der Kälterekord weit über den Temperaturen, die nun im chinesischen Mohe gemessen wurden. Die niedrigste Temperatur wurde hierzulande 1929 gemessen. In Oberbayern war das Thermometer auf minus 37,8 Grad nach unten geklettert. Die kältesten Temperaturen aus dem vergangenen Jahr stammen ebenfalls aus Bayern. Mitte Dezember 2022 wurden minus 19,3 Grad gemessen.
Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus legt nahe, dass das Wetter im vergangenen Jahr ungewöhnlich häufig extreme Züge angenommen hat. Die acht vergangenen Jahre waren die wärmsten überhaupt.