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Insekten: Junikäfer: Darum greifen sie in der Dämmerung an

Insekten

Junikäfer: Darum greifen sie in der Dämmerung an

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    Bevor Junikäfer sich paaren, fliegen sie etwas unkoordiniert durch die Gegend.
    Bevor Junikäfer sich paaren, fliegen sie etwas unkoordiniert durch die Gegend. Foto: Stefan Thomas, dpa (Archivbild)

    Sommerabendstimmung, ein erster Schluck Wein bei leichter Kleidung, ein nettes Gespräch auf der Terrasse, und dann das: ein Kamikaze-Käfer rauscht bei voller Geschwindigkeit ins Glas, verfängt sich in den Haaren, oder noch schlimmer, klatscht ins Gesicht.

    Wer laue Sommerabende im Freien genießt, könnte es mit ihnen zu tun kriegen: Junikäfern. Denn wenn die abendliche Dämmerung beginnt, schwirren jedes Jahr von Juni bis Juli brummende Schwärme von Junikäfern durch die Lüfte. Warum sie das tun, und warum sie scheinbar Menschen dabei angreifen, lesen Sie in diesem Artikel.  

    Was sind Junikäfer?

    Der Junikäfer gehört laut dem ARD-Wissensportal ardalpha.de mit dem Maikäfer zur Familie der Blatthornkäfer. Der Name "Junikäfer" steht dabei als allgemeingebräuchlicher Oberbegriff für gleich mehrere Verwandte aus der Familie. Den Junikäfer, den wir meinen, ist auch als der "Gerippte Brachkäfer" bekannt. Er ist kleiner als der Maikäfer und streifenlos, nicht mehrfarbig, sondern meist schlicht braun oder graubraun. Der Junikäfer, ist er einmal geschlüpft, wird zudem nur wenige Wochen alt, um sich zu paaren und Eier zu legen.

    Wann sind Junikäfer aktiv?

    Wie der Name vermuten lässt, sind die ausgewachsenen Junikäfer zwischen Juni und Juli vor allem in der Dämmerung und in Schwärmen unterwegs, und zwar zur Paarungszwecken. Sie tun dies laut MDR Wissen vor allem nachts, also mit Einbruch der Dämmerung. Der Hintergrund: Beim Akt der Begattung gehen sie lieber auf Nummer sicher, fliegen also vornehmlich dann, wenn Vögel, ihre größten natürlichen Feinde, schlafen. Dabei stören die brummenden Torkelflieger so manchen gemütlichen Sommerabend. Doch warum stürzen sie sich eigentlich auf Menschen?

    Warum greifen Junikäfer Menschen in der Dämmerung an?

    Das Wort "angreifen" ist in diesem Fall irreführend, obwohl es sich für die Betroffenen tatsächlich so anfühlt. Denn Junikäfer greifen nicht bewusst Menschen an, die banale Wahrheit ist, dass sie sehr schlecht fliegen. Die Natur hat Junikäfer schlicht nicht mit virtuosen Flugfähigkeiten ausgestattet, zackige Ausweich- und Fluchtmanöver sind ihnen daher nicht vergönnt.

    So suchen Junikäfer nach Bäumen, finden stattdessen etwas, das sich, groß, bewegungslos, auf den ersten Käfer-Blick als etwas Ähnliches darstellt: Menschen mit einem Glas Wein zum Beispiel.

    Sind Junikäfer gefährlich?

    Lästig ja, eklig bestimmt auch. Doch gefährlich sind Junikäfer nicht. Denn nach dem Wissensportal von MDR ernähren sich die Kamikaze-Flieger von Blättern und Blüten und können weder stechen noch beißen. Durch den vergleichsweise kurzen Lebenszyklus von wenigen Wochen können die Käfer zudem auch in der heimischen Pflanzenwelt keinen ernsthaften Schaden anrichten, so das Portal weiter.

    Lesen Sie hier: Warum sterben so viele Insekten und was kann man dagegen tun?

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