Obwohl Juneteenth bereits seit mehr als 150 Jahren gefeiert wird, ist der Feiertag doch der jüngste in den USA. Der Grund: Erst 2021 hat US-Präsident Joe Biden ein Gesetz unterschrieben, wodurch Juneteenth offiziell zum nationalen Feiertag erhoben wurde.
Wann und warum wird Juneteenth gefeiert?
Juneteenth findet jedes Jahr am 19. Juni statt. Hintergrund ist eine Rede des ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln am 22. September 1862, in der er die Abschaffung der Sklaverei ankündigte. Sie trat am 1. Januar 1863 in Kraft. Die Verkündung wird historisch als Emanzipationsproklamation bezeichnet. Vorerst galt die Proklamation nur in jenen Südstaaten, die zu diesem Zeitpunkt noch Teil der Konföderation waren.
Trotz der Aufforderung Lincolns hat sich Texas laut der US-Behörde "Bureau of Global Public Affairs" nicht daran gehalten. Etwa zwei Jahre später marschierte General Gordon Granger mit etwa 2000 Soldaten in den US-Staat ein, um die Abschaffung der Sklaverei erneut zu verkünden. Bereits ein Jahr später wurde der 19. Juni dann als Gedenktag gefeiert, allerdings inoffiziell.
Zum bundesstaatlichen Feiertag wurde Juneteenth in Texas dann im Jahr 1980 erhoben. Zum bundesweiten Feiertag wurde Juneteenth erst vor kurzem: Der US-Kongress machte den Termin im Juni 2021 zum bundesweiten Feiertag. US-Präsident Joe-Biden hatte das neue Gesetz nach einer Zeremonie feierlich im Weißen Haus unterschrieben.
Juneteenth: Woher kommt der Name?
Offiziell wird der 19. Juni in den USA als Juneteenth National Independence Day bezeichnet. Der Name setzt sich aus "June" (Juni) und "Nineteenth" (Neunzehn) zusammen. Weitere Feiertage in den USA sind unter anderem:
Was wird an Juneteenth gefeiert?
Juneteenth ist ein Gedenktag zur Abschaffung der Sklaverei in den USA. Offiziell wurde sie 1865 abgeschafft, laut der US-Behörde hielten sich aber viele Sklavenhalter zunächst nicht an die Vorgaben. Sklaven wurden teilweise weiterhin zur Arbeit auf den Feldern gezwungen und für Ungehorsam bestraft. Um den vielen befreiten Afroamerikanern zu helfen, wurden Staatsvertreter in die einzelnen Staaten geschickt. Obwohl die Änderungen in einigen Staaten - wie beispielsweise Texas - nur langsam umgesetzt wurden, galt Juneteenth bei vielen Afroamerikanern bereits ein Jahr nach der Verkündung von Abraham Lincoln als inoffizieller Feiertag.
In einem offiziellen Statement zu dem Thema sagt US-Demokratin Nancy Pelosi zu dem Thema: "Juneteenth ist ein Fest der Freiheit für Afroamerikaner, an das seit 156 Jahren erinnert wird. Dieser besondere Tag markiert einen wichtigen Meilenstein bei der Abschaffung der Sklaverei [...]."
An Juneteenth sollen Amerikaner die Gelegenheit nutzen, sich mit einer Geschichte auseinanderzusetzen, die von "tragischen Ungerechtigkeiten geprägt ist", heißt es weiter.