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Journalistin: Anne Will ein letztes Mal bei "Anne Will"

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Anne Will ein letztes Mal bei "Anne Will"

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    Moderiert zum letzten Mal ihre Talkrunde: Anne Will.
    Moderiert zum letzten Mal ihre Talkrunde: Anne Will. Foto: ARD Mediathek/NDR/Wolfgang Borrs/obs

    Für Politiker ist es sicher einer der wichtigsten Orte, um gehört zu werden. Sonntagabends nach dem "Tatort" im Ersten - wenn Millionen in Deutschland den Krimi geschaut haben - beginnt "Anne Will". Wer in der Polit-Talkrunde auf dem Top-1-Sendeplatz im öffentlich-rechtlichen ARD-Programm sitzt, kann Debatten der Woche anstoßen und prägen. Die Journalistin

    Die 57-Jährige hat den Talkabend 16 Jahre lang mit ihrer Person so stark geprägt, dass man fast meinen könnte, dass die Sendung auch ohne sie weiterhin "Anne Will" heißen müsste. Aber das ist natürlich Quatsch. Vor Monaten wurde der Arbeitstitel für die Sendung ihrer Nachfolgerin und Ex-"Tagesthemen"-Moderatorin Caren Miosga (54) bekannt: "Miosga".

    Miosga konkurriert dann wie Will mit der ZDF-Konkurrenz Maybrit Illner ("

    Neue Projekte

    Was Anne Will, die früher viele Jahre die "Tagesthemen" im Wechsel mit Ulrich Wickert (80) präsentierte und davor bei der "Sportschau" war, künftig machen wird, hat sie noch nicht bekanntgemacht. Im Januar hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der für "Anne Will" in der ARD zuständig ist, mitgeteilt, dass sie neue Projekte angehen wolle, "über die sie sich auch mit dem NDR bereits im Gespräch befindet".

    Der öffentlich-rechtliche Sender äußerte sich seither nicht mehr zu möglicher Zusammenarbeit. Von Will hieß es in der gemeinsamen Pressemitteilung damals: "2024 ist Neustart angesagt! Dann ist Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven."

    553 Ausgaben und mehr als 1300 Gesprächsgäste

    Laut NDR sahen 2022 im Schnitt mehr als 3,6 Millionen Menschen (Marktanteil 15,1 Prozent) den Polit-Talk. 2021 waren es 4,12 Millionen. Ein Blick auf frühere Jahre: 2010 waren es laut Sender 4,18 Millionen Zuschauer, 2020 3,97 Millionen. 2015 - Sendeplatz Mittwoch - dagegen nur 1,48 Millionen. 553 Ausgaben kamen in 16 Jahren mit mehr als 1300 Gesprächsgästen zusammen.

    2011 wechselte der Sendeplatz ihrer Talkshow, die in Berlin produziert wird, auf den Mittwoch. Der Grund: Der Sonntagabend-Platz wurde für Moderator Günther Jauch freigeräumt und Will musste das Feld räumen. In einem "Spiegel"-Interview hatte Will 2010 eine "monatelange Hängepartie" beklagt und gesagt: "Das war unschön. Das kann man besser machen." 2016 kehrte sie wieder zurück auf den Sonntagabend.

    Vom Radio ins Fernsehen

    Die in Köln geborene Journalistin begann ihre Karriere im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie machte beim Sender Freies Berlin (SFB, später RBB) ein Volontariat und arbeitete dann erst einmal dort im Radiobereich. In einer Sendung auf Radio eins (

    Politiker wussten um die Bedeutung der Sendung "Anne Will". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) etwa suchte sich gleich mehrmals die Journalistin für Einzelinterviews aus, um ihre Botschaften zu platzieren. Dass Will von Politikern geschätzt wird, machte diese Bemerkung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (

    (Von Anna Ringle, dpa)

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