Jens Lehmann wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag in seinem Auto von der Münchner Polizei angehalten und kontrolliert. Der frühere Torwart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war einer Polizeistreife offenbar wegen auffälligen Fahrverhaltens aufgefallen, wie Der Spiegel unter Berufung auf eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I berichtet. Demnach sei er „im Innenstadtbereich“ Münchens gegen 1.30 Uhr am Montag angehalten worden. Die Beamten hätten „deutlichen Alkoholgeruch“ und einen unsicheren Gang bei ihm festgestellt.
Jens Lehmann betrunken am Steuer? Ermittlungen laufen
Deshalb hätten die Polizisten einen Atemalkoholtest mit Lehmann durchgeführt, der allerdings „kein verwertbares Ergebnis“ erbracht habe. Daraufhin sei Blut bei dem 54-Jährigen abgenommen worden - zudem sei sein Führerschein sichergestellt worden, wird die Sprecherin in dem Bericht weiter zitiert. Die Ergebnisse der Blutalkoholuntersuchung lägen noch nicht vor. Es werde wegen Trunkenheit im Verkehr gegen den ehemaligen Torhüter ermittelt.
Laut Bild-Zeitung, die zuerst über den Vorfall berichtet hatte, sei Lehmann im Münchner Stadtteil Sendling angehalten worden, nachdem der heutige TV-Experte auf dem Oktoberfest ausgelassen gefeiert und getrunken haben soll, wie es in dem Bericht heißt.
Vorfall mit Kettensäge: Jens Lehmann ist schon häufiger mit dem Gesetz in Konflikt geraten
Es wäre nicht der erste Vorfall, bei dem Lehmann bei der Polizei aktenkundig wird. So war er unter anderem bereits 2016 vom Amtsgericht Starnberg wegen Beihilfe zur Unfallflucht zu einer Geldstrafe von 42.500 Euro verurteilt worden. Im Herbst 2023 wurde gegen den 54-Jährigen Anklage wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs gestellt, ebenfalls vor dem Amtsgericht Starnberg. Er soll im Sommer 2022 mit einer Kettensäge einen Dachbalken der gerade im Bau befindlichen Garage seines Nachbarn angesägt haben, offenbar da sie ihm die Aussicht von seinem Grundstück auf den Starnberger See versperrt haben soll. Letztlich wurde er wegen Sachbeschädigung, Beleidigung von Polizisten und versuchten Betrugs zu einer Geldstrafe von 420.000 Euro verurteilt - sowohl Lehmann als auch die Staatsanwaltschaft legten aber Berufung gegen das Urteil ein. Der Berufungsprozess läuft derzeit noch.
Lehmann zählte in seiner aktiven Zeit als Profifußballer zu den besten Torhütern der Welt. Er wurde unter anderem mit dem AC Mailand 1999 italienischer, 2002 mit Borussia Dortmund deutscher sowie 2004 mit dem FC Arsenal englischer Meister. 1997 gewann er mit dem FC Schalke 04 den UEFA-Pokal. Er gehörte auch zur DFB-Elf, die im Jahr 2006, das deutsche „Sommermärchen“ bei der WM im eigenen Land schrieb. Später war er auch als Trainer aktiv und stand als Co-Trainer auch beim FC Augsburg für zweieinhalb Monate am Spielfeldrand. Heute tritt er vor allem als TV-Experte bei Fußballübertragungen auf.
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