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Neues starkes Erdbeben in Fukushima weckt böse Erinnerungen
![Das Atomkraftwerk Fukushima 2018 von einem Hubschrauber aus aufgenommen. In dem Gebiet kam es zu einem Erdbeben. Das Atomkraftwerk Fukushima 2018 von einem Hubschrauber aus aufgenommen. In dem Gebiet kam es zu einem Erdbeben.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Fast genau elf Jahre nach der Katastrophe und dem Atomunfall wird die Region erneut von starken Beben heimgesucht. Wieder wird den Japanern bewusst: Sie leben auf einem Pulverfass.
Die Region um die Atomruine von Fukushima ist erneut von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Japans Meteorologische Behörde gab am späten Mittwochabend (Ortszeit) eine Warnung vor einem Tsunami von bis zu einem Meter Höhe für die Pazifikküste der Präfekturen Fukushima und Miyagi aus. In dem früheren Atomkraftwerk Fukushima Daiichi gab es in einem Turbinengebäude Feueralarm, wie der Betreiber Tepco mitteilte.
In einem Abklingbecken für gebrauchte Brennstäbe des zweiten Atomkraftwerks Fukushima Daini zwölf Kilometer südlich der Atomruine fielen zudem Pumpen aus. Durch das Beben entgleiste außerdem ein Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug - die rund 100 Passagiere an Bord blieben örtlichen Medienberichten zufolge jedoch unverletzt.
Auch im 250 Kilometer entfernten Großraum Tokio gerieten Gebäude beängstigend lang anhaltend ins Schwanken. Berichte über größere Schäden lagen zunächst nicht vor, laut der Nachrichtenagentur Kyodo mussten in Fukushima aber zahlreiche Menschen in Krankenhäuser gebracht werden. In zwei Millionen Haushalten fiel zudem vorübergehend der Strom aus.
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Das Beben der Stärke 7,3 ereignete sich fast auf den Tag genau elf Jahre, nachdem die Region im Nordosten des asiatischen Inselreiches von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 9 und einem dadurch ausgelösten gewaltigen Tsunami verwüstet wurde und es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu Kernschmelzen kam. Eine solche Katastrophe blieb den Inselbewohnern diesmal zu Glück erspart.
Wetterbehörde warnt vor Flutwelle in Fukushima
Viele Japaner waren bereits schlafen gegangen, als kurz vor Mitternacht plötzlich die Wände schwankten. Kurz darauf erfolgte die Warnung vor einem bis zu einem Meter hohen Tsunami. Bald darauf wurde in der Hafenstadt Ishinomaki in der Präfektur Miyagi eine 20 Zentimeter hohe Flutwelle registriert. Die Regierung in Tokio richtete sofort einen Notfallstab ein. Dass ein Shinkansan entgleiste, zeigt, wie stark die Erschütterungen waren. Der Shinkansen ist weltweit berühmt für seine exstrem hohe Sicherheit.
Entsprechend fassungslos waren die Japaner, als im Oktober 2004 nach einem Erdbeben ein Shinkansen zum ersten Mal aus der Spur gesprangen war - obgleich auch dabei niemand zu Schaden gekommen war. Noch tagelang war der entgleiste Zug damals im staatlichen Fernsehen zu sehen gewesen, so sehr nagte der Fall am Stolz der Nation.
Nach Angaben der Meterologischen Behörde ereignete sich das Beben vom Mittwoch vor der Küste von Fukushima in einer Tiefe von rund 60 Kilometern. "Für japanische Verhältnisse ist es mittelgroß", sagte der Seismologe Marco Bohnhoff vom Potsdamer Geoforschungszentrums (GfZ) am Mittwoch auf Anfrage.
Die Erschütterungen zeigten den Japanern erneut, welche Gefahren auf sie lauern. Starke Erdbeben können jederzeit kommen. Irgendwann, das fürchten viele, wird ein schweres Erdbeben auch Tokio treffen. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben bedrohten Länder der Welt.
![Elf Jahre Fukushima: Bilder der Katastrophe Der Videograb des Bildes des Fernsehsenders ABC 24 zeigt am 12.03.2011 eine Rauchwolke des Atomkrafwerks Fukushima 1, 250 Kilometer nordöstlich von Tokio (Japan). Ein schweres Erdbeben und eine riesige Flutwelle hatten am 11. März 2011 zum Atomunfall von Fukushima in Japan geführt. Foto: Abc News 24/handout/AAP/ABC NEWS 24/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Es sei kein unerwartetes Ereignis, betonte Bohnhoff. Die pazifische-ozeanische Erdplatte schiebe sich unter Japan, dieser Prozess werde aufgehalten, wenn sich die Platten verhakten. Dann sammele sich im Laufe von Jahren bis zu Jahrhunderten Energie, die sich schlagartig entlade. Es sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich, dass jetzt unmittelbar noch ein größeres Beben folge. Japans Meteorologische Behörde warnte jedoch für die nächsten sieben Tage vor einem möglichen weiteren Beben einer ähnlichen Stärke.
Keiner der Todesfälle in Fukushima wurde auf Strahlung zurückgeführt
Am 11. März 2011 hatte sich in Folge eines Seebebens eine gigantische Flutwelle an der Pazifikküste aufgebäumt und alles niedergewalzt: Städte, Dörfer und riesige Anbauflächen versanken in den Wasser- und Schlammmassen. Rund 20.000 Menschen riss die Flut damals in den Tod.
In Fukushima kam es damals in der Folge des Bebens und Tsunamis im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einem Super-GAU. Er wurde in aller Welt zum Sinnbild der "3/11" genannten Dreifach-Katastrophe - auch wenn keiner der Todesfälle auf die Strahlung zurückgeführt wird.
Panik kam unter der Bevökerung auch diesmal nicht auf. Was im Westen gelegentlich als Gleichmut missverstanden wird, ist tatsächlich Gefasstheit und Durchhaltewillen, mit der Japaner Naturgewalten wie dieser begegnen. Die Erkenntnis, dass man sich letztlich nur damit abfinden kann, auf einem Pulverfass zu leben, hat bei den Inselbewohnern zu außergewöhnlicher Ausdauer in Krisen geführt. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.
>>Herr Robert M., falls Sie einen Dachschaden haben und Sie melden diesen Ihrer Versicherung und geben dabei als Ursache „Einschlag einer Atombombe“ an, erhalten Sie keine Leistungen von Ihrer Versicherung. Dies ist so, weil die Wirkung einer Atombombe (Atomwaffe, Atomsprengkopf, Kernwaffe, Nuklearwaffe) auf Kernspaltung und/oder Kernfusion, also Kernenergie, beruht. Mir fällt dagegen kein Fallbeispiel für ein von einem AKW verursachten Schaden an einem Gebäude, einem Kfz oder einem Hausrat ein.<<
Nach dem Einsatz einer Atombombe, wird es dort niemandem mehr möglich sein, sich an seine Versicherung zu wenden.
Wenn aus einem AKW nach einem Unfall übermäßig Radioaktivität entweicht, können Häuser, Betriebe und PKW für Jahrzehnte verseucht und gesperrt sein. In der Evakuierungszone von Fukushima musste viel zurückgelassen werden. Auch die fahrtüchtigen Automobile müssen stehenbleiben, um nicht die radioaktiven Partikel zu verschleppen.
Raimund Kamm
Unter bpb steht zu Hiroshima, „etwa 90 Prozent der Häuser wurden zerstört oder stark beschädigt.“ (https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/313622/vor-75-jahren-atombombenabwuerfe-ueber-hiroshima-und-nagasaki/). Dieser Tage habe ich gelernt, dass es auch taktische Atombomben gibt. Die haben eine geringere Sprengkraft. Deshalb ist für mich durchaus vorstellbar, dass ein Gebäude etwas abgelegen von der Einschlagstelle der Atombombe durch die Druckwelle einen Dachschaden erleidet.
Ich habe bislang keinen Bericht über Schäden an privaten Kfz in Fukushima gelesen. Können Sie bitte die Quelle für Ihre Behauptung nennen. In welchem Radius zum AKW waren die Kfz derart kontaminiert, dass sie für immer stillgelegt werden mussten? Ist er größer als der Abstand Ihrer Garage zum AKW Gundremmingen?
>>Von Helmut Eimiller 09:57 Uhr Die Seismologen warnen vor dem Ausbruch eines Erdbebens im Gundelfinger Moos. AKW Gundremmingen ist in Gefahr!!! Herr H., ich will Sie damit fragen: Nur weil Fukushima für ein AKW ein denkbar ungeeigneter Standort war, soll jetzt die ganze Welt auf Atomenergie verzichten?<<
Ich dachte, der Unfallhergang in Fukushima wäre bekannt. Dort ist die Kühlung ausgefallen, weil das Stromnetz zusammenbrach und dann auch die Notstromdiesel nicht funktionierten. In Fukushima waren dafür das Erdbeben und die Flutwelle die Ursache. Leider sind aber viele andere Ursachen nicht auszuschließen, die auch in deutschen, französischen, belgischen oder tschechischen AKW die Kühlung und die Notkühlung kollabieren lassen können.
Fachleute für Risikoeinschätzung wissen das. So heißt es im Versicherungsschein meiner KFZ-Versicherung: „Kein Versicherungsschutz besteht: Für Schäden durch Kernenergie.“
Ähnliches können Sie bei Hausratsversicherungen etc. im Kleingedruckten finden. Warum wohl?
Raimund Kamm
„'Kein Versicherungsschutz besteht: Für Schäden durch Kernenergie.' Warum wohl?“
Ich vermute mal, die Versicherung will nicht pleite gehen, wenn auf Ihr Wohnhaus eine Atombombe fällt. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass die Versicherung hier an die friedliche Nutzung der Kernenergie dachte.
Wenn es Ihnen aber wichtig ist, können Sie ja bei den Versicherern nachfragen, wie lange schon ein solche Klausel Teil der Verträge ist und wie oft sie schon die Versicherer von ihrer Leistungspflicht befreite. Wenn sie jemals griff, dann würde(n) mich auch das/die Fallbeispiel(e) interessieren.
"Ich vermute mal, die Versicherung will nicht pleite gehen, wenn auf Ihr Wohnhaus eine Atombombe fällt. "
Schwache Ausrede. Warum wohl schreibt die Versicherung explizit "Kernenergie", wenn sie eigentlich Nuklearwaffen meint? Na?
Herr Robert M., falls Sie einen Dachschaden haben und Sie melden diesen Ihrer Versicherung und geben dabei als Ursache „Einschlag einer Atombombe“ an, erhalten Sie keine Leistungen von Ihrer Versicherung. Dies ist so, weil die Wirkung einer Atombombe (Atomwaffe, Atomsprengkopf, Kernwaffe, Nuklearwaffe) auf Kernspaltung und/oder Kernfusion, also Kernenergie, beruht.
Mir fällt dagegen kein Fallbeispiel für ein von einem AKW verursachten Schaden an einem Gebäude, einem Kfz oder einem Hausrat ein.
Typisch, dass Sie ihren Spott am Thema Erdbeben festmachen. Muss ich jetzt hier wirklich all die möglichen Stör- und Unglücksfälle samt Folgen aufzählen? Bei einer Technologie, die nie zu Ende gedacht wurde (Endlager...)?
Alle Befürworter des längeren Betreibens deutscher Kernkraftwerke: aufwachen, ihr habt da was schon vergessen?!
Die Seismologen warnen vor dem Ausbruch eines Erdbebens im Gundelfinger Moos. AKW Gundremmingen ist in Gefahr!!!
Herr H., ich will Sie damit fragen: Nur weil Fukushima für ein AKW ein denkbar ungeeigneter Standort war, soll jetzt die ganze Welt auf Atomenergie verzichten?
Leider haben in unserer Gesellschaft – in meiner Familie verhält es sich ähnlich – die Ängstlichen einen beträchtlichen Anteil. Von daher bin auch ich gegen eine dritte (oder gar vierte) Kehrtwende bei der Atomenergie in Deutschland.