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Japan: Mindestens vier Tote und viele Verletzte bei Erdbeben in Fukushima

Japan

Mindestens vier Tote und viele Verletzte bei Erdbeben in Fukushima

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    Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2018. Sieben Jahre vorher kam es in der Folge eines Bebens und Tsunamis im dem Werk zu einem Super-GAU.
    Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2018. Sieben Jahre vorher kam es in der Folge eines Bebens und Tsunamis im dem Werk zu einem Super-GAU. Foto: Kyodo, dpa

    Das starke Erdbeben im japanischen Fukushima hat mindestens vier Todesopfer gefordert und beträchtliche Schäden angerichtet. Mehr als 200 Menschen seien verletzt worden, berichtete der Fernsehsender NHK am Donnerstag. In der Atomruine Fukushima sei der Druck im Sicherheitsbehälter eines der drei zerstörten Reaktoren abgefallen.

    Der Betreiber Tepco sei dabei, die Ursache zu ermitteln. Die Messstationen auf dem Gelände des fast auf den Tag genau vor elf Jahren durch ein schweres Erdbeben und einen gewaltigen Tsunami havarierten Kernkraftwerks zeigten aber keine erhöhten Strahlenwerte.

    Kein Tsunami, aber Stromausfall in vielen Haushalten

    Eine zunächst ausgegebene Warnung vor einem einen Meter hohen Tsunami wurde am frühen Morgen (Ortszeit) aufgehoben. Die schweren und ungewöhnlich lang andauernden Erschütterungen rissen viele Menschen im Nordosten sowie weiteren Regionen des Inselreiches einschließlich Tokios aus dem Schlaf. In mehr als 2,2 Millionen Haushalten fiel zwischenzeitlich der Strom aus, allein in Tokio waren rund 700.000 betroffen. Die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida schickte das Militär in den Nordosten Japans, um wegen unterbrochener Wasserleitungen bei der Trinkwasserversorgung mitzuhelfen.

     Der Videograb des Bildes des Fernsehsenders ABC 24 zeigt am 12.03.2011 eine Rauchwolke des Atomkrafwerks Fukushima 1, 250 Kilometer nordöstlich von Tokio (Japan). Ein schweres Erdbeben und eine riesige Flutwelle hatten am 11. März 2011 zum Atomunfall von Fukushima in Japan geführt. Foto: Abc News 24/handout/AAP/ABC NEWS 24/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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    Vor elf Jahren verursachte ein Tsunami in Japan die zweitschlimmste AKW-Katastrophe aller Zeiten. Die Folgen sind bis heute zu sehen.

    Das japanische Fernsehen zeigte teils schwer beschädigte Häuser, Schreine und aufgerissene Straßen. In einem Tempel der Stadt Minamisoma in Fukushima stürzten fast zwei Dutzend Grabsteine um, darunter auch von Opfern der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom 11. März 2011. Damals waren 20.000 Menschen in den Fluten gestorben. "Ich habe zwei starke Erschütterungen gespürt und sah, wie geparkte Autos auf und ab hüpften, weil der Boden bebte", sagte ein Wachmann im Rathaus von Soma der Nachrichtenagentur Kyodo. Die Erschütterungen erinnerten die Menschen

    Vor elf Jahren löst ein Erdbeben einen Unfall in einem Atomkraftwerk in Fukushima aus

    In Geschäften fielen die Waren aus den Regalen, auch in Wohnhäusern und Büros stürzten Einrichtungen um. In Fukushimas Nachbarpräfektur Miyagi wurden einige Schulgebäude durch das Beben beschädigt. Dutzende Schulen mussten vorübergehend geschlossen werden. Rund 18.000 Fahrstühle in den betroffenen Gebieten blieben zeitweise stecken.

    Im Reaktorblock 1 der Atomruine Fukushima, wo sich in Folge der Kernschmelze vor elf Jahren noch geschmolzener Brennstoff befindet, sei der Druck im Sicherheitsbehälter unmittelbar nach dem Beben gestiegen und dann bis unter den Stand von vor dem Erdbeben gefallen, meldete NHK. Da die Überprüfung des Vorfalls Zeit benötige, sei der geplante Einsatz eines weiteren Roboters zum Aufspüren des vor elf Jahren geschmolzenen Brennstoffs in dem Reaktor verschoben worden, hieß es. Der Reaktorblock 1 ist einer von drei Reaktorblöcken, die bei der Tsunami-Katastrophe vom 11. März 2011 zerstört worden waren.

    Möbel und Elektrogeräte liegen nach dem  Erdbeben verstreut in einer Wohnung in Fukushima.
    Möbel und Elektrogeräte liegen nach dem Erdbeben verstreut in einer Wohnung in Fukushima. Foto: Kyodo News/AP/dpa

    Beben hat Atomkraftwerk in Fukushima nicht beschädigt

    Die Regierung hatte zunächst von keinen neuen Unregelmäßigkeiten gesprochen. Doch auch das Kühlsystem für die Abklingbecken für abgebrannte Brennelemente in den Reaktoren 2 und 5 stoppte in Folge der starken Erschütterungen vorübergehend, wie lokale Medien unter Berufung auf den Betreiber weiter meldeten. Auch ein Kühlsystem in einem Abklingbecken im zweiten Atomkraftwerk Fukushima Daini zwölf Kilometer südlich der Atomruine fiel aus, konnte aber ebenfalls wieder aktiviert werden. Ebenso sei das Kühlsystem für abgebrannte Brennelemente im Kernkraftwerk Onagawa in Miyagi betroffen gewesen.

    Im Turbinengebäude des Reaktors Nr. 5 der Atomruine Fukushima Daiichi ging ein Feueralarm los, es seien aber keine Anomalien festgestellt worden, versicherte die Atomaufsichtsbehörde. Durch das Beben entgleiste auch ein Hochgeschwindigkeitszug - die rund 100 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord des Shinkansen blieben laut Medien jedoch unverletzt. Am Donnerstag war zunächst nicht abzusehen, wie lange die Instandsetzungsarbeiten an der Bahnstrecke dauern würden. 

    Erdbeben in Japan hatte eine Stärke von 7,4 und war bis nach Tokio zu spüren

    Die Erschütterungen waren auch in anderen Teilen des Inselreiches wie dem 250 Kilometer entfernten Großraum Tokio zu spüren gewesen. In Tokios Nachbarpräfektur Kanagawa sowie in den Präfekturen Ibaraki, Akita und Yamagata im Norden gab es ebenfalls Verletzte, wie lokale Medien berichteten. Das Beben hatte Japan am Mittwoch um 23.36 Uhr Ortszeit erschüttert. Das Zentrum lag in rund 57 Kilometern Tiefe vor der Küste Fukushimas. Die Meteorologische Behörde gab die Stärke zunächst mit 7,3 an, korrigierte sie später jedoch auf 7,4. 

    Die Behörde hob eine anfängliche Tsunami-Warnung am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) wieder auf, nachdem an der Pazifikküste nur relativ kleine Flutwellen von etwa 20 bis 30 Zentimetern Höhe registriert worden waren. Die Bewohner wurden jedoch auch für die kommenden Tage vor einem möglichen weiteren starken Erdbeben gewarnt. (dpa)

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