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Jahresrückblick: Von Royal bis Weltall: Diese Promis sind 2021 besonders aufgefallen

Jahresrückblick

Von Royal bis Weltall: Diese Promis sind 2021 besonders aufgefallen

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    Ungleiche Paare, die doch so manches verbindet: Unsere Promi-Doppel des Jahres 2021.
    Ungleiche Paare, die doch so manches verbindet: Unsere Promi-Doppel des Jahres 2021. Foto: dpa/AZ

    Meghan und die Queen – Royales Drama mit einseitigen Sympathien

    Zu Shakespeares Zeiten saß Königin Elizabeth I. auf dem englischen Thron – eine Regentin, die dem Theater so viel abgewinnen konnte wie kaum eine vor ihr. Namensvetterin und die abtrünnige Meghan, Herzogin von Sussex. Während Elizabeth I. vor 400 Jahren in die Essex-Verschwörung verstrickt war, ein Drama um sie und ihren Liebhaber, den Earl von

    Alles begann im März 2021, als Meghan und ihr Ehemann Prinz Harry aus sicherer Entfernung – ihrer neuen Heimat Kalifornien – kleine Verbalgranaten Richtung London schossen. Meghan klagte über Rassismus im Palast und darüber, dass man sie mit psychischen Problemen alleingelassen habe. Sie warf der „Firma“, wie man das Königshaus auch nennt, vor, Unwahrheiten über sie und ihre Familie zu verbreiten. Und die Chefin der Firma ist nun mal die Queen. Die 95-Jährige, die ihr Pokerface höchstens ablegt, um herzlich über einen trockenen Witz zu lachen, blieb äußerlich ungerührt. Genauso wie bei der Trauerfeier für ihren Ehemann Prinz Philip im April, als sie ganz allein in einer Kirchenbank der St. George’s Chapel saß. Menschen in Europa standen beim Anblick der alten einsamen Dame, die sie damals war, Tränen in den Augen.

    Die Britinnen, Briten und ihr Oberhaupt hat all das noch näher zusammengebracht: Elizabeth II. ist zum Jahresende so beliebt wie lange nicht – während Harry und Meghan den Schaden haben und der Großteil des Volks getreu Shakespeare zu denken scheint: Viel Lärm um nichts.

    Julian Reichelt und Markus Lanz – Journalisten von ganz unterschiedlichem Format

    Journalistinnen und Journalisten machen nicht gerne Schlagzeilen „in eigener Sache“. Außer, sie haben ein Buch geschrieben oder einen Preis gewonnen. Selbst Markus Lanz, der vielfach ausgezeichnete ZDF-Talker, wird bisweilen bemerkenswert zurückhaltend, wenn es um ihn persönlich geht. Und das ging es häufig in diesem Jahr, in dem er der Politik-Verstehen-Woller der Nation war und damit zu einem der respektiertesten Politik-Erklärer aufstieg. Unnachahmlich, wie er seine Studiogäste bearbeitete, sie so lange fragte (charmant bis penetrant), bis er echte Antworten erhielt, nicht Plattitüden. Regelmäßig an seiner Seite: Karl Lauterbach, der Corona-Erklärer der Nation. Hat Lauterbach gar Lanz seinen Aufstieg zum Bundesgesundheitsminister zu verdanken? Man könnte es fast meinen.

    Einer, der nicht verstehen und erklären wollte, weil er offenbar zutiefst davon überzeugt war und ist, vieles besser zu wissen, ist Julian Reichelt. Der damalige Bild-Chef, der in einer Amazon-Prime-Doku als mächtiger Medien-Zampano inszeniert wurde, verschärfte den Krawallkurs der Bild 2021 nochmals, fuhr politische Kampagnen und ließ das Ringen der Forscher über den Umgang mit Corona wie ein Wildwest-Duell zuspitzen. In einer berühmt gewordenen privaten Textnachricht lobte ihn sein Chef, Springer-CEO Mathias Döpfner: Reichelt sei „der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat“ aufbegehre. Döpfner entschuldigte sich später für die Wortwahl – und musste Reichelt vor die Tür setzen. Der hatte, so die Begründung, „Privates und Berufliches nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt“. Ein Fall von MeToo. Reichelt kündigte bereits sein Comeback an.

    Adele nahm 45 Kilo ab und ein neues Album auf, Helene Fischer präsentierte ebenfalls ein neues Album - und einen Babybauch.
    Adele nahm 45 Kilo ab und ein neues Album auf, Helene Fischer präsentierte ebenfalls ein neues Album - und einen Babybauch. Foto: Simon Emmett, Columbia Records/dpa - Britta Pedersen, dpa

    Adele und Helene Fischer – zwei Popstars mit großen Veränderungen

    Der Körper weiblicher Popstars steht – mag Billie Eilish heute im Vergleich zu Britney Spears einst auch einen Wandel markieren, Stichwort „Body Positivity“ – noch immer grell mit im Rampenlicht. Umso mehr, wenn es sich um die musikalisch erfolgreichsten ihrer Zunft handelt und die körperlichen Veränderungen so offenkundig sind, dass sie tief ins Private leuchten. Das war nun bei Globalabräumerin Adele Adkins wie bei Deutschlands Spitzeninterpretin Helene Fischer so – auf entgegengesetzte Weise.

    Die Britin hat 45 Kilo abgenommen, und sie sang und sprach zu dem neuen Album „30“ auch sehr offen über die Hintergründe: eine Lebenskrise samt Scheidung, die sie dem Sohn dann auch in einem Song erklärt; und in Interviews beschrieb sie den Weg aus dem Loch durch Sport,

    Die 37-jährige Helene Fischer dagegen nimmt zu. Und sie hätte sich selbst gerne das irgendwann Offensichtliche der Öffentlichkeit erklärt – wenn auch niemals in einer Adele vergleichbaren Offenheit. Aber jemand aus dem Vertrautenkreis plauderte, und so war Helenes Schwangerschaft die viel sensationellere Nachricht als ihr neues Albums „Rausch“, auf dem sie freilich wie immer keinen Ton übers Privatleben singt.

    Und doch verbindet die Stars einiges: Beide landeten wieder auf Platz eins, klar, aber in den Schatten gestellt von Abba. Und beide lassen eine Konzert-Offensive folgen: Adele in Las Vegas und einer Gage von rund zwei Millionen für jede ihrer 24 Shows; Helene mit einem Megakonzert in der Messe München und dann einer Tour, die größten Hallen der Republik mehrfach bespielend. Die eine körperlich als Glitzerdiva, die andere Pop-Artistin.

    Flogen beide ins Weltall - allerdings mit sehr unterschiedlichen Motiven: Milliardär Jeff Bezos und Astronaut Matthias Maurer.
    Flogen beide ins Weltall - allerdings mit sehr unterschiedlichen Motiven: Milliardär Jeff Bezos und Astronaut Matthias Maurer. Foto: Jörg Carstensen, dpa - Christoph Soeder, dpa

    Jeff Bezos und Matthias Maurer – ihre Verbindung liegt im Weltall

    Man soll ja nicht unbedingt Äpfel mit Birnen vergleichen. Manche Dinge wirken so grundverschieden, dass sich alles in einem sträubt, sie in Relation zu setzen. Zwei Länder, die manchmal auch wie Äpfel und Birnen wirken, sind die Bundesrepublik Deutschland und die Vereinigten Staaten. Trotz einer gewissen föderalen Ähnlichkeit ist ansonsten irgendwie alles anders. Das kann man auch schön an zwei Raumfahrern aus beiden Ländern sehen, die heuer ins All gestartet sind.

    Jenseits der atlantischen Fluten ist da ein Jeff Bezos, Jahrgang 1964, geboren in New Mexico, der mit einem Onlinehandelssystem namens Amazon einer der reichsten Männer der Erde wird, nebenzu eine Firma für Raumfahrt gründet und sich kurzerhand eigene Raumschiffe baut. Mit denen er im ablaufenden Jahr erstmals ins All startete. Quasi als Tourist. Denn Bezos will mit Weltraumtourismus richtig Kohle machen. Weshalb er sogar eine eigene Raumstation bauen will. Allerdings dauerte der Flug im All zunächst nur ein paar Minuten.

    Diesseits des großen Wassers ist ein Matthias Maurer, geboren 1970 im beschaulichen Saarland. Der nach Abitur und Zivildienst das überaus aufregend klingende Fach Materialwissenschaft studiert. Und mit seiner Doktorarbeit brilliert: „Aluminiumschaum-Spritzschichtverbunde für den Leichtbau“. Sich 2008 bei der ESA bewirbt, sich gegen 8500 Konkurrenten durchsetzt. Und nun immer noch mit 28.000 km/h über unsere Köpfe hinweg saust. Hüben der solide deutsche Bildungsweg, drüben der Selfmademilliardär mit einer untrüglichen Spürnase für Dollars. Irgendwie klischeehaft, oder? Aber: Was ist nun besser? Das kommt wohl ganz drauf an. Ob Sie nun im Zeichen von Apfel – oder aber in dem der Birne stehen.

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