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Italien: Straßensperrung am Gardasee: Hier drohen Felsstürze

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Straßensperrung am Gardasee: Hier drohen Felsstürze

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    Die Straßen am Gardasee liegen oft in felsigen Steilhängen. Eine wichtige Straße ist gesperrt, weil Felsstürze drohen.
    Die Straßen am Gardasee liegen oft in felsigen Steilhängen. Eine wichtige Straße ist gesperrt, weil Felsstürze drohen. Foto: Marco Alpozzi, dpa (Symbolbild)

    Der Gardasee ist eine traumhafte Region für Urlauber und Reisende. Aber nicht nur die Aussicht auf den Sprung ins kühle Wasser und die malerischen Städte locken die Besucher an. Schon der Weg zum Gardasee ist ein Erlebnis. Besonders für Auto- und Motorradfahrer gelten die kurvigen Straßen in den Hängen über dem See als reizvoll. Und auch mit dem Fahrrad sind dort traumhafte Touren möglich. Wer aber auf den Straßen zum Gardasee unterwegs ist, setzt sich einem gewissen Risiko aus: Immer wieder kommt es zu großen Felsstürzen und Gerölllawinen in den Hängen um den See, oft in Folge größerer Unwetter. Nur mit Glück kamen Autofahrer in der jüngsten Vergangenheit glimpflich davon, etwa als im April ein großer Fels unterhalb des Monte Baldo auf die Uferstraße an Italiens größtem See brach.

    Nach einem solchen Vorfall ist die entsprechende Straße oft tagelang gesperrt. In einem Fall kann man allerdings nicht sagen, wie lange die Straße noch gesperrt ist: Es handelt sich um die als "Strada della Forra" bekannte Uferstraße SP38. Die Situation dort ist extrem heikel. Und neue Untersuchungen zeigen: Der gesamte Hang instabil. Was bedeutet das für den Verkehr?

    Straßensperrung am Gardasee: "Strada della Forre" weiterhin gesperrt

    Von Winston Churchill angeblich als achtes Weltwunder bezeichnet und durch eine Szene in einem James-Bond-Film berühmt geworden, schlängelt sich die Strada della Forre durch die Hügel und liefert ein einmaliges Panorama. Doch bereits seit Dezember gab es vermehrt Steinschläge vom Abhang auf die Straße. Am Abend des 8. März 2024, gegen 22 Uhr, ereignete sich dann in Riva del Garda ein größerer Felssturz mit großen Gesteinsbrocken auf der Straße SP38. Seitdem ist die Straße mit ein paar wenigen Unterbrechungen gesperrt.

    Geologen und Ingenieure untersuchten anschließend den Abhang, um zu überprüfen, ob die Straße wieder geöffnet werden kann. Anfang Mai teilte die Provinzregierung von Brescia mit: Die Straße muss erst einmal gesperrt bleiben.

    Straßensperrung am Gardasee: Ganzer Hang instabil

    Die Untersuchungen haben demnach bestätigt, was vorher schon befürchtet wurde: Es sind nicht nur einige Felsbrocken, sondern der gesamte Hang ist instabil und die Situation bleibt heikel. "Das zuständige Geologie- und Ingenieurbüro bekräftigte, dass der Zustand der Gefahr und des hohen Risikos bestehen bleibt", heißt es von der Provinzverwaltung. Das Problem: Der Abhang kann ganz ohne vorherige Anzeichen abrutschen. Eine kurzfristige Sperrung vor einem Felssturz ist damit laut Experten ausgeschlossen. Die "Strada delle Forra" verfüge über keine Fluchtwege und die Sicherheit der Personen könne nicht garantiert werden, so die Begründung für die Sperrung. Zumindest bis zum Abschluss der Untersuchung ist eine Wiedereröffnung auszuschließen, schreibt die Regionalzeitung Giornale di Brescia.

    Straßensperrung am Gardasee: Tunnel könnte ein- oder abstürzen

    Auch ein Tunnel der Straße wird untersucht. Laut einer Mitteilung der Gemeinde Tremosine, die im März veröffentlicht wurde, könnte nämlich auch dieser einsturzgefährdet sein. Der Tunnel sei demnach in zweifacher Hinsicht in Gefahr, nämlich durch einen Einsturz von oben und durch ein Absinken nach unten. Je nachdem, was die Untersuchungen ergeben, muss der Tunnel baulich verstärkt oder sogar ganz neu gebaut werden.

    Immerhin ein Abschnitt der Straße könne demnächst wieder für Autofahrer freigegeben werden: Laut Il dolomiti werde die Wiedereröffnung des Abschnitts entlang der Ortschaft Tignalga angestrebt. Die Arbeiten an der Provinzstraße 38 stünden dort kurz vor dem Abschluss. Ab Ende Mai könnte der Abschnitt als Einbahnstraße mit abwechselnder Richtung geöffnet werden.

    Übrigens: Wer zum Gardasee reisen möchte, sollte bestimmte Verbote beachten, sonst kann es schnell teuer werden. Und auch auf Wildtiere sollten Touristen achtgeben: Am Gardasee gibt es nicht nur seltene Fische, sondern auch giftige Schlangenarten und sogar Wölfe, Bären und Luchse. Wer nicht weiß, wie man sich richtig verhält, riskiert unter Umständen sein Leben. Wer wilde Tiere lieber sicher aus dem Auto heraus entdecken will, kann am Gardasee einen Safari-Park besuchen.

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