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Italien: Stärkstes Erdbeben seit Jahrzehnten erschüttert Mittelitalien

Italien

Stärkstes Erdbeben seit Jahrzehnten erschüttert Mittelitalien

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    Schweres Erdbeben in Mittelitalien: Südöstlich von Perugia hat am Sonntagmorgen stark die Erde gebebt. Es gab etliche Verletzte.
    Schweres Erdbeben in Mittelitalien: Südöstlich von Perugia hat am Sonntagmorgen stark die Erde gebebt. Es gab etliche Verletzte. Foto: AFP PHOTO

    Wieder hat die Erde gebebt. Wieder in der Mitte Italiens. Die Menschen kommen einfach nicht zur Ruhe. Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen erschüttert gestern Früh ein heftiger Erdstoß ihr Land. Auch im weit entfernten Rom und sogar in Österreich ist die Erschütterung zu spüren. Es ist das stärkste Beben seit 37 Jahren. Damals starben in der Nähe von Neapel fast 3000 Menschen. Diesmal geht es viel glimpflicher ab. Es gibt Verletzte, Tausende haben kein Dach mehr über dem Kopf, aber offenbar gibt es keine Todesopfer. Doch die Frage, die sich viele Italiener stellen, bleibt: Geht das jetzt immer so weiter? Die Experten machen ihnen wenig Hoffnung.

    Die Piazza San Benedetto im umbrischen Norcia glich einem dieser städtischen Wohnzimmer, wie es sie nur in Italien gibt. Ein von allen Seiten geschützter Platz, ein stolzer Rathausturm, eine prächtige Kathedrale, Bars und Cafés. Am Sonntagmorgen um 7.41 Uhr ist es damit vorbei. Von der Kathedrale steht nicht viel mehr als die Fassade. Der Rathausturm ist von schweren Rissen gezeichnet und droht, herabzustürzen. Eine weitere Kirche am Platz brach teilweise zusammen. Das italienische Fernsehen zeigt Bilder von schwarz gekleideten Nonnen und Mönchen, die in Panik auf den Platz laufen. Einige von ihnen knien später zum Gebet nieder. Um sie herum Gesteinstrümmer und Verwüstung.

    Experten berichten, das Erdbeben habe einen Wert von 6,5 auf der Richterskala erreicht. Der Chef des italienischen Zivilschutzes sagt, es handele sich geologisch gesehen um die schwerste Erschütterung in Italien seit 1980.

    Die Naturgewalt schlägt mit Vorwarnung zu. Schon seit Monaten bebt die Erde in den Regionen Latium, Umbrien und Marken immer wieder. Am 24. August starben bei einem nächtlichen Erdstoß knapp 300 Menschen in und um Amatrice. Und erst am Abend des 26. Oktober gab es erneut einen heftigen Erdstoß. Am Sonntag befindet sich das Epizentrum 68 Kilometer südöstlich von Perugia. Der Präsident der Region

    Und Ruhe ist nicht in Sicht: „Wir können nicht vorhersehen, wann und wie diese seismische Sequenz abnehmen wird“, sagt Alberto Michelini vom Nationalinstitut für Geophysik und Vulkanologie am Nachmittag. Weitere schwere Erdstöße könnten nicht ausgeschlossen werden. Und schon im Laufe des Tages folgen erste Nachbeben.

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