Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Italien: Krabbenplage bedroht Fischer

Blaukrabben

Krabbenplage in Italien: Gibt es bald keine "Spaghetti Vongole" mehr?

    • |
    Italien leidet unter einer Krabbenplage.
    Italien leidet unter einer Krabbenplage. Foto: Jim Lo Scalzo, dpa

    Sie fressen Austern, Muscheln, Fischrogen und andere Meerestiere – seit dem vergangenen Jahr leidet Italien unter einer Blaukrabbenplage. Diese bedroht Fischer und die heimische Küche in dem südeuropäischen Land, weil die Zutaten für beliebte Gerichte wie "Spaghetti Vongole" und "Zuppa di Cozze" in den kommenden Monaten knapp werden könnten.

    Bereits 14 Genossenschaften des Fischereikonsortiums der Region Polesine an der Mündung des Po haben laut der Berliner Morgenpost ihre Produktion eingestellt, weil es zu wenige Muscheln gibt. Die Produktion ist laut dem Präsidenten des Fischereikonsortiums um siebzig Prozent eingebrochen. Auch in der Emilia Romagna zwischen Goro und Comacchio sei die Situation kritisch.

    Italien versucht Krabbenplage in den Griff zu bekommen

    Fischer wollen die Blaukrabben nun mit rechenartigen Instrumenten eingefangen und ihr Fleisch verkaufen. Laut einem Bericht von Heute.at forderte die Politik Restaurants bereits im vergangenen Jahr auf, die Blaukrabbe auf ihre Speisekarten zu setzen.

    Die italienische Regierung hatte im vergangenen Sommer ein Soforthilfepaket in Höhe von 2,9 Millionen Euro bereitgestellt. Damit sollte in groß angelegten Aktionen der Fischereigenossenschaften versucht werden, die Krabbeninvasion einzudämmen. Die Region Venetien stellte weitere 80.000 Euro für die bessere Erforschung der Gattung zur Verfügung.

    Klimawandel sorgt für Krabbenplage in Italien

    Blaukrabben sind eigentlich an der Ostküste der USA und im Golf von Mexiko heimisch. Experten vermuten, dass die schnelle Ausbreitung der Blaukrabben in Italien mit dem Klimawandel und der Erwärmung der Gewässer zusammenhänge. Die Blaukrabben bilden Kolonien bis zu drei Meilen vor der Küste. In Binnengewässern siedeln sie bis zu 120 Kilometer von den Flussmündungen entfernt. Genau erforscht sind die Krabben aber bislang nicht.

    Eine direkte Gefahr für Menschen stellen die Blaukrabben nicht dar. Doch wenn sie in Massen auftreten, können sie aggressiv werden. Daher sollte man ihnen nicht zu nahe kommen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden