Die italienischen Carabinieri haben in Genua den jahrelang flüchtigen Mafia-Boss Pasquale Bonavota festgenommen. Spezialeinheiten fassten den 49-Jährigen nach langen Ermittlungen in der norditalienischen Stadt, wie die Carabinieri mitteilten.
Der Mafioso der kalabrischen 'Ndrangheta wurde seit 2018 gesucht. Er zählte zu den meistgesuchten italienischen Kriminellen und wurde zusammen mit anderen Mafia-Größen auf einer Liste der gefährlichsten flüchtigen Personen des Innenministeriums geführt.
Bonavota werden unter anderem Mafia-Zugehörigkeit, Mord, illegaler Waffenbesitz und Drogenhandel vorgeworfen. Er war die einzige Person, die 2019 nach einer großangelegten Razzia mit 334 Festnahmen noch flüchtig war. Bonavota war bis zuletzt Boss des Sant-Onofrio-Clans der 'Ndrangheta, wie es von den Carabinieri weiter hieß.
Italiens Innenminister Matteo Piantedosi bedankte sich bei den beteiligten Einsatzkräften und gratulierte ihnen. "Ein großer Erfolg unserer Ermittler", sagte der Politiker laut einer Mitteilung. Bonavotas Festnahme sei eine "starke Reaktion des Staates" und zeige das "große Engagement der Justiz und Behörden" im Kampf gegen die organisierte Kriminalität.
In diesem Jahr wurden bereits mehrere jahrelang gesuchte Mafiosi festgenommen. So gelang es den italienischen Behörden Mitte Januar etwa, den Cosa-Nostra-Boss Matteo Messina Denaro nach 30-jähriger Flucht auf Sizilien zu verhaften. In Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden konnten zwei weitere hochrangige Mafiosi in Frankreich und auf Bali gefasst werden.
(dpa)