In einem Wasserkraftwerk an einem Stausee in Norditalien brach am Dienstagnachmittag bei Arbeiten an einer Turbine in etwa 30 Metern Tiefe aus zunächst ungeklärter Ursache ein Feuer aus. Danach kam es zu einer Explosion. Nach Angaben der Behörden ist infolge der Explosion Wasser in das Kraftwerk eingedrungen. Der Staudamm an sich, der sich etwa zwei Kilometer entfernt befindet, wurde nicht beschädigt.
Explosion in Wasserkraftwerk in Italien: Ursache noch unklar
Bei der Explosion sind mindestens drei Arbeiter ums Leben gekommen. Die Männer waren 36, 45 und 74 Jahre alt, wie die italienische Zeitung Leggo schrieb. Am Dienstagabend berichteten die Behörden, dass sich die Zahl der Todesopfer in der Anlage am Stausee von Suviana zwischen den Städten Bologna und Florenz noch erhöhen könnte. In der Nacht wurden noch vier Beschäftigte vermisst. Die Rettungskräfte hatten aber praktisch keine Hoffnung mehr, sie in den überfluteten Bereichen der Anlage noch lebend zu finden. Mindestens fünf Arbeiter erlitten teils schwere Brandverletzungen.
Wegen des starken Rauchs nach der Explosion hatte die Feuerwehr große Mühe, in dem Kraftwerk an die Unglücksstelle zu gelangen. Sie war mit mehr als 40 Helfern und mehreren Hubschraubern im Einsatz. Der Provinzkommandant der Feuerwehr von Bologna, Calogero Turturici, sagte dem Fernsehsender E-TV: "Es gibt sehr viel Rauch. Wir haben Mühe, in die Räumlichkeiten zu gelangen." Zudem sei das Gelände mit Wasser überflutet. Auf die Frage nach der Ursache sagte Turturici: "Wenn der Unfallort nicht zugänglich ist, ist es schwierig, die eine oder andere Hypothese aufzustellen."
Unglück in Wasserkraftwerk in Italien weit unterhalb des Wasserspiegels
Marco Masinara, der Bürgermeister der nahe gelegenen Gemeinde Camougnano, berichtete von Arbeiten an den Turbinen im Inneren des Gebäudes. Demnach ereignete sich das Unglück weit unterhalb des Wasserspiegels auf der Ebene minus neun. Der Stromversorger Enel Green Power, dem das Kraftwerk gehört, bestätigte das Unglück, machte aber keine näheren Angaben. Zwischenzeitlich hatte die zuständige Präfektur von vier geborgenen Todesopfern gesprochen.
Der Stausee liegt in einem Regionalpark der Apenninen auf einer Höhe von knapp 500 Metern. Er entstand durch den Bau eines Staudamms in den Jahren 1928 bis 1932. Die Gegend ist auch bei Wanderern sehr beliebt. (mit dpa)