Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Ist Magnesium gut für das Herz?

Nährstoffe

Ist Magnesium gut für das Herz?

    • |
    • |
    • |
    Als Muskel kann auch das Herz von Magnesium profitieren.
    Als Muskel kann auch das Herz von Magnesium profitieren. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolbild)

    Magnesium ist ein wichtiger Nährstoff, der an etwa 600 Prozessen im Körper beteiligt ist und somit überall gebraucht wird. Ein Magnesiummangel kann deshalb auch diffuse und unspezifische Symptome, wie Müdigkeit, auslösen. Welche Wirkung hat Magnesium auf die Herzgesundheit?

    So wirkt Magnesium aufs Herz

    60 Prozent des Magnesiums in unserem Körper befindet sich in den Knochen, weitere 30 Prozent in unserer Leber und Muskulatur. Als wichtigster Muskel des Körpers sollte das Herz also ausreichend mit Magnesium versorgt sein. Die Gesellschaft für Biofaktoren hat eine klare Meinung dazu: „Ein gesundes Herz braucht Magnesium“, heißt es in einer Pressemitteilung.

    Apotheker Hugo Schurgast und Professor Michael Zimmermann von der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich (ETH) schreiben in ihrem „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“, dass Magnesium auch für Funktionen am Gefäßendothel, die innerste Zellschicht der Blutgefäße, benötigt wird. Es produziert Substanzen wie Stickstoffmonoxid, das die Blutgefäße erweitert und einer Verengung vorbeugen kann. Magnesium führt außerdem zu einer Muskelentspannung, weshalb es auch bei Bluthochdruck empfohlen wird. Neben Magnesium führt übrigens auch Kalium zu einer Stabilisierung der Herzzellen.

    Wie die Gesellschaft für Magnesium-Forschung in einem Positionspapier für hausärztliche Praxen schreibt, kann eine ausreichende Magnesiumversorgung das Risiko für Herzrhythmusstörungen deutlich reduzieren. Magnesium wirkt als Calcium-Antagonist und verhindert deshalb eine Calcium-Überladung der Zellen. Das ist wichtig, da eine Calciumüberladung schädliche Auswirkungen auf die Zellfunktion hat.

    Wie wirkt sich ein Magnesiummangel auf das Herz aus?

    Wenn Menschen mit einer bereits bestehenden Herzerkrankung zu wenig Magnesium oder Kalium im Blut haben, sind die natürlichen Schrittmacher- und Muskelzellen aktiver, wie die Deutsche Herzstiftung berichtet. Dabei können gefährliche Herzrhythmusstörungen entstehen, die im schlimmsten Fall zu Herzversagen führen können. Am häufigsten kommt es laut der Deutschen Herzstiftung aber zu harmlosen Extraschlägen, die man als „Herzstolpern“ merkt.

    So wirkt Magnesium bei bestimmten Herz-Kreislauferkrankungen

    • Herzinsuffizienz: Laut den Experten der ETH Zürich kann „eine begleitende Magnesiumgabe (...) die Überlebensrate und die Belastbarkeit von Herzinsuffizienzpatienten erhöhen.“
    • Herzrhythmusstörungen: Magnesium wird häufig eingesetzt, um Kammerflimmern nach einer Operation zu verhindern. Magnesium unterstützt auch die Funktion von Kalium im Körper, was Herzrhythmusstörungen vorbeugen kann. Außerdem kann Magnesium Rhythmusstörungen verringern, die durch eine medikamentöse Digitalistherapie entstehen, und gleichzeitig die Wirkung von Digitalis verbessern, heißt es im Ratgeber „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“.
    • Blutdruck: Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung hat Magnesium eine gefäßerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung. Ein Magnesiummangel kann den Blutdruck steigen lassen. Wer also Probleme mit Bluthochdruck hat, sollte seinen Magnesiumspiegel prüfen lassen.

    Welche Risiken gibt es bei der Einnahme von Magnesium als Herzpatient?

    Generell gilt eine Einnahme von Magnesium als sicher und günstig. Meistens kommen Dosierungen zwischen 234 und 486 Milligramm zum Einsatz. „Im Bedarfsfall kann die Dosis bis zur Durchfallgrenze gesteigert werden“, schreibt die Gesellschaft für Magnesium-Forschung. Trotzdem gibt es Kontraindikationen, die unter anderem speziell für Herzpatienten gelten.
    Die Gesellschaft für Magnesium-Forschung empfiehlt, dass Patienten mit bradykarden Überleitungsstörungen, einer Herzrhythmusstörung mit verlangsamtem Herzschlag, Magnesium nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen sollten. Durch seine entspannende Wirkung auf Muskeln kann Magnesium die Störung verschlimmern. Die Deutsche Herzstiftung schreibt, dass Patienten, die an einer Bradykardie leiden, gänzlich auf Magnesium-Präparate verzichten sollten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden