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Studie: Ist die Rente unfair? Diese Versicherten werden systematisch benachteiligt

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Ist die Rente unfair? Diese Versicherten werden systematisch benachteiligt

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    Eine Studie des DIW Berlin legt nahe: Von der Rente profitieren vor allem Gutverdiener.
    Eine Studie des DIW Berlin legt nahe: Von der Rente profitieren vor allem Gutverdiener. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Unser derzeitiges Rentensystem fußt auf dem sogenannten Äquivalenzprinzip. Das bedeutet laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS): "Wer mehr und länger einzahlt, der bekommt auch eine höhere Rente." Doch das Versprechen der gesetzlichen Rente wird in der Realität wohl oftmals nicht eingelöst, wie neue Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigen. 

    Das Problem: Armut trotz Rente verringert in Deutschland erheblich die Lebenserwartung. Laut den Studien-Autoren des DIW profitieren davon vor allem Gutverdiener - und zwar auf Kosten einer anderen Versicherten-Gruppe. Wir habend die Studien-Ergebnisse für Sie zusammengefasst. 

    Studie: Wer arm ist in Deutschland, lebt im Schnitt deutlich kürzer

    Armut hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Lebens­erwartung, haben die Studien-Ergebnisse des DIW Berlin ergeben. Zugrunde legten die Autoren hierfür Daten der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP), die für die Jahre 1984 bis 2021 die Sterbe-Wahrscheinlichkeit für unterschiedliche Einkommensgruppen im Alter von 55 bis 76 Jahren errechnet hat. Demnach liegt bei Frauen mit den geringsten Haushaltseinkommen das Sterberisiko bei etwa neun Prozent, bei Frauen mit den höchsten Haushaltseinkommen nur bei sieben Prozent. 

    Bei Männern zeigt sich dieser Unterschied entlang der Einkommensverhältnisse noch deutlicher. Für gering verdienende Männer in der untersuchten Altersklasse konstatierten die Studien-Autoren mit Bezug auf die Daten des SOEP ein Sterberisiko von 21 Prozent, dafür nur etwa elf Prozent bei männlichen Besserverdienern. 

    Übrigens: Ein Blick auf die Durchschnitts-Rente der Deutschen zeigt, wie gering die Rente selbst bei hohen Beitragsjahren ausfällt. Von 2000 Euro Rente dagegen können die meisten Menschen in Deutschland nur träumen.

    Unfaires Rentensystem? Männer laut Studie besonders von der Ungerechtigkeit betroffen

    Besonders stark ist der Auswertung zufolge der Zusammenhang von Armut und geringer Lebenserwartung bei Männern mit geringem Einkommen. Ein Umstand, der Konsequenzen für die Rente hat. 

    Denn letztlich tragen männliche Geringverdiener in Deutschland somit einen verhältnismäßig großen Anteil an der Rente. Obwohl diese Versicherten-Gruppe mitunter jahrzehntelang von ihrem schmalen Gehalt ihre Renten-Beitragsjahre ableistet, profitiert sie hinten raus im Durchschnitt deutlich geringer davon als andere Versicherte der gesetzlichen Rente.

    Renten-Experte: "Rente teilweise von unten nach oben umverteilt"

    "Vereinfacht könnte man sagen: Bei der Rente wird teilweise von unten nach oben umverteilt", resümiert Johannes Geyer, einer der DIW-Studien-Autoren. Laut Geyer bestätigen die Ergebnisse der Untersuchung die bereits bekannten Ungerechtigkeiten bei der Rente. 

    Denn ein höheres Einkommen im Alter bedeute gleichzeitig eine höhere Lebenserwartung, was wiederum zu einer deutlich höheren Rentenbezugsdauer führt. Auf diese Formel lassen sich die neuesten Ergebnisse des DIW Berlin durchaus herunterbrechen. Doch was schlagen die Autoren vor?

    Unfaires Rentensystem? Studien-Autoren plädieren für Aufstockung der unteren Rentenbezüge

    Das Äquivalenzprinzip, der "Grundpfeiler der deutschen Rentenversicherung", greife laut DIW-Pressemitteilung nur, wenn die Lebenserwartung innerhalb eines Jahrgangs sich nicht nach Einkommen unterscheidet. Geyer plädiert daher für eine Aufstockung der Rentenbezüge am unteren Ende: "Unsere Studien-Ergebnisse sprechen daher für eine Aufwertung von niedrigen Rentenansprüchen, wie das etwa bei der Grundrente passiert."

    Dabei seien die Folgeerscheinungen von niedrigen Einkommen vielschichtig: "Es wird deutlich, dass das Einkommen nur eine Dimension von sozialer Ungleichheit erfasst. Weitere Ungleichheiten bestehen in der Lebenserwartung und der mentalen und physischen Gesundheit", so Studien-Autor Peter Haan.

    Übrigens: Immer mehr Rentner sind auf ein zusätzliches Einkommen angewiesen. Doch wie viel ist erlaubt? Hier lesen Sie die Hinzuverdienstgrenze bei der Rente 2024

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