Sehr mehr als zwei Wochen bebt die Erde in Island. Die unterirdische Aktivität in dem Vulkangebiet in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik kommt nicht zur Ruhe. Die Polizei rief nördlich der Stadt Grindavík eine Gefahrenlage aus. Das bedeutet, dass sie eine zunehmende Gefahr sehen und Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Menschen in dem Gebiet zu gewährleisten. So wurde Grindavík mit etwa 3700 Einwohnern evakuiert. Und auch eine der größten Touristenattraktionen Islands, die Blaue Lagune, wurde vorübergehend geschlossen.
Am Samstag sagte der isländische Präsident Gudni Th. Jóhanesson dem Sender RUV: "Es gab enorme Schäden an Häusern und Infrastruktur, aber das kann alles repariert werden." Wasser- und Stromleitungen sowie Straßen wurden beschädigt. Jóhanesson sei dankbar, dass es keine Opfer gab. Am Montag durften die Einwohner von Grindavík kurz in ihre Häuser zurückkehren, um das Notwendigste in Sicherheit zu bringen.
Weniger Erdbeben auf Island: Doch Vulkanausbruch weiter wahrscheinlich
Inzwischen hat sich die Lage auf der isländischen Halbinsel Reykjanes etwas beruhigt. Am Montag habe es etwa 900 Erdbeben gegeben, deren Stärke unter 3,0 lag, so der isländische Wetterdienst. Eine Woche zuvor waren es etwa 1300 Erdbeben innerhalb von 24 Stunden. In der Nacht zum Donnerstag hatte ein Beben fast eine Stärke von 5,0.
Doch Entwarnung gibt es trotzdem nicht. Sollten die Erdbeben andauern, würde es nach Angaben von Wissenschaftlern zu einem Vulkanausbruch kommen. "Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs ist daher weiterhin hoch", so RUV.
Möglicher Vulkanausbruch in Island: Auswärtiges Amt warnt wegen seismischer Aktivität
Das Auswärtige Amt hat bereits eine Warnung wegen seismischer Aktivität in Island veröffentlicht. "Ein vulkanischer Ausbruch in den kommenden Tagen oder Wochen ist nicht auszuschließen", heißt es. Das isländische Department of Civil Protection and Emergency Management sende Textnachrichten zur Warnung an alle in der betroffenen Region eingeschalteten Mobiltelefone. Auch der isländische Wetterdienst informiere über die Lage.
Erdbeben haben in Island in den vergangenen Jahren Vulkanausbruch angekündigt
In den vergangenen drei Jahren haben Erdbebenserien auf der Reykjanes-Halbinsel gleich dreimal Vulkanausbrüche angekündigt. Zuletzt gab es dort im Juli eine mehrwöchige Eruption. Eine größere Gefahr für besiedelte Gebiete bestand nicht.