Zum ersten Mal hat der Iran Israel direkt mit Drohnen und Raketen angegirffen. Doch nach israelischen Angaben konnten 99 Prozent der Geschosse abgefangen werden. Ein wichtiger Grund dafür ist das Raketenabwehrsystem "Iron Dome". Schon bald könnte auch der "Iron Beam" israelische Bodentruppen vor Granaten und Minidrohnen schützen. 2025 soll das mobile System stationär in Dienst gestellt werden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wird der "Eisenstrahl" unter anderem im Kampf gegen die Terrororganisation Hamas an der südlichen Grenze des Gazastreifens testweise eingesetzt.
Wer ist der Hersteller von "Iron Beam"?
Seit etwa 14 Jahren arbeitet das staatliche israelische Rüstungsunternehmen Rafael an einem Abwehrlasersystem gegen Raketen, Drohnen und Artilleriegeschosse. Bislang wurde der "Iron Beam" aber nicht eingesetzt. Im vergangenen Jahr hatten das Unternehmen und das israelische Militär erfolgreiche Tests am Ramon-Krater in der Negevwüste vermeldet. Der für den US-Markt zuständige Rafael-Manager Michael Lurie hatte 2022 mitgeteilt, dass die Laserwaffe in zwei bis drei Jahren einsatzbereit sei.
"Iron Beam"-System: Wozu dient die Laserwaffe?
Bei den Angriffen der Hamas, bei denen allein am ersten Tag etwa 5000 Raketen abgefeuert wurden, war Israels Abwehrsystem "Iron Dome" teilweise überlastet. Deshalb soll der "Iron Beam" zusätzlich eingesetzt werden.
Der "Iron Beam" nutzt einen Sensor zur Erkennung von Zielen. Nachdem er diese erfasst hat, richtet sich der Laser aus und beschießt das Ziel mit sogenannten Photonen. Die Abwehrlasersysteme bestehen aus einem hochenergetischen Lichtstrahl, der auf ein anfliegendes Objekt gerichtet wird. Die Fläche, auf die er auftrifft, verdampft er. Nach Angaben der Herstellerfirma hat der "Iron Beam" eine Leistung im Bereich von mindestens 100 Kilowatt. Diese wird auf kleinstem Raum konzentriert. Die Angriffswaffe funktioniert dadurch nicht mehr und explodiert oder stürzt vom Himmel.
"Iron Beam": Wie groß ist die Reichweite des Lasers?
Laut offiziellen Daten beträgt die Reichweite der Laserwaffe bis zu sieben Kilometer. Die Abfangraketen des "Iron Dome" hingegen können bis zu 70 Kilometer weit fliegen. Demnach soll "Iron Beam" Bedrohungen ausschalten, die für den "Iron Dome" zu nah sind.
Welche Probleme gibt es mit "Iron Beam"?
Ein Schwachpunkt des "Iron Beam" ist seine Wetteranfälligkeit. Der Laser muss das Ziel in der Luft für mehrere Sekunden anvisieren. Schlechtes Wetter kann die Funktionsweise stark beeinträchtigen. Zudem kann der Laser keine Wolken durchdringen.
Auch die Geschwindigkeit der Waffe stellt ein Problem dar. Zwar erreicht der Laserstrahl sein Ziel mit Lichtgeschwindigkeit, doch dann benötigt er eine ganze Weile, um die Energie in das Ziel zu pumpen, wie Luft- und Raumfahrtingenieur Uzi Rubin gegenüber dem Spiegel erklärt. Bei größeren Raketen könne das zum Problem werden.