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Interview: Experte: "Wetten, dass..?" hat Zukunft

Interview

Experte: "Wetten, dass..?" hat Zukunft

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    Uwe Kammann
    Uwe Kammann

    Uwe Kammann leitet das Grimme-Institut in Marl. Die Forschungseinrichtung beobachtet, analysiert und bewertet Medienangebote. Wir haben mit dem Experten gesprochen.

    Ist "Wetten, dass ...?" ohne Moderator Thomas Gottschalk denkbar?

    Kammann: Grundsätzlich ist das bei jeder Sendung vorstellbar. Aber diese lebt stark von Gottschalk. Er prägt sie in hohem Maße, ihre Qualität hängt wesentlich von ihm ab. Es ist zu wünschen, dass er weitermacht.

    Es wurde spekuliert, dass das ZDF auf immer spektakulärere Wetten setzt, um im Quotenkampf zu bestehen.

    Kammann: Die Wetten sind nicht spektakulärer geworden. Auffälliger ist die Verschiebung der Akzente hin zu Stargästen und weg von den Wetten, die früher den Hauptbestandteil bildeten. Das ist sicherlich dem Wunsch geschuldet, mit Stars bestimmte Zuschauergruppen anzulocken. Die ganz hohen Einschaltquoten können aber heute ohnehin nur noch vom Fußball erreicht werden. Bei der Berichterstattung über den Unfall von Samuel Koch ist übrigens viel Doppelmoral im Spiel. Schließlich werden auch viele gefährliche Sportarten gezeigt. Beim Skifahren kam es auch schon zu mitunter tödlichen Stürzen, die oft in Zeitlupe wiederholt wurden. Beim Boxen hauen sich Menschen zu Klump, auch bei ARD und ZDF - und da ist noch keine derart generelle Diskussion aufgekommen wie jetzt.

    Hat die Sendung Zukunft?

    Kammann: Sie hat Zukunft, wobei sie sich weiter verändern wird. Das hat sie ja auch bereits getan mit Gottschalks Co-Moderatorin Michelle Hunziker. Aber klar ist auch: Die Akteure werden nie mehr so unbefangen sein wie vor dem Unfall. Und dies, obwohl es ein tragischer Einzelfall war, wie man ihn nie ausschließen kann. Daniel Wirsching

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