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Insekten: Riesen-Zecke in beliebtem Urlaubsziel entdeckt: Sie jagt Mensch und Tier

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Riesen-Zecke in beliebtem Urlaubsziel entdeckt: Sie jagt Mensch und Tier

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    Die Riesenzecken der Gattung Hyalomma sind deutlich größer als die in Deutschland heimischen Zeckenarten. Jetzt hat sich eine Population in Norditalien ausgebreitet.
    Die Riesenzecken der Gattung Hyalomma sind deutlich größer als die in Deutschland heimischen Zeckenarten. Jetzt hat sich eine Population in Norditalien ausgebreitet. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Schon seit einigen Jahren breiten sich Zecken der Gattung Hyalomma auch in Europa aus. Die Tiere sind ungewöhnlich groß, schnell und aggressiv. Laut der Pharmazeutischen Zeitungen gehören sie zu sogenannten Jagd-Zecken und verfolgen ihre Wirte bis zu 100 Meter weit. Jetzt wurden auch Exemplare in Norditalien gefunden.

    Übrigens: Viele Experten warnen mittlerweile, dass in ganz Deutschland nach einem Zeckenbiss FSME-Gefahr besteht.

    Riesenzecke in Italien aufgetaucht: Sie verfolgt Tiere und Menschen

    Das Hauptverbreitungsgebiet von Hyalomma-Zecke ist laut der Apotheken Umschau Nordafrika und der Nahe Osten. Mitteleuropa ist den Zecken eigentlich zu kalt. Doch aufgrund des Klimawandels sind in den vergangen Jahren auch hier immer wieder einzelne Exemplare aufgetaucht.

    Jetzt haben Forscher des Naturhistorischen Museums in Triest (Italien) sogar gemeldet, dass sich im östlichen Teil der Provinz Triest eine Population angesiedelt hat. In der Vergangenheit, so die Forscher, seien die Zecken bereits durch Zugvögel und Viehhandel eingeschleppt wurden. Bisher haben die kalten Winter ihre Ausbreitung allerdings verhindert. Doch nun habe der Klimawandel dazu geführt, dass sich die Zeckenart ausbreiten konnte.

    Schon gewusst? Zecken sind nicht die einzigen blutsaugenden Insekten in Deutschland.

    Sind Hyalomma-Zecken gefährlich?

    Anders als heimischen Zeckenarten bevorzugen Hyalomma-Zecken sonnige und offene Flächen mit kurzen Gräsern und Steinen, so die Forscher aus Triest weiter. Außerdem warten sie nicht passiv darauf, dass sich ein Wirt nährt, sondern machen aktiv Jagd auf Säugetiere und Menschen. Dabei können die Zecken ihre Wirte einige Meter weit verfolgen, auch über Wege.

    Für den Menschen können die Zecken laut dem Hessischen Landeslabor gefährlich werden, weil sie die Erreger bestimmter tropischer Krankheiten übertragen können. Darunter: das Zecken-Fleckfieber und das Krim-Kongo-Fieber.

    • Wie die Apotheken Umschau erklärt, geht das durch Viren verursachte Krim-Kongo-Fieber mit grippeähnlichen Beschwerden, Fieber und Schmerzen im Verdauungstrakt einher. Meist verlaufe die Erkrankung harmlos. Sie könne aber auch schwere Blutungen verursachen und schlimmstenfalls zu tödlichen Organproblemen führen.
    • Das Fleckfieber werde hingegen durch Bakterien ausgelöst. Es äußere sich durch hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und einen fleckigen Hautausschlag. Unbehandelt könne die Erkrankung zum Tod führen. Mit Medikamenten sei sie jedoch gut in den Griff zu bekommen.

    Hyalomma-Zecke: Wie groß ist die Riesenzecke?

    Im Vergleich zum Gemeinen Holzbock — der häufigsten Zeckenart in Deutschland — sind Hyalomma-Zecken sehr groß.

    • Die Weibchen können laut dem Hessischen Landeslabor bis zu zwei Zentimeter groß werden.
    • Die meisten Weibchen messen allerdings einen halben Zentimeter.
    • Die Tiere haben acht Beine, die auffällig gestreift sind.
    • Wie oben bereits erwähnt, befallen die erwachsenen Zecken oft große Säugetiere. Darunter: Pferde, Rinder und Schafe. Aber auch den Menschen.
    • Dabei verfolgen die Zecken ihre Wirt gezielt. Oder anders gesagt: Sie gehen auf die Jagd.

    Wie viele Hyalomma-Zecken gibt es in Deutschland?

    Laut dem Robert Koch Institut (RKI) findet man Hyalomma-Zecken bereits seit 2007 auch in einigen Regionen in Deutschland. „Sie gelangen als Larven und Nymphen mit Zugvögeln im Frühjahr nach Deutschland und entwickeln sich im Sommer zu adulten Hyalomma-Zecken.“

    Allerdings, so das RKI weiter, seien Hyalomma-Zecken hierzulande noch selten. Pro Jahr werden zwischen zwei und 20 Exemplare ans RKI geschickt.

    Deswegen ist sei noch unklar, ob sich die Art in Deutschland langfristig ausbreiten wird. Doch durch den Klimawandel könnten sich die Lebensbedingungen für diese Zeckenarten in Zukunft verbessern.

    Das Krim-Kongo-Fieber, so das RKI weiter, wurde in den in Deutschland untersuchten Exemplaren allerdings noch nicht nachgewiesen. In Spanien soll sich laut Focus Online allerdings bereits ein Mann nach einem Zeckenbiss mit dem Virus infiziert haben.

    Gut zu wissen: Wer eine Zecke an seinem Körper entdeckt sollte so schnell wie möglich handeln und die Zecke richtig entfernen.

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