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Infektionskrankheiten: Deutlich mehr Menschen mit Hasenpest infiziert

Infektionskrankheiten

Deutlich mehr Menschen mit Hasenpest infiziert

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    Im Landkreis Reulingen gibt es in diesem Jahr mehrere Fälle von Hasenpest. (Symbolfoto).
    Im Landkreis Reulingen gibt es in diesem Jahr mehrere Fälle von Hasenpest. (Symbolfoto). Foto: Patrick Pleul/dpa

    In Baden-Württemberg haben sich in diesem Jahr bislang 46 Menschen mit dem Hasenpest-Erreger infiziert. Das sind nach Auskunft des Gesundheitsministeriums in Stuttgart fast doppelt so viele Fälle (Stand 5.12.) wie im Jahr 2023, als noch 24 Menschen betroffen waren.

    Im Jahr 2020 gab es elf Fälle, im Jahr 2021 insgesamt 35 Fälle, die auf 25 im Jahr darauf zurückgingen. Seit 2020 verlief die Infektion bei vier Menschen tödlich. In diesem Jahr gibt es nach Auskunft des Gesundheitsministeriums noch keine Toten.

    Wie kommt der Erreger zum Menschen?

    Menschen könnten sich durch den Hautkontakt mit infizierten Tieren oder ihren Kadavern anstecken. Außerdem sei eine Infektion über kontaminiertes Trinkwasser oder bei der Zubereitung und dem Verzehr von erregerhaltigem, nicht ausreichend durchgegartem Fleisch möglich. Auch das Einatmen von erregerhaltigem Staub könne eine Infektion verursachen, zum Beispiel Stäube von Exkrementen infizierter Tiere. Ein weiterer Übertragungsweg sei der Biss oder Stich eines blutsaugenden Vektors, etwa Zecken.

    Laut RKI ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten, zum Beispiel mit Blut, möglich. Ein Impfstoff ist in Deutschland nicht zugelassen. Ein bis vor Kurzem in den USA für Laborpersonal eingesetzter Impfstoff wird dort wegen begrenzter Wirksamkeit und möglicher Nebenwirkungen nicht mehr verwendet.

    Bereits mehr als 180 Nachweise

    Die Zahl der diagnostizierten und gemeldeten Tularämie-Fälle beim Menschen sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, heißt es vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Die Gründe dafür seien nicht genau bekannt. In diesem Jahr wurden nach RKI-Daten bundesweit bereits mehr als 180 Nachweise (Stand 27.11.) bei Menschen erfasst, die meisten in Bayern (63) und Baden-Württemberg (46).

    Typische Symptome sind demnach zunächst unspezifische grippale Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost und Kopf- und Gliederschmerzen, später spezifischere Symptome wie ein Geschwür an der Eintrittsstelle und eine ausgeprägte Lymphknotenschwellung. Bei Aufnahme des Erregers über die Atemwege kann es zu einer Lungenentzündung kommen. Unbehandelt kann die Erkrankung in seltenen Fällen tödlich verlaufen.

    Erreger kann etliche Arten infizieren

    Dem RKI zufolge handelt es sich um einen Erreger mit extrem breitem Wirtsspektrum, der vor allem verschiedene Nagetiere wie Mäuse, Wühlmäuse und Ratten sowie hasenartige Tiere wie Feldhase und Kaninchen, aber auch Wildwiederkäuer, Fleischfresser und sogar Vögel infiziert. In Mitteleuropa gelte der Feldhase als Hauptquelle der Übertragung der Tularämie auf den Menschen.

    Die Tularämie, auch Hasenpest oder Nagerpest genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Diese können über Wochen oder Monate in der Umwelt überleben. Tularämie kommt demnach überwiegend bei Feldhasen vor, kann aber auch auf andere Tiere oder Menschen übertragen werden.

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