Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Impotenz durch Diabetes: Woher kommen die Erektionsprobleme?

Gesundheit

Impotenz durch Diabetes: Warum die Krankheit für Erektionsprobleme sorgen kann

    • |
    Probleme im Bett? Diabetes kann Erektionsprobleme zur Folge haben.
    Probleme im Bett? Diabetes kann Erektionsprobleme zur Folge haben. Foto: Christophe Gateau, dpa (Symbolbild)

    Eine Diabetes-Erkrankung kann erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben haben. Denn Betroffene müssen regelmäßig einen Blick auf ihren Blutzuckerspiegel werfen und sich unter Umständen in bestimmten Abständen Insulin spritzen - Letzteres gilt aber nicht für alle Diabetiker.

    Bekannt und verbreitet sind vor allem Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes. Bei Ersterem handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Auslöser bei Typ 2 kann ein ungesunder Lebensstil sein. Ebenso kann eine erbliche Veranlagung hinter einer Diabetes-Erkrankung stecken. Die Symptome sind vielfältig, unter Umständen können Betroffene auch bewusstlos werden und ins sogenannte Diabetes-Koma fallen.

    Im Stadium des Prädiabetes lässt sich der Krankheit noch entgegenwirken. Typ-2-Diabetes kann nämlich mit einem gesunden Lebensstil - also viel Bewegung und bewusster Ernährung - begegnet werden. Typ 1-Diabetes gilt dagegen bislang als nicht heilbar. Auch auf das Liebesleben kann Diabetes mellitus Auswirkungen haben. In diesem Text wird über Impotenz infolge der Krankheit informiert.

    Diabetes: Was steckt dahinter?

    Das Gesundheitsministerium beschreibt die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus als "Überbegriff für verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels". Diese führen immer zu erhöhten Blutzuckerwerten, weil ein Mangel an Insulin besteht respektive die Insulinwirkung vermindert ist.

    Hauptformen sind Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes. Ersterer beginnt meistens im Kindes- und Jugendalter. Typ 2 wurde früher als "Altersdiabetes" bezeichnet, in den vergangenen Jahren wurden davon jedoch zunehmend junge Erwachsene und auch Jugendliche heimgesucht.

    Impotenz durch Diabetes: Ist das möglich?

    Das Diabetesinformationsportal diabinfo betont, dass sexuelle Störungen "nicht selten eine Folge von Diabetes" seien. Denn ein erhöhter Blutzuckerspiegel, Insulinresistenz und schlechte Blutwerte würden Mechanismen in den Geschlechtsorganen verändern, die durch Nerven und Blutgefäße gesteuert werden. So könne das Einströmen von Blut in die Geschlechtsorgane oder Schwellkörper beeinträchtigt werden.

    Insgesamt würden sexuelle Funktionsstörungen bei Menschen mit Diabetes häufiger auftreten als bei Menschen, die nicht erkrankt sind. Demnach würden die Hälfte aller Männer mit Diabetes an sexueller Funktionsstörung, etwa Orgasmus- oder Ejakulationsstörungen, leiden. Unter Frauen mit Diabetes sei etwa jede Dritte betroffen, hier komme es zu verminderter Lust oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Es wird betont, dass die Datenlage bei Frauen nicht vollständig ist. Daher könnte der Anteil der Betroffenen auch größer sein.

    Das Gesundheitsmagazin der spricht bei Männern von einer erektilen Dysfunktion, das Glied werde nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt und daher kaum oder gar nicht mehr steif. Bei Frauen treten demnach Scheidentrockenheit sowie Juckreiz an der Scheide auf.

    Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Blutzuckerwert über einen längeren Zeitraum zu hoch ist. Ebenso könnten diese Symptome aber auch auf andere oder Folgeerkrankungen hinweisen.

    Schon im jungen Alter betroffen: An Diabetes können auch Kinder erkranken.
    Schon im jungen Alter betroffen: An Diabetes können auch Kinder erkranken. Foto: Jörg Carstensen, dpa (Symbolbild)

    Impotenz durch Diabetes: Lässt sie sich heilen?

    Laut der AOK trägt ein gutes Diabetes-Management mit regelmäßigen Blutzuckerkontrollen und der richtigen Medikamenteneinstellung zur Linderung oder Behebung der Sexualbeschwerden bei. Hilfreich sei zudem, Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkohol und Rauchen zu vermeiden.

    Impotenz durch Diabetes: Wie lässt sie sich behandeln?

    Die AOK verweist hier auf die Einnahme von Tabletten mit potenzsteigernder Wirkung, wobei diese vom Arzt verschrieben werden müssten. Die Kosten habe jedoch der Patient zu tragen.

    Bei Frauen könnte gegen Scheidentrockenheit ein rezeptfreies Gleitgel helfen. Stecken auch Hormonschwankungen wegen der Wechseljahre hinter den Beschwerden, könne ein Hormongel oder eine Hormonersatztherapie helfen. Als hilfreich für Männer wie Frauen wird ein Beckenbodentraining angesehen, um Muskeln und Durchblutung zu stärken.

    Bei diabinfo werden im Fall von Männern verschreibungspflichtige Medikamente wie Phosphodiesterase-Typ-5 (PDE-5)-Hemmer genannt. Die Einnahme müsse aber mit dem Arzt besprochen werden.

    Außerdem könnten mechanische Erektionshilfen wie Vakuumpumpen helfen oder gefäßerweiternde Substanzen in den Penis-Schwellkörper eingespritzt oder über die Harnröhre appliziert werden - diese Methoden könnten jedoch auch aufgrund der Nebenwirkungen als unangenehm empfunden werden.

    Eine Hormonersatztherapie könne bei einem nachgewiesenen Testosteronmangel infrage kommen – jedoch nur nach gründlicher Untersuchung und unter ärztlicher Aufsicht. Ein chirurgischer Eingriff sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn alle Alternativen erfolglos waren.

    Wird die Ejakulation verzögert oder bleibt aus, nennt diabinfo eine Vibroejakulation als Option. Dabei werde versucht, den Ejakulationsreflex durch vibratorische Stimulation auszulösen. Allgemein könne Rat bei Fachärzten der Urologie gesucht werden - dies gelte auch für Frauen, die auch Gynäkologen aufsuchen können.

    Da sich mit sexuellen Funktionsstörungen auch psychologische Probleme einstellen können, sollte bei Bedarf professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden