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Identify Me: BKA & Interpol wollen 22 Frauenmorde aufklären

Kriminalfälle

Operation "Identify Me": BKA und Interpol wollen 22 Morde an Frauen aufklären

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    Interpol hat Informationen zu Morden auf Frauen bekanntgegeben, deren Identitäten unklar sind.
    Interpol hat Informationen zu Morden auf Frauen bekanntgegeben, deren Identitäten unklar sind. Foto: Interpol

    "Sie können helfen. Geben Sie diesen Frauen ihre Identität zurück. Lassen Sie diese Mädchen nicht in Vergessenheit geraten." Mit diesem emotionalen Appell wirbt die ehemalige Profiboxerin Regina Halmich für die Kampagne "Identify Me". Es handelt sich dabei um eine Operation, welche das Bundeskriminalamt (BKA) zusammen mit der internationalen Polizeiorganisation Interpol, der belgischen und der niederländischen Polizei gestartet hat. Es geht darum, 22 ungeklärte Morde an Frauen aufzuklären. Bislang kennt die Polizei noch nicht einmal die Namen der Opfer. Einige der Fälle spielen sich in Deutschland ab.

    BKA und Interpol: Kampagne "Identify Me" soll 22 Morde an Frauen aufklären

    Die 22 Mordfälle drehen sich um Frauen und Mädchen, die erstickt, erschossen oder niedergestochen wurden. Ihre Leichen wurden in einem Fluss versenkt, verbrannt oder in Beton gegossen. "Die meisten der 22 Opfer starben gewaltsam, einige wurden auch missbraucht oder verhungerten, bevor sie starben", sagten Carina van Leeuwen und Martin de Wit von der niederländischen Polizei.

    Die internationale Kampagne zu Morden an unbekannten Frauen ermöglicht eine grenzübergreifende Fahndung. Diese scheint nötig, denn die Frauen könnten aus anderen Ländern stammen. Beispielsweise aus Regionen in Osteuropa, Afrika oder Asien. 

    Morde an Frauen: Namen der Opfer werden mit Operation "Identify Me" gesucht

    Die Kampagne "Identify Me" soll in erster Linie dazu führen, dass die Identitäten der toten Frauen geklärt werden können. "Die Identität des Opfers ist oft der Schlüssel, um die Geheimnisse eines Falles zu entschlüsseln", sagte Carolien Opdecam von der belgischen Polizei. 

    Das BKA hält es für möglich, dass die Frauen absichtlich in anderen Ländern zurückgelassen werden, damit die Identifikation der Opfer und die Aufklärung der Morde erschwert werden. Es geht davon aus, dass die meisten Opfer aus dem Ausland stammen. Das wäre eine Erklärung dafür, dass niemand im Umfeld der Tatorte die Frauen vermisste.

    "Identify Me": Sechs der Opfer wurden in Deutschland gefunden

    Sechs der 22 Frauen wurden in Deutschland gefunden. Es handelt sich um folgende Kriminalfälle:

    • 2002, Bremen: Tote wurde aus der Weser geborgen. Sie war in einen Teppich gewickelt.
    • 2001, Köln: Ein Pilzsammler im Moorgebiet Worringer Bruch fand eine vollständig skelettierte Leiche.
    • 1998, Berlin: Leichenfund im Spandauer Forst.
    • 1997, Baden-Württemberg: Fund von Leiche in einem Wald bei Todtnau.
    • 1997, Nordrhein-Westfalen: "Bergfeld-Mord". Motorradfahrer stößt in Waldstück bei Iserlohn auf eine Frauenleiche. Das Opfer wurde gewürgt, vergewaltigt und in Brand gesetzt.
    • 1986, Baden-Württemberg: Leichenfund an der A6 bei Heilbronn.

    Mehr Informationen zu den Kriminalfällen können auf der Website des BKA eingeholt werden. Dort sind auch Bilder der Opfer zu sehen. Wer Hinweise geben kann, der findet auf der Seite eine Möglichkeit dazu.

    Prominente Namen unterstützen BKA-Kampagne "Identify Me"

    Die Kampagne von BKA, Interpol, der niederländischen und der belgischen Polizei wird von prominenten Namen unterstützt. Neben Halmich wirbt in Deutschland auch Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein. "Irgendwo auf der Welt müssen diese Frauen und Mädchen Familien und Freunde haben, Geschwister, Väter und Mütter, vielleicht auch Kinder", sagte sie in einem Video des BKA: "Sie verdienen Antworten."

    In den Niederlanden steht die "Game of Thrones"-Schauspielerin Carice van Houten hinter der Kampagne. Das belgische Gesicht der Operation ist die Schauspielerin Veerle Baetens. 

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