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ICT bei Diabetes: Wie genau funktioniert die Therapie?

Gesundheit

ICT bei Diabetes: Wie genau funktioniert die Therapie?

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    Insulin-Injektionen gehören zum Alltag vieler Diabetiker. Die ICT ist eine mögliche Therapieform.
    Insulin-Injektionen gehören zum Alltag vieler Diabetiker. Die ICT ist eine mögliche Therapieform. Foto: Franziska Gabbert, dpa (Symbolbild)

    Die Zuckerkrankheit Diabetes ist weitverbreitet. Doch nach der Diagnose gibt es mittlerweile eine Vielzahl an möglichen Behandlungsformen. Eine bewährte Therapie ist neben richtiger Ernährung und viel Bewegung auch die Verabreichung von Insulin.

    Als spezielle Form gilt die intensivierte konventionelle Insulintherapie, die auch aus dem Englischen abgekürzt als ICT (intensified conventional therapy) bekannt ist. Aber wie läuft die Therapieform ab, welche Wirkungen erzielt sie und für wen ist sie geeignet? Antworten gibt es in diesem Artikel.

    ICT bei Diabetes: Was ist die intensivierte konventionelle Insulintherapie?

    Die ICT ist eine Therapieform, bei der die Wirkung von unterschiedlichen Insulinen genutzt wird. Denn laut dem Diabetes-Informationsportal diabinfo wird die Vielzahl an Insulinpräparaten nach ihrer Wirkdauer in langwirksame und kurzwirksame Insuline unterteilt. Langwirksame Insuline werden auch Basalinsuline genannt, kurzwirksame heißen Bolusinsuline.

    Da bei der ICT mit auf eine Kombination aus beiden Wirkungsgruppen gesetzt wird, gehört die Behandlungsform zu den sogenannten Basis-Bolus-Therapien. In der Auswahl der Insulinarten und der Häufigkeit und Dosierung der Insulingaben liegt auch der Unterschied zur konventionellen Insulintherapie (CT).

    ICT bei Diabetes: Ablauf und Wirkung

    Patienten bekommen bei der ICT laut der Deutschen Diabeteshilfe morgens und abends eine festgelegte Dosis an Basis-Insulin injiziert, um den Grundbedarf zu decken. Basis-Insuline wirken laut diabinfo je nach Präparat zwischen acht und 48 Stunden.

    Zusätzlich zu der Basis-Injektion bekommt der Patient vor den Mahlzeiten gezielt ein kurzwirkendes Insulinpräparat verabreicht. Die Bolus-Insuline wirken schneller als die Basis-Insuline, aber dafür nur drei bis maximal acht Stunden nach Injektion. Damit werden kurzzeitige Blutzuckeranstiege nach den Mahlzeiten ausgeglichen oder kurzzeitig erhöhte Werte korrigiert.

    Die Dosis berechnet der Patient laut Deutscher Diabeteshilfe abhängig vom aktuellen Blutzucker und dem Kohlenhydratanteil der Mahlzeit mithilfe von sogenannten Faktoren. Der Vorteil: Die ICT erlaubt Patienten dadurch flexible Essensmengen und -zeiten. Sie müssen sich nicht mehr - wie bei der CT - an feste Essenszeiten halten, sondern können immer den Blutzuckerwert abfangen.

    Übrigens: Wenn man einige Dinge beachtet, sind selbst süße Naschereien wie Weihnachtsplätzchen kein Tabu für Diabetiker. Aber Achtung, vor einem weihnachtlichen Gewürz warnen Diabetes-Experten.

    ICT bei Diabetes: Für wen ist sie geeignet?

    Die ICT ist sowohl für Betroffene von Typ-1-Diabetes als auch von Typ-2-Diabetes geeignet. Die Therapie orientiert sich laut diabinfo an den natürlichen Stoffwechselvorgängen und ist bedarfsorientiert. Besonders Menschen, die unregelmäßiger Essen oder eine stark wechselnde körperliche Aktivität haben, können mit der Therapie ihren flexiblen Bedarf an Insulin decken.

    Dieser Vorteil der ICT bringt aber auch mit sich, dass es von Patienten selbst abverlangt wird, flexibel und wachsam zu sein, um nach jeder Mahlzeit die richtige Menge an Bolus-Insulin zu spritzen. Voraussetzung für eine ICT sei deswegen eine entsprechende Schulung, heißt es beim Diabetes-Ratgeber der Apotheken-Umschau.

    Laut einer Übersicht von diabinfo kommt die ICT auch bei einer sogenannten Therapieeskalation zum Einsatz: Wenn die bisherige, schwächere Therapieform - etwa die CT - nicht dabei hilft, das Therapieziel zu erreichen.

    Übrigens: Eine frühe Diabetes-Diagnose kann hilfreich bei der Behandlung sein. Die Symptome bei Frauen und bei Männern unterscheiden sich dabei. Hilfsmittel wie Diabetes-Schnelltests oder bestimmte Begleiterscheinungen können erste Hinweise liefern. Gerade bei einer frühen Feststellung von Typ-2-Diabetes kann manchmal schon mehr Sport helfen.

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