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Ibuprofen und Herzinfarkt: Kann das Schmerzmittel einen Herzstillstand auslösen?

Gesundheit

Ibuprofen und Herzinfarkt: Kann das Schmerzmittel einen Herzstillstand auslösen?

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    Ibuprofen gilt als Medikamenten-Allzweckwaffe, bringt aber auch Nebenwirkungen mit sich.
    Ibuprofen gilt als Medikamenten-Allzweckwaffe, bringt aber auch Nebenwirkungen mit sich. Foto: Lino Mirgeler, dpa (Symbolbild)

    Ob Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Zahnschmerzen, Schmerzen infolge von entzündlichen Prozessen oder Regelschmerzen: Ibuprofen verspricht Linderung. Das Schmerzmittel ist so etwas wie die Allzweckwaffe unter den Medikamenten. Doch bedenkenlos sollten die Tabletten und Pillen nicht eingenommen werden. Auch Ibuprofen hat Nebenwirkungen – und kann sich zum Beispiel auf das Herz auswirken.

    Studie: Welche Auswirkung von Ibuprofen auf das Herz gibt es?

    Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Ibuprofen zählen laut der Apotheken Umschau Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Sodbrennen. Auch geringfügige Blutverluste in Darm und Magen können demnach auftreten. Noch gefährlicher sind Auswirkungen auf das Herz, die Ibuprofen nachgewiesen wurden.

    Im Jahr 2017 machte ein Forscherteam um die Wissenschaftlerin Michèle Bally eine Studie öffentlich, die sich mit den Risiken beschäftigte, die die Einnahme von Ibuprofen rund um Herzkrankheiten mit sich bringt. Die Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Finnland und Kanada beobachteten Patientinnen und Patienten, die in einer Zeitspanne zwischen acht und 30 Tagen täglich mindestens 1200 Milligramm Ibuprofen zu sich nahmen. Das Ergebnis: Das Herzinfarkt-Risiko war bei der Versuchsgruppe um fast das Doppelte (97 Prozent) gestiegen.

    Zur Einordnung der Dosierung: Die empfohlene Dosis Ibuprofen liegt laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bei hohem Fieber bei 3200 Milligramm. Bei Regelschmerzen beträgt sie 1200 Milligramm.

    Warum kann Ibuprofen einen Herzinfarkt auslösen?

    Es gibt mehrere Gründe dafür, dass Ibuprofen das Risiko auf einen Herzinfarkt erhöhen kann. Laut dem Portal herzmedizin.de sind vor allem die folgenden Faktoren dafür verantwortlich:

    • Blutdruck: Ein häufiger Effekt von Ibuprofen ist eine Erhöhung des Blutdrucks. Zudem wird die Wirkung von Medikamenten verringert, die den Blutdruck senken sollen.
    • Flüssigkeit: Durch die Einnahme von Ibuprofen wird das Ausscheiden von Natrium und Wasser erschwert. Es können Ödeme entstehen.
    • Blutgerinnung: Das Schmerzmittel kann dazu führen, dass sich Blutgerinnsel und Blutungen bilden. Wenn diese in Herzkranzgefäßen entstehen, kann das einen Herzinfarkt zur Folge haben.
    • Blutgefäße: Die Produktion einiger für Blutgefäße wichtige Substanzen wird durch Ibuprofen gehemmt. Das gilt unter anderem für das Molekül Stickstoffmonoxid, das die Durchblutung des Herzens reguliert und eine gefäßerweiternde Wirkung zeigt.

    Sollten Herzpatienten auf Ibuprofen verzichten?

    Die Auswirkungen von Ibuprofen auf das Herz sind schon seit vielen Jahren bekannt. Bereits 2015 beschäftigte sich die European Medicines Agency (EMA) mit der Problematik. Sie kam zu dem Ergebnis, dass der Nutzen gegenüber dem Risiko bei Ibuprofen überwiegt. Allerdings empfahl die EMA, dass Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Herz- oder Kreislauferkrankungen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, keine hohen Dosierungen von Ibuprofen verschrieben bekommen sollten.

    Auch die Deutsche Herzstiftung empfiehlt Herzpatientinnen und Herzpatienten von hohen Ibuprofen-Dosierungen abzusehen. Als Alternative nennt sie Naproxen. Das Schmerzmittel habe bei den bisherigen Studien die geringsten unerwünschten Auswirkungen auf das Herz gezeigt.

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