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Tropische Zecke: Hyalomma Zecke: Wie gefährlich ist sie und wie verfolgt sie ihre Beute?

Tropische Zecke

Hyalomma Zecke: Wie gefährlich ist sie und wie verfolgt sie ihre Beute?

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    Die Hyalomma Zecke wurde vermutlich von Vögeln nach Deutschland gebracht und mit ihr zwei tödliche Virusinfektionen.
    Die Hyalomma Zecke wurde vermutlich von Vögeln nach Deutschland gebracht und mit ihr zwei tödliche Virusinfektionen. Foto: Marco Drehmann, Universität Hohenheim, dpa (Symbolbild)

    In Deutschland wurden zwei neuen Zeckenarten dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge erstmals 2007 entdeckt: Die Hyalomma marginatum und die Hyalomma rufipes vermehren sich seitdem und wurden ab 2018 besonders häufig gefunden. Aktuell wird von der Universität Hohenheim und dem RKI erforscht, ob sich die Zecken, die ihre Beute verfolgen, in Deutschland ansiedeln können und wie gefährlich die von ihnen übertragenen Krankheiten für den Menschen sind.

    Hyalomma Zecke: So unterscheidet sie sich zu unseren Zecken

    Am deutlichsten wird der Unterschied der Hyalomma Zecken zu den gewöhnlich in Deutschland vertretenen Zecken wohl in ihrer Farbe und Größe. Laut der Universität Hohenheim, die die ersten Tiere untersuchte, ist die tropische Zecke deutlich größer und mit ihren braun-gelben Beinen auch farblich auffälliger.

    Außerdem jagt diese Zeckenart ihre Wirte: Warmblüter sehen sie als mögliche Wirte von bis zu zehn Meter Entfernung mit den Augen oder nehmen Sie über chemische Sinne wahr. Während heimische Zecken mehrere Wochen auf Wirte warten, verfolgen Hyalomma Zecken ihre potentielle Beute über hundert Meter hinweg. Dabei bevorzugt die Hyalomma Zecke große Wirte wie Pferde, Hunde oder auch den Menschen.

    Geschwindigkeit der Hyalomma Zecke: So schnell bewegt sich die Zecke

    Hyalomma Zecken suchen sich ihre Wirte aktiv aus und bewegen sich zu diesen hin. Mögliche Wirte können auch Menschen sein. Die Geschwindigkeit der Hyalomma Zecke ist vergleichbar mit der Geschwindigkeit von Spinnen, so Ute Mackenstedt der Universität Hohenheim in einem Interview mit BR24.

    Zeckenbiss der Hyalomma Zecke: Diese Krankheiten können übertragen werden

    Der Zeckenbiss der Hyalomma Zecke kann auch für Menschen in Deutschland gefährlich sein. Einer ihrer Zeckenbisse kann sowohl das Krim-Kongo Hämorrhagische Fieber als auch das Fleckfieber übertragen, so die Universität Hohenheim.

    Das Krim-Kongo Hämorrhagische Fieber kann laut dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Hautausschläge und Blutungen auslösen. Die Sterblichkeitsrate liegt aktuell zwischen zwei und 50 Prozent.

    Der erste Fall des Fleckfiebers, das ebenfalls von der Hyalomma Zecke übertragen wird, wurde an der Universität Hohenheim entdeckt. Ein Pferdebesitzer hatte sich hier durch den Biss einer Hyalomma Zecke angesteckt, schreibt die Universität in einer Pressemitteilung. Typische Symptome für diese Infektion sind Kopf- und Muskelschmerzen, ein Gefühl des Verbrennens und ein fleckiger Ausschlag.

    Zecke richtig entfernen: Für die persönliche Gesundheit und die Wissenschaft

    Zecken sollten, um das Infektionsrisiko zu minimieren, möglichst zeitnah vollständig und richtig entfernt werden. Dafür sollten Sie die Zecke mit einer Pinzette oder einem Zeckenentfernungsinstrument nahe der Hautoberfläche entfernen. Ziehen Sie sie dabei am Mund langsam und gerade aus der Haus heraus. Versuchen Sie auch, die Zecke dabei nicht zu drehen. Desinfizieren Sie anschließend die Wunde gründlich.

    Hyalomma Zecken sollten nicht nur aufgrund der Krankheitsübertragung entfernt werden, sondern dienen auch der Wissenschaft. Das RKI bittet darum, gefundene Hyalomma Zecken mit einem Klebestreifen auf Papier fixiert einzusenden (Robert Koch-Institut, ZBS 1 –„Zecke“, Seestraße 10, 13353 Berlin), um die Entwicklung der Tiere nachvollziehen zu können.

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