Ein Sturm mit einer Geschwindigkeit von fast 200 Stundenkilometern, rund drei Millionen Haushalte ohne Strom, massive Regenfälle und Tornados: Hurrikan „Milton“ hat in der Nacht zum Donnerstag an der Westküste Floridas das Land erreicht und teils schwere Verwüstungen angerichtet. US-Medien meldeten mehrere Todesfälle durch den gefürchteten Tropensturm, bereits vor dessen Eintreffen hatten Tornados die ersten Menschenleben gefordert. Nach Medienberichten gehen die örtlichen Behörden derzeit mindestens 14 Todesopfer aus in Verbindung mit dem Hurrikan. Das bestätigte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas in einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag (Ortszeit). Dass die Stärke des Hurrikans inzwischen auf Stufe 1 von einst Stufe 5 abgeschwächt wurde und der Sturm auf Land traf, ohne zuvor eine Flutwelle an der Küste auszulösen, dürfte den Menschen in der Region rund um Tampa Bay, die bislang am stärksten betroffen ist, jedoch Hoffnung machen. Am frühen Donnerstagmorgen Ortszeit erreichte der Hurrikan wieder das offene Meer und befindet sich nun über dem Atlantik.
Im US-Präsidentschaftswahlkampf wird die Sturmkatastrophe wenig überraschend auch zum Politikum. Donald Trump hatte der Regierung um Joe Biden und Kamala Harris schon nach dem jüngsten Hurrikan „Helene“ vorgeworfen, Hilfsgelder an Migranten statt Betroffene gegeben zu haben, stichhaltige Belege gab es dafür keine. Harris nannte diese Angriffe den „Gipfel der Verantwortungslosigkeit“ und warf Trump vor, „sich selbst über die Bedürfnisse der anderen“ zu stellen. Dankbar im Angesicht der Naturkatastrophe zeigte sich indes die Hilfsorganisation „Feeding America“. Sie meldete eine Spende in Höhe von rund fünf Millionen Euro von Sängerin Taylor Swift.
Präsident Joe Biden sicherte den Betroffenen am Donnerstagvormittag (Ortszeit) Hilfe zu – und appellierte, weiter vorsichtig zu bleiben. „An alle, die vom Hurrikan Milton betroffen sind: Ich bitte Sie dringend, drinnen zu bleiben und die Straßen zu meiden“, schrieb er auf X. „Heruntergefallene Stromleitungen, Schutt und unterspülte Straßen schaffen gefährliche Bedingungen“, heißt es weiter. Hilfe sei unterwegs. „Bleiben Sie jedoch bis dahin in Sicherheit, bis die örtlichen Behörden sagen, dass Sie das Haus sicher verlassen können.“
Doch die Aufräum- und Hilfsarbeiten werden durch Falschnachrichten massiv erschwert. Es kursiere die falsche Behauptung, „dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden“, sagte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas. Das sorge dafür, dass Betroffene nur zögerlich Hilfe annähmen. Mayorkas sprach auch von Drohungen gegen Beamte der Katastrophenschutzbehörde Fema. „Wir erleben, dass auf Online-Plattformen schreckliche Hassrede aller Art verbreitet wird“, sagte Mayorkas. Inzwischen berichten Medien auch von Betrugsmaschen, die die Lage der Betroffenen von „Milton“ auszunutzen. So sollen Versicherungsbetrüger unterwegs sein, die besonders ältere Menschen dazu überreden, deren Versicherungsansprüche auf sie zu übertragen. Dieses Geld würden die Betrüger dann für sich einstecken, wie CNN berichtet.
Verlassene Häuser und Staus: Massenevakuierungen vor Hurrikan „Milton“ in Florida
Vor dem Hurrikan hatten viele Menschen in Scharen ihre Häuser verlassen, Bilder zeigten verstopfte Autobahnen. „Wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem der Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben“, hatte Tampas Bürgermeisterin Jane Castor angekündigt. Schon vor Eintreffen des Sturms auf dem Land hatte „Milton“ auf dem Wasser im Golf von Mexiko rund acht Meter hohe Wellen ausgelöst, zugleich zerstörten Tornados als Vorboten des Sturms 125 Häuser, wie Floridas Gouverneur Ron DeSantis sagte. Am Mittwochnachmittag wurde der Sturm als Hurrikan der Stufe 5 eingeschätzt.
Gegen 20 Uhr Orts- und 2 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit erreichte er am Mittwoch schließlich die Ortschaften Siesta Key und Sarasota südlich von Tampa Bay und erzielte Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde. In der Folge kam es zu großflächigen Stromausfällen. Die Stadt Saint Petersburg hat die Trinkwasserversorgung zwischenzeitlich eingestellt. Dass der Hurrikan dann als weniger stark galt, war ein Hoffnungsschimmer, jedoch kein Zeichen der Entwarnung. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, sagte, „Milton“ habe zwar großen Schaden angerichtet, das „schlimmste Szenario“ sei aber ausgeblieben.
Der Sturm werde dadurch nicht weniger gefährlich, durch die großen Regenmengen in den vergangenen Stunden sei mit Sturzfluten zu rechnen, hatten die US-Behörden auch am Donnerstag noch gemahnt. Auch die Bürgermeisterin von Tampa, Jane Castor, hatte während einer Presskonferenz eindringlich gewarnt: „Es ist noch nicht vorbei.“ Flüsse könnten nach den massiven Regenfällen über ihre Ufer treten und weitere Überschwemmungen verursachen. DeSantis warnte in diesem Kontext vor Gefahren bei der Begutachtung der Schäden: In stehendem Wasser könnten sich abgerissene Stromleitungen verbergen. Bakterien im Wasser könnten zu tödlichen Infektionen führen.
Inzwischen ist zudem klar: Trotz der Warnungen haben viele Menschen in der Region sich nicht in Sicherheit gebracht, sondern sich in ihren Häusern verschanzt. „Wir können ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr auf Notrufe reagieren, weil wir die Rettungskräfte nicht in Gefahr bringen wollen“, sagte der Bürgermeister von Saint Petersburg, Ken Welch, auf CNN.
Hurrikan „Milton“ ist wieder über dem Meer: Das hinterlässt der Sturm in Florida
In der Nacht zum Donnerstag wurde der Hurrikan weiter herabgestuft, nachdem er am Vortag in Stufe 5 kategorisiert worden war, als Hurrikan der Stufe 2 auf Land traf und nun nur noch als „schwacher Hurrikan“ der Stufe 1 gilt. Dennoch starben mindestens 16 Menschen, so etwa in einer Wohnwagensiedlung. Die Such- und Bergungsarbeiten dauern noch an. Das Dach des Baseballstadions des Profiteams Tampa Bay Rays wurde beschädigt, zudem stürzte ein Kran auf eine Baustelle. Insgesamt wird der Schaden auf 50 Milliarden Dollar beziffert. Doch es gibt auch gute Nachrichten: In Tampa wurden 15 Menschen aus einem einstöckigen Haus gerettet, das von einem umgestürzten Baum beschädigt wurde.
Da hat wieder einmal das große medial-politische Rad der Angst gedreht.
38 Tornados, Millionen ohne Strom, 304 l Regenfall in Tampa, bisher 10 Tote, aber Herr Kraus findet das alles gar nicht so schlimm... Aber liebes Rainerlein - dein Gottkönig Trump hat gesagt, dass die Regierung da in Florida alles zerstört und der Sturm ganz schlimm war? Was stimmt denn jetzt?
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