Natürlich ist die Größe entscheidend. Zumindest, wenn sie ins Verhältnis gesetzt wird. Das haben Wissenschaftler gemacht und dabei eine Tatsache zutage gefördert, die bisher lediglich eine Vermutung war. Klingt erstmal dröge: Kleine Hunde haben im Vergleich zu ihrer Körpergröße das größere Hirn als ihre ausladenderen Artgenossen. Da kann nun jeder Halter eines Handtaschen-Fiffis behaupten, sein Tier habe mehr Hirnschmackes als beispielsweise ein Labrador. Klein aber oho. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Mit dem verhältnismäßig großen Hirn bei Pudeln und Chihuahuas geht nämlich eine verhältnismäßig kleine Hirnrinde einher. Die wiederum hat zur Folge, dass die Tiere ängstlicher und aggressiver als Bernhardiner und Co. sind. Was die Forschergruppe um Ana Balcarcel von der Universität Montpellier bewiesen hat, gleicht den Erhebungen unfreiwilliger Feldversuche von Joggern und Postboten. Wo der Retriever freudig mit dem Schwanz wedelt, keift der Yorkshire Terrier.
Gleichzeitig lassen sich auch Parallelen zum Human-Verhalten ziehen. Seit Jahrzehnten diskutiert die Gelehrtenwelt über den sogenannten Napoleon-Komplex, wonach eher kurz geratene Männer versuchen, ihre fehlende Körpergröße durch aggressives Verhalten auszugleichen. Da sind schon mancherlei gute Umgangsformen auf den Hund gekommen. Überraschenderweise sehen das vor allem kleinere Männer anders - und vertreten ihren Standpunkt energisch.
So kommt man vom Kleinen zum Großen. Von Hundehirnen zu Feldherren. Von Vermutungen zu neuen Erkenntnissen. Den Hunden - egal wie groß sie sind - dürfte das freilich Wurst sein. Auch das ist ein Zeichen von Größe.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden