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Holocaust-Gedenktag: Warum der 27. Januar ein Tag der Erinnerung und Mahnung ist

Gedenktag

Holocaust-Gedenktag: Warum der 27. Januar ein Tag der Erinnerung und Mahnung ist

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    Im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordeten die Nationalsozialisten mindestens 1,1 Millionen Menschen, meist Jüdinnen und Juden.
    Im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordeten die Nationalsozialisten mindestens 1,1 Millionen Menschen, meist Jüdinnen und Juden. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Am 27. Januar stehen die Flaggen im Zeichen der Trauer auf halbmast. Denn an dem Datum wird an die Opfer des Holocausts während des Zweiten Weltkriegs gedacht. Mit jährlichen Veranstaltungen und Vorträgen, soll die Erinnerung an die Schrecken der NS-Zeit lebendig bleiben.

    Was ist der Holocaust-Gedenktag?

    Offiziell heißt der Gedenktag "Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust". Der Tag wird jedes Jahr am 27. Januar begangen und soll nicht nur der mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden gedenken, die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet wurden. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) nannte Bundespräsident Roman Herzog alle, die "einer willkürlich definierten Rasse angehörten oder sonst wie vom willkürlich festgelegten Menschenbild abwichen" und dem Hass des NS-Staates ausgeliefert waren. Dazu zählen laut dem bpb unter anderem auch Homosexuelle. 

    Im Beschluss der Generalversammlung zum Gedenktag heißt es, dass der "Holocaust, bei dem ein Drittel des jüdischen Volkes sowie zahllose Angehörige anderer Minderheiten ermordet wurden, auf alle Zeiten allen Menschen als Warnung vor den Gefahren von Hass, Intoleranz, Rassismus und Vorurteil dienen wird." In seiner Rede spricht Roman Herzog laut der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) von einer "kollektiven Verantwortung".

    Wie wird der Holocaust-Gedenktag begangen?

    Zum Holocaust-Gedenktag kommen Abgeordnete des Bundestags zu einer Gedenkstunde zusammen. Jedes Jahr geht es zwar um ähnliche Themen, es kommen aber verschiedene Menschen zu Wort - auch Überlebende des Holocausts. Beim Gedenktag 2023 zum Beispiel standen laut der bpb Menschen im Mittelpunkt, die im Nationalsozialismus wegen ihrer geschlechtlichen Identität verfolgt wurden. Die jährliche Gedenkstunde findet laut dem Internetportal der Bundesregierung seit 1996 statt. 

    Am 27. Januar finden oft auch in Schulen, Museen oder anderen Einrichtungen spezielle Veranstaltungen oder Ausstellungen zum Holocaust-Gedenktag statt.

    Warum ist der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar?

    Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch sowjetische Soldaten befreit. Genauer gesagt durch "die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin", schreibt die LpB. 7600 Überlebende konnte die Rote Armee finden. 1996 wurde der 27. Januar erstmals offiziell von Bundespräsident Roman Herzog als "Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus" ernannt.

    2000 wurde der 27. Januar als regelmäßiger Beflaggungstag in den zugehörigen Erlass der Bundesregierung aufgenommen. Laut der bpb wurde der 27. Januar im November 2005 von der Generalversammlung zum internationalen "Holocaust Remembrance Day" erklärt.

    Ist der 27. Januar ein Feiertag?

    Der 27. Januar ist kein gesetzlicher Feiertag, als Gedenktag gehört er aber trotzdem zu den besonderen Terminen im Jahr. Er gehört zu den sogenannten "wiederkehrenden Beflaggungstagen" mit besonderen Anordnungen - und zwar gilt am 27. Januar in Deutschland eine Trauerbeflaggung, die Fahnen vor offiziellen Dienstgebäuden werden also auf halbmast gesetzt.

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