Große Trauer um Matthew Perry am Sonntag: Zehn Staffeln lang spielte Perry den charmanten, wortgewandten Chandler Bing in der US-Sitcom "Friends". Nun ist er im Alter von 54 Jahren gestorben.
Matthew Perry ist tot: Trauer um "Chandler" aus "Friends"
Das berichten das gut unterrichtete Promi-Portal TMZ und die Los Angeles Times. Ebenso die , die sich auf die Polizei in Los Angeles bezog. Zuvor hatte etwa die Los Angeles Times unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus Justizkreisen gemeldet, Perry sei am Samstag in seinem Haus in Los tot gefunden worden. Es gebe keine Hinweise auf ein Verbrechen. Auch seien bei Perry keine Drogen gefunden worden, so TMZ.
Inzwischen hat die Gerichtsmedizin in Los Angeles eine Obduktion durchgeführt. Allerdings hat sie die Todesursache noch nicht bekanntgegeben. Die Behörde teilte laut People.com am Sonntag (Ortszeit) mit, dass das Ergebnis einer toxikologischen Analyse noch ausstehe.
Perry hatte lange mit seiner Alkohol- und Drogensucht gekämpft
Perry, der lange mit seiner Alkohol- und Drogensucht gekämpft und diese im letzten Jahr in seiner Autobiografie mit dem Titel "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" öffentlich gemacht hatte, sei demnach gegen 16 Uhr Ortszeit tot in einem Whirpool oder einer Badewanne in seinem Haus in Los Angeles aufgefunden worden.
Perrys Mutter, sein leiblicher Vater und sein Stiefvater waren am Samstagabend laut TMZ am Haus des Schauspielers eingetroffen. In einer Mitteilung äußerte sich die Familie am Sonntag zu dem "tragischen Verlust unseres geliebten Sohnes und Bruders". Matthew habe der Welt "als Schauspieler und als Freund" so viel Freude gebracht, zitierte die Promi-Plattform People aus dem Statement.
Perrys Familie, Fans und Stars sind bestürzt über seinen Tod
Zahlreiche Fans und Stars bekundeten ihre Bestürzung und Trauer über Perrys plötzlichen Tod, darunter die Schauspielerinnen Shannen Doherty (52) Selma Blair (51) und Mira Sorvino (56).
Paltrow (51) teilte am Sonntag auf Instagram ihre Erinnerungen an eine Romanze mit Perry im Jahr 1993, noch bevor er als Chandler Bing in der Kultserie "Friends" berühmt wurde. "Es war ein magischer Sommer", schrieb die Oscar-Preisträgerin. Er sei "so lustig und so süß" gewesen. Sie sei nun "super traurig", wie so viele andere Menschen auch.
Gegenüber der L.A. Times äußerte sich die Warner Bros. Television Group: "Wir sind erschüttert über den Tod unseres lieben Freundes Matthew Perry."
"Friends"-Star Matthew Perry spielte auch andere Rollen
Neben seiner Kultfigur Chandler Bing in "Friends" – in der 10. Staffel sollen die Hauptdarsteller eine Million Euro pro Folge verdient haben – spielte Perry an der Seite zahlreicher Hollywood-Stars. In "Fools Rush In Herz über Kopf" stand er mit Salma Hayek vor der Kamera, in "Keine halben Sachen" mit Bruce Willis.
Die Serie "Friends" um die Protagonisten Rachel, Ross, Chandler, Monica, Joey und Phoebe wurde von 1994 bis 2004 in den USA produziert und in zig Ländern zum Fernsehkult. Für die Sondersendung "Friends: The Reunion" kamen im Mai 2021 alle sechs Hauptdarsteller noch einmal zusammen: Jennifer Aniston, David Schwimmer, Matthew Perry, Courteney Cox, Matt LeBlanc und Lisa Kudrow. "Friends" läuft in Deutschland aktuell auf dem Streaming-Service Netflix. "Friends" wurde Perrys größter Erfolg. Der 90er-Jahre-Hit dreht sich um das Leben einer Gruppe junger Freunde in New York.
Matthew Perry: Drogensucht öffentlich gemacht
In einem Interview mit der New York Times äußerte er sich 2021 ausführlich zu seiner Suchterkrankung. "Ich habe wahrscheinlich neun Millionen Dollar oder so ausgegeben, um nüchtern zu werden", sagte der 53-Jährige.
Angefangen zu trinken habe Perry dem Bericht zufolge mit 14, danach folgten Schmerz- und Beruhigungsmittel. "Ich tat es nicht, um mich high zu fühlen oder um mich gut zu fühlen. Ich war sicher kein Partygänger. Ich wollte einfach nur auf meiner Couch sitzen, fünf Vicodin nehmen und einen Film schauen", sagte Perry damals.
Perry war Schulfreund des kanadischen Premiers Justin Trudeau
Die Hollywood-Branche, Freunde und Fans des Schauspielers reagierten mit Bestürzung und Trauerbekundungen auf die Todesnachricht. "Wir sind unglaublich traurig über den viel zu frühen Tod von Matthew Perry", hieß es in einer Reaktion des Fernsehsenders NBC, bei dem die Sitcom "Friends" jahrelang lief.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau, der mit Perry dieselbe Schule besucht hatte, nannte seinen Tod "schockierend und traurig". Er werde niemals die gemeinsamen Schulhofspiele vergessen, schrieb Trudeau auf X.
Schauspielerin Selma Blair schrieb auf Instagram, ihr Herz sei gebrochen. "Wir alle haben Matthew Perry geliebt – und ich besonders." Oscarpreisträgerin Mira Sorvino bekundete ihre Trauer auf der Plattform X: Perry möge im Himmel Frieden und Glück finden und mit seinem "einzigartigen Witz" alle zum Lachen bringen. Die Schauspielerin Octavia Spencer, ebenfalls Oscarpreisträgerin, schrieb auf Instagram: "Sein Geschenk an die Welt wird für immer in Erinnerung bleiben."
In seiner Biografie schrieb Perry über Kampf gegen Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht
Vergangenes Jahr brachte Perry seine Autobiografie "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" heraus. Darin schrieb er offen über den jahrzehntelangen Kampf gegen seine Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht. In dem Buch heißt es unter anderem: "Ich war bei 6000 AA-Meetings (Treffen der Anonymen Alkoholiker). Ich war in 15 Entzugskliniken und einer psychiatrischen Anstalt. Ich bin 30 Jahre lang zweimal die Woche zur Therapie gegangen. Ich stand mit einem Bein im Grab." (dpa)