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Hitzetote in Deutschland - Studie: Wie gefährlich ist Hitze?

Hitzetod

Fast 20.000 Hitzetote in Deutschland in drei Jahren: Wie gefährlich ist Hitze?

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    Hitze kann tödlich enden. Die Zahl an Hitzetoten in Deutschland ist nun eine Studie auf den Grund gegangen.
    Hitze kann tödlich enden. Die Zahl an Hitzetoten in Deutschland ist nun eine Studie auf den Grund gegangen. Foto: Pressefoto M.i.s., Mindelheim, Bernd Feil, dpa (Symbolbild)

    Temperaturen bis zu 40 Grad sind im Juli 2022 möglich, denn im Juli erreicht eine Hitzewelle Deutschland. Das wird auch das Risiko von Hitzetoden in die Höhe schießen lassen. Dass hohe Temperaturen eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, wurde nun durch eine Studie belegt. Forschende des Deutschen Wetterdienstes (DWD), des Umweltbundesamts (UBA) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben die hitzebedingten Sterbefälle in Deutschland in den Jahren 2018 bis 2020 analysiert und die Ergebnisse im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.

    Studie zum Hitzetod: fast 20.000 Hitzetote in Deutschland von 2018 bis 2020

    Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass zum ersten Mal im Untersuchungszeitraum ab dem Jahr 1992 eine Übersterblichkeit wegen Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten ist. Im Sommer 2018, welcher als zweitwärmster seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 in die Historie einging, gab es den Schätzungen zufolge 8.700 Todesfälle, die durch

    Im Jahr 2019 waren es deren 6.900, und im Jahr 2020 wurden 3.700 Hitzetote gezählt. 2021 gab es hingegen keine signifikant erhöhte Übersterblichkeit, die wegen der Hitze registriert wurde. Die Experten hatten statistische Modelle zu Hilfe genommen, um die Zahl der Hitzetode in Deutschland zu untersuchen. Hintergrund ist, dass Hitze nur in seltenen Fällen als direkte Todesursache benannt wird.

    Wie gefährlich ist Hitze?

    Auffällig ist, dass die Altersgruppe der über 85-jährigen Personen am stärksten von einer Sterblichkeit bei Hitze betroffen ist. Das gilt sowohl für den Süden, den Norden und die Mitte Deutschlands. Ein Hauptgrund dafür dürfte sein, dass hohe Temperaturen und Hitzewelllen das Herz-Kreislauf-System stark belasten. Sie verstärken Beschwerden, wie Atemwegserkrankungen, welche in einer hohen Prozentzahl bei älteren Menschen auftreten.

    Forscher der University of Hawaii sind in einer Studie zum Ergebnis gekommen, dass es ab einer Temperatur von 37 Grad gefährlich für den Menschen werden kann. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es auch schon bei geringeren Temperaturen der Fall sein. Der menschliche Organismus versucht stets, die Körpertemperatur auf konstanten 37 Grad zu halten. Wenn diese über 42 Grad steigt, kann das tödlich enden.

    Anpassung der Menschen an die Hitze?

    In der Studie heißt es, dass der Einfluss hoher Temperaturen auf die Sterblichkeit seit 1992 insgesamt leicht zurückgegangen ist. Das könnte darauf hindeuten, dass den Menschen eine gewisse Anpassung gegenüber der Hitze gelungen ist. "Denkbar sind zum Beispiel individuelle Verhaltensänderungen durch stärkere Sensibilisierung, wie etwa das Tragen luftiger Kleidung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr oder das Aufsuchen schattiger oder klimatisierter Räume", analysieren die Forschenden.

    Die Zahlen belegen allerdings, dass "Hitzeereignisse weiterhin eine ernst zu nehmende Bedrohung für die Gesundheit der Menschen in Deutschland sind". In der Studie wird die Forderung laut, dass der Umgang mit Hitzeperioden in Deutschland verbessert werden müsse. Vulnerable Bevölkerungsgruppen müssten dafür besser geschützt werden.

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