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Hitzegewitter: Erklärung, Entstehung & Voraussetzungen

Wetter

Wie entstehen Hitzegewitter?

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    Hitzegewitter entstehen in Deutschland hauptsächlich von Mai bis Juli.
    Hitzegewitter entstehen in Deutschland hauptsächlich von Mai bis Juli. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Im Sommer entstehen an besonders heißen Tagen oft Hitzegewitter. Wie diese entstehen, wann und wo diese am häufigsten auftreten und wie man sich am besten davor schützt, erfahren Sie hier.

    Wie entstehen Hitzegewitter?

    Sommer- oder auch Hitzegewitter bilden sich, wenn sich die Luft in der Nähe des Bodens durch eine hohe Sonneneinstrahlung aufheizt und in der Folge aufsteigt. Während die Lufttemperatur an der Erdoberfläche stark ansteigt, verändert sie sich in der Höhe kaum. Warmluftblasen steigen auf. Währenddessen kühlen sie ab und können nicht mehr so viel Wasser binden. Der Wasserdampf kondensiert zu sehr feinen Tröpfchen und eine Quellwolke bildet sich. Das auskondensierte Luftpaket verliert beim Aufsteigen weiterhin an Wärme. Ist die Abkühlung des Luftpakets zudem deutlich geringer als die Abkühlung der Umgebungsluft, sorgt das für einen zusätzlichen Auftrieb. Dann entsteht aus einer Quellwolke ein Wolkenturm.

    Erst wenn der Temperaturunterschied zwischen aufsteigendem Luftpaket und Umgebungsluft abnimmt, lässt der Auftrieb nach. Die aufsteigende Warmluft muss horizontal ausweichen und bildet den für kräftige Wärmegewitter typischen Amboss. Die aufsteigenden Tröpfchen beginnen mit zunehmender Höhe zu vereisen und in der Gewitterwolke setzt Niederschlag ein. Es entsteht Hagel, der beim Herabfallen zu meist großen Regentropfen schmilzt. Durch das Schmelzen wird der Umgebungsluft Wärme entzogen. Kaltluftkörper entstehen und stürzen zusammen mit dem Niederschlag fallwindartig Richtung Boden herab. Dort breiten sie sich horizontal aus. Das sind die typischen Gewitterböen.

    Zudem entsteht zwischen den Eispartikeln im oberen, kalten Teil der Gewitterwolke und den warmen Wasserteilchen an der Unterseite der Wolke ein starkes elektrisches Spannungsfeld. Diese Spannung entlädt sich in einem Kurzschluss – einem Blitz. In dem Blitzkanal erhitzt sich die Luft schlagartig auf 30.000 Grad, wodurch eine Druckwelle entsteht – ein Donner.

    Was sind Voraussetzungen für Hitzegewitter?

    Je stärker die Hitze ist, desto kräftiger können die Wärmegewitter werden. Voraussetzungen für die Entstehung sind ausreichende Feuchtigkeit am Boden und relativ kühle Luft in der Höhe. In ausgeprägten Hochdruckgebieten können sich wegen absinkender Luft und Austrocknung keine Sommergewitter bilden. Anders als die häufigeren Frontgewitter bringen Wärmegewitter in der Regel keinen Wetterumschwung mit sich, sondern nur eine vorübergehende Abkühlung.

    Wann und wo treten Hitzegewitter auf?

    In Mitteleuropa treten Hitzegewitter vor allem in den Sommermonaten bei ausreichender Luftfeuchtigkeit auf – in Deutschland insbesondere von Mai bis Juli. Sie sind sehr stark von der Sonneneinstrahlung abhängig. Die Gewitter entstehen vermehrt am späten Nachmittag oder frühen Abend. Am häufigsten entstehen Wärmegewitter über gebirgigen oder waldreichen Gegenden, beispielsweise dem Alpenvorland oder den Mittelgebirgen. Der Grund dafür ist, dass dort in der Luft mehr Feuchtigkeit vorhanden ist. Über kühlen Wasserflächen oder Ballungsgebieten entstehen hingegen kaum Wärmegewitter.

    Wie verhält man sich am besten bei einem Gewitter?

    Gefährlich bei einem Gewitter sind vor allem die Blitze. Diese treffen am ehesten hohe, im Gelände hervorragende Punkte. Daher rät der Deutsche Wetterdienst, sich möglichst weit von allen hohen Objekten (zum Beispiel von Strommasten, Aussichtstürmen und einzelnen Bäumen) zu entfernen, wenn man während eines Gewitters keinen Unterschlupf in einem Gebäude suchen kann. Auch Hügel, Seen und Flüsse sollte man meiden. Hat man einen Regenschirm dabei, sollte man diesen schließen.

    Idealerweise sucht man sich auf einem freien Gelände eine Senke. Am besten ist es, wenn man noch eine isolierte Unterlage hat. Schuhe sind dafür gut geeignet. Noch besser ist es, wenn man einen Rucksack dabei hat und diesen unter die Füße legt. Denn wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt, könnte die Spannung auf die Person übertragen werden. Zudem sollte man in die Hocke gehen - mit eng beieinander stehenden Füßen, damit man eine geringe Schrittspannung hat. So verringert man bei einem Blitzeinschlag in der Nähe ebenfalls mögliche Folgen für die eigene Gesundheit, etwa Herzprobleme. 

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