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Hitze: Gefahr für die Gesundheit und Schutz

Gesundheit

Hitze: Wann wird sie zur Gefahr und wie schützt man sich?

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    Hohe Temperaturen und Hitzewellen werden immer häufiger. In einigen Fällen kann das sogar die Gesundheit gefährden, wenn man sich nicht richtig schützt.
    Hohe Temperaturen und Hitzewellen werden immer häufiger. In einigen Fällen kann das sogar die Gesundheit gefährden, wenn man sich nicht richtig schützt. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolbild)

    Viele Menschen freuen sich fast das ganze Jahr über auf den Sommer. Ist er endlich da, machen Sonne, Eis und Freizeitaktivitäten an der frischen Luft gute Laune. Doch zum Teil wird es im Sommer aufgrund des Klimawandels inzwischen auch in Deutschland so heiß, dass es draußen und selbst drinnen kaum auszuhalten ist. Hohe Temperaturen und Hitzewellen stellen dabei auch eine Gefahr für die Gesundheit dar. Warum das so ist und wie man sich schützen kann, erfahren Sie hier.

    Hitze: Ab wann und warum ist sie gefährlich für die Gesundheit?

    Wenn es draußen warm ist und die Sonne scheint, ist das nicht automatisch gefährlich. Eine Belastung entsteht für den Körper laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erst, wenn hohe Lufttemperaturen ab 30 Grad bei Windstille oder nur sehr schwachem Wind auftreten. Auf solche heißen Tage folgen außerdem häufig sogenannte Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt. Dauert dieser Zustand mehrere Tage und Nächte, wird von einer Hitzewelle gesprochen. 

    Hitzewellen treten laut der BZgA in Deutschland besonders häufig im Südwesten und in den östlichen Regionen auf. Allerdings handelt es sich bei Hitzewellen oft auch um regionale oder lokale Ereignisse. Dabei sind Menschen, die in Städten wohnen meist stärker betroffen, da es dort mehr versiegelte Flächen und weniger bepflanzte Bereiche gibt als auf dem Land und die Wärme mehr gespeichert wird.

    Doch warum ist Hitze gefährlich für die Gesundheit? Laut patienten-information.de kann sich der menschliche Körper an warme Temperaturen anpassen. Dann erweitern sich die Blutgefäße, man fängt an zu schwitzen und der Schweiß kühlt die Haut ab. Aber: Über einen längeren Zeitraum funktioniert das nicht. In diesem Fall sinkt der Blutdruck, der Körper verliert Flüssigkeit und Salze und der Kreislauf wird belastet. Beschwerden, die dann folgen können sind: 

    • Hautausschlag durch Schwitzen
    • Wasser-Einlagerungen in Unterschenkeln und Knöcheln
    • Schwindelgefühl beim Stehen oder kurze Bewusstlosigkeit
    • schmerzhafte Muskelkrämpfe, etwa nach dem Sport
    • Hitze-Erschöpfung mit Symptomen wie Schwäche, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schwindel, niedriger Blutdruck und einer normalen bis maximalen Körpertemperatur von weniger als 40 Grad
    • Hitzschlag mit Symptomen wie einer Körpertemperatur über 40 Grad, einem gestörten Bewusstsein, eventuell Krämpfe, Erbrechen, Durchfall und niedriger Blutdruck

    Extreme Hitze kann der Plattform zufolge zudem bereits bestehende Atemwegserkrankungen verschlimmern, den Schlaf beeinträchtigen und zu Nierenerkrankungen führen. Auch ist die Gefahr von Thrombosen und Herzinfarkten bei Hitze erhöht.

    Übrigens: In Deutschland soll ein nationaler Hitzeschutzplan aufgestellt werden, denn nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden 2022 mehr als 4500 Hitze-Tote in Deutschland verzeichnet.

    Gesundheitsrisiko Hitze: Wer ist besonders gefährdet?

    Hitze oder extreme Hitze beeinträchtigt nicht jeden Menschen auf die gleiche Art. Entscheidend ist laut der BZgA die individuelle Anpassungsfähigkeit des Körpers. Trotzdem gibt es Gruppen, die bei hohen Temperaturen besonders gefährdet sind. Laut dem BZgA und patienten-information.de sind das:

    • Menschen ab 65 Jahre
    • ältere, alleinlebende Menschen, die Probleme mit ihrer Mobilität haben
    • pflegebedürftige Menschen
    • Säuglinge und Kleinkinder
    • Schwangere
    • ältere und dauerhaft kranke Menschen etwa mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes
    • Menschen mit Vorerkrankungen
    • Menschen mit akuten Erkrankungen
    • Menschen, die im Freien arbeiten, die körperlich schwer arbeiten oder die sehr viel Sport treiben
    • Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen - diese können die Hitzeempfindlichkeit steigern
    • Menschen in besonderen Lebenslagen wie Obdachlose oder Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen

    Übrigens: Da besonders für ältere, kranke und pflegebedürftige Menschen bei extremer Hitze eine Gefahr für die Gesundheit besteht, werden diese in der Pflege geschützt. Dafür gibt es bereits einige Maßnahmen, aber laut einer Umfrage der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz besteht bei der Umsetzung zum Teil noch Nachholbedarf.

    Gesundheit: Wie schützt man sich vor Hitze?

    Um besser mit hohen oder besonders hohen Temperaturen umgehen zu können, gibt es einige allgemeine Tipps. Die Gesundheits-Plattform patienten-information.de hat einige aufgelistet:

    • Ausreichend Trinken: An heißen Tagen sollte mehr getrunken werden als üblich. Das gilt besonders für ältere Menschen, da sie weniger Durst empfinden. Getränke sollten allerdings nicht zu kalt sein und es sollte auf Alkohol oder koffeinhaltige Getränke verzichtet werden, da diese den Kreislauf belasten können.
    • Leichte Kost: An heißen Tagen sollten Obst, Gemüse oder leicht verdauliche Speisen gegessen werden. Salzhaltige Lebensmittel, wie Brühe oder Salzstangen, liefern dem Körper außerdem Mineralien.
    • Abkühlen: Lauwarme Duschen oder Fußbäder kühlen die Haut ab. Auch feuchte Tücher auf Gesicht, Nacken oder Armen können helfen.
    • Luftige Kleidung: Leichte, lange Kleidung, Sonnenbrille und Kopfbedeckung sollten an heißen Tagen getragen werden. Leichte Nacht- und Bettwäsche machen warme Nächte außerdem erträglicher.
    • Räume kühl halten: Damit sich das Haus oder die Wohnung nicht aufheizt, sollte nur morgens oder abends gelüftet werden, dann ist es draußen meist noch etwas kühler. Jalousien, Rollläden oder Markisen sollten tagsüber unten bleiben.
    • Pralle Sonne meiden: Frische Luft, ja. Pralle Sonne, nein. Körperliche Aktivitäten im Freien sollten daher möglichst in die Morgen- oder Abendstunden gelegt werden. Kinder im Kinderwagen und pflegebedürftige Personen im Rollstuhl sollten außerdem im Schatten sein.
    • Medikamente und ärztliches Gespräch: Einige Medikamente können den Abkühlungsfunktionen des Körpers beeinträchtigen oder den Flüssigkeitsverlust verstärken - zum Beispiel Entwässerungstabletten oder Schilddrüsen-Hormone. Betroffene sollten ihre Ärztin oder ihren Arzt konsultieren.
    • Um Hilfe bitten: Ältere oder kranke Menschen sollten ihre Familie oder Freunde um Hilfe bitten, etwa beim Einkaufen oder bei der Erinnerung ans Trinken.
    • Informieren: Hitze- und UV-Warnungen gibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) unter www.dwd.de heraus. Hier sollte man sich regelmäßig informieren.

    Hitze: Wie kann man im Notfall helfen?

    Manchmal hilft auch alle Vorbereitung und das Befolgen von Tipps nichts. Wer bei sich oder anderen Auswirkungen von Hitze feststellt, sollte schnell handeln. Laut patienten-information.de können eine Hitze-Erschöpfung oder ein Hitzschlag nämlich lebensbedrohlich sein. Der Plattform zufolge können folgende Symptome auf einen Notfall hinweisen:

    • Bewusstlosigkeit
    • Krämpfe
    • gestörte Bewegungsabläufe
    • erhöhte Körpertemperatur
    • trockene und heiße Haut

    In diesem Fall sollte sofort der Notruf 112 angerufen werden. Bis die Hilfe da ist, sollte die oder der Betroffene außerdem laut patienten-information.de an einen kühlen, schattigen Ort gebracht und die Kleidung geöffnet werden, um Hitzestau zu vermeiden. Außerdem können ein Wasserbad, Wasser auf die Haut sprühen oder Kühlpacks die betroffene Person abkühlen.

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