In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 200.000 Menschen einen Herzinfarkt. Seit 2017 ist die Zahl laut dem Gesundheitsatlas Deutschland von 215.600 Fällen auf 188.800 Fälle im Jahr 2022 gesunken. Trotzdem sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit etwa 33,9 Prozent aller Todesfälle laut dem Deutschen Ärzteblatt noch immer die häufigste Todesursache in Deutschland.
Umso wichtiger ist es daher, einen Herzinfarkt schnell erkennen und Erste Hilfe leisten zu können. Die Symptome bei Frauen unterscheiden sich dabei häufig von den Herzinfarkt-Anzeichen bei Männern. Zudem gibt es verschiedene Formen des Herzinfarkts, die sich unterschiedlich äußern können. Eine ist der Hinterwandinfarkt. Doch was ist das genau? Und wie erkennt man ihn?
Übrigens: Bestimmte Krankheiten können das Herzinfarkt-Risiko erhöhen. Dazu zählen etwa Diabetes Typ 2, aber auch Endometriose. Außerdem ist das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, an bestimmten Wochentagen erhöht.
Herzinfarkt: Welche Formen gibt es?
Herzinfarkte sehen nicht bei jedem Menschen gleich aus. Abhängig von verschiedenen Faktoren können sie sich unterschiedlich äußern. Daher wird laut dem Pflegeportal pflege.de von verschiedenen Formen des Herzinfarkts gesprochen. Diese werden anhand bestimmter Kriterien unterschieden. Je nach Betrachtung des Herzens ergibt sich folgende Einteilung:
- Welche Herzhälfte ist betroffen?
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- Welche Gewebeschichten sind betroffen?
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- An welchem Ort im Herzen tritt der Infarkt auf?
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Herzinfarkt-Form: Was ist ein Hinterwandinfarkt?
Ein Herzinfarkt wird laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in den meisten Fällen durch den plötzlichen Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien, auch Koronararterien genannt, ausgelöst. Über diese Gefäße wird das Herz eigentlich mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Bleibt der Blutfluss aus, entsteht ein Herzinfarkt und das Gewebe stirbt ab. Wird nun für die genauere Beschreibung der Herzinfarkt-Form die Unterscheidung nach dem Ort des Infarkts genutzt, kann es sich um einen Hinterwandinfarkt handeln.
Der Begriff Hinterwandinfarkt bezieht sich laut herzbewusst.de, einer Initiative des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK), auf den Entstehungsort des Verschlusses, der den Herzinfarkt ausgelöst hat. Meist ist bei einem Hinterwandinfarkt daher die rechte Herzkranzarterie, die die Rückwand des Herzens mit Blut versorgt, betroffen. In der Folge können die Muskelzellen dort nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und sterben ab. Gesprochen wird in diesem Fall von einem inferioren Hinterwandinfarkt.
Aber auch ein Verschluss im Ramus circumflexus - einem Blutgefäß, das aus der linken Herzkranzarterie entsteht und ebenfalls die Rückwand des Herzens mit Blut versorgt - kann einen Hinterwandinfarkt auslösen. Gesprochen wird dann von einem posterioren Hinterwandinfarkt.
Hinterwandinfarkt: Wie kann man ihn erkennen?
Erleidet eine Person einen Herzinfarkt, kann sich das durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Dazu zählen laut der Deutschen Herzstiftung diese:
- starke Schmerzen und Druckgefühl im Brustkorb sowie ausstrahlende Schmerzen
- massives Engegefühl in der Brust
- heftiges Brennen im Brustkorb
- Angstschweiß mit kalter und fahler Haut
- Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch
Neben den genannten Symptomen gibt es noch weitere, weniger typische Anzeichen, die auf einen Herzinfarkt hindeuten können. Das Problem bei einem Hinterwandinfarkt ist aber: Laut herzbewusst.de wird diese Form des Herzinfarkts häufig nur durch wenige Anzeichen begleitet. Daher spricht man auch von einem „stillen Herzinfarkt“. In der Folge bleibt ein Hinterwandinfarkt oft unbemerkt und wird nicht behandelt. Das macht ihn besonders gefährlich. Der BNK rät daher, schon bei den ersten Herzinfarkt-Anzeichen eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Übrigens: Erste Anzeichen auf einen Herzinfarkt lassen sich im Mund erkennen. Außerdem gibt es einen Herzinfarkt-Selbsttest.
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