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Hilft Brottrunk beim Abnehmen? Das sollten Sie wissen

Diät

Hilft Brottrunk beim Abnehmen? Das sollten Sie wissen

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    Der neueste Schrei ist flüssiges Brot, der sogenannte Brottrunk.
    Der neueste Schrei ist flüssiges Brot, der sogenannte Brottrunk. Foto: Robert Günther, dpa (Symbolbild)

    Immer mehr Lebensmittel stehen mittlerweile auf dem Prüfstand, ob sie beim Abnehmen helfen oder nicht. So wurde etwa über die Abnehm-Qualitäten von Brot diskutiert, das sich hierzu wegen seiner Kohlenhydrate nur im Falle von ausgewählten Brotsorten eignet. Auch wurden in den sozialen Netzwerken Gerüchte über eine Gewichtsabnahme durch eingefrorenes Brot gestreut.

    Der nächste Brothype macht derweil die Runde im Netz, wobei es diesmal nicht um eine bestimmte Brotsorte geht, sondern gar um einen neuen Brot-Aggregatzustand. Denn flüssiges, durch Fermentation gewonnenes Brot, auch Brottrunk genannt, enthält lebende Mikroorganismen und soll gut für die Darmflora sein, was wiederum bei einer Diät helfen könnte. Doch was ist dran am Hype um den Brottrunk als neuem Diät-Wundermittel? Was ist beim Verzehr zu beachten, welche Nachteile gibt es? Die Antworten lesen Sie im Text.

    Was ist Brottrunk?

    Ein Brottrunk wird laut dem AOK-Gesundheitsmagazin aus vergorenem Brot hergestellt. Wie der Hersteller „Kanne Brottrunk“ auf seiner Seite schreibt, entstehen durch die monatelange Gärung und Lagerung von Sauerteigbrot sogenannte „Brotsäurebakterien“, die sich aus „verschiedenen Milchsäurebakterienstämmen“ zusammensetzen. Das Familienunternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Selm-Brok stellt den gleichnamigen und patentierten Brottrunk laut eigenen Angaben seit 1981 her. Das Getränk, so der deutsche Hersteller, komme ursprünglich aus Russland und sei dort unter dem Namen Kwas bekannt. Doch was macht den Brottrunk eigentlich so gesund?

    Warum ist Brottrunk so gesund?

    Die sich bei der Fermentierung von Brottrunk bildenden Milchsäurebakterien zählen laut AOK zu den probiotischen Nahrungsmitteln. Es handelt sich um lebendige Mikroorganismen, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Zusammensetzung aller Mikroorganismen (etwa Bakterien oder Viren) im Darm haben. Laut der Apotheken Umschau können Probiotika - nicht zu verwechseln mit Präbiotika - helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Wie die Bundeszentrale für Ernährung (BZfE) zudem schreibt, „stärken sie die Darmbarriere“, verhindern somit etwa das Leaky-Gut-Syndrom und „hemmen das Wachstum ungünstiger Bakterien.“

    Hilft Brottrunk beim Abnehmen?

    Ob der gehypte Brottrunk auch einer Diät zuträglich sein kann, steht und fällt mit der Frage, inwiefern eine gesunde Darmflora bei der Gewichtsabnahme helfen kann. Einiges spricht laut aktuellem Forschungsstand dafür. Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet, legte bisher eine „Vielzahl von Studien“ einen Zusammenhang zwischen Veränderungen der Darmflora und Adipositas sowie Typ-2-Diabetes nahe. Gesammelte Daten der Ernährungsplattform ZOE zeigen zudem, dass sich eine Bakterien-Vielfalt in der Darmflora beziehungsweise im Darmmikrobiom tendenziell positiv auf die Gewichtsabnahme auswirkten.

    Der BZfE zufolge lassen sich laut Studienergebnissen darüber hinaus chronische Darmerkrankungen, Allergien, Depressionen sowie Demenz mit einem ungünstigen Mikrobiom in Verbindung bringen.

    Worauf man beim Brottrunk achten sollte

    Ganz so einfach geht die Rechnung aber nicht auf, auch wenn uns der Hype um Brottrunk weismachen will, es reichten der tägliche Verzehr von fermentiertem Brot, um wie bestellt Schönheit und Gesundheit zu erlangen. Auch wenn es laut der AOK positive Erfahrungsberichte nach der regelmäßigen Einnahme von Brottrunk gebe, seien eindeutige wissenschaftliche Belege noch Mangelware. Die Krankenkasse rät daher bei regelmäßigem Verzehr sicherheitshalber eine Brottrunk-Dosis zu den Mahlzeiten von 100 bis 200 Milliliter nicht zu überschreiten.

    Ältere Berichte, etwa von der Neuen Züricher Zeitung (NZZ), verweisen außerdem auf die individuelle Verarbeitung von Probiotika. Nicht bei jedem Menschen würden sich die Mikroorganismen „einnisten“ und für ein gutes Darmklima sorgen. Teil einer ausgewogenen Ernährung sind Milchprodukte und damit probiotische Lebensmittel trotz berechtigter Kritik allemal - der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt in kleinen Mengen den regelmäßigen Verzehr von Milchprodukten wie Joghurt, Buttermilch, Kefir, Quark oder Käse.

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