Polarlichter sind ein ganz besonderes Naturschauspiel. Normalerweise sind sie nur in polaren Gegenden zu sehen, also nah an Nordpol oder Südpol. Sowohl am Freitag, den 4. Oktober 2024, als auch in der Nacht von Samstag, den 5., auf Sonntag, den 6. Oktober, könnten die Menschen in Deutschland Zeugen des Himmelsspektakels werden.
Grund dafür sind zwei starke Sonneneruptionen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jüngst beobachten konnten, wie etwa die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA auf ihrer Seite mitteilt. Demnach steuern derzeit zwei sogenannte koronale Massenauswürfe (CME) auf die Erde zu. Das sind Eruptionen, bei denen die Sonne Plasma ausstößt - häufig ist auch von „Sonnenstürmen“ die Rede.
Polarlichter heute: Nordlichter könnten auch in Deutschland zu sehen sein
Die amerikanische Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA gibt für den 4. bis 6. Oktober deshalb eine geomagnetische Sturmwarnung heraus. Wenn die beiden CME auf die Erde treffen, könnten sie starke geomagnetische Stürme mit Polarlichtern auch in mittleren Breitengraden auslösen.
Wie kommt es dazu? Wenn die Sonnenpartikel auf die Erdatmosphäre treffen, entstehen Polarlichter, manchmal auch Nordlichter genannt. Der Deutsche Wetterdienst DWD erklärt auf seiner Homepage, dass diese in 70 bis 800 Kilometern Höhe durch elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes hervorgerufen werden. Durch das Magnetfeld der Erde werden die Teilchen zu den Polen hin abgelenkt. Dort dringen sie in die Atmosphäre ein und senden, je nach Höhe, Licht in einer bestimmten Wellenlänge aus. So kommen die Farben von grün bis violett oder blau zustande.
Polarlichter Bayern: Wie kann man sie am besten sehen?
Treffen die koronalen Massenauswürfe tatsächlich die Erde, rechnet die NOAA mit Stürmen der Kategorie G3. Zum Vergleich: Als im Mai bis nach Bayern hinein teils kräftige Polarlichter zu beobachten waren, wurden diese von einem Sonnensturm der höchsten Kategorie G5 ausgelöst. Deshalb kommt es für Interessierte - nicht nur in Bayern - stark darauf an, dass der Himmel möglichst wolkenlos und dunkel ist, um die Polarlichter zu sehen. Doch selbst dann könnte es sein, dass die Nordlichter nur schwer zu erkennen sind. Denn sicher voraussagen, wie stark sie zu sehen sind, lässt sich erst unmittelbar vor Eintreten des Naturschauspiels. Wer sein Glück versuchen will: In unseren Breiten müssen Beobachter Richtung Norden blicken.
Das Wetter jedoch macht es schon mal teilweise schwer. Der DWD sagt für Bayern für die Nacht von Freitag auf Samstag starke Bewölkung mit gebietsweise Regen voraus. Die Nacht von Samstag auf Sonntag soll - anfangs noch regnerisch - dagegen bald aufklaren, sodass es zeitweise zu freier Sicht kommen könnte.
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