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Herzinfarkt und Schlaganfall: Erhöht dieser Süßstoff das Risiko deutlich?

Gesundheit

Herzinfarkt und Schlaganfall: Erhöht dieser Süßstoff das Risiko deutlich?

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    Süßstoffe können Risiken mitbringen – und beispielsweise die Gefahr für Herzinfarkte erhöhen.
    Süßstoffe können Risiken mitbringen – und beispielsweise die Gefahr für Herzinfarkte erhöhen. Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolbild)

    Wer seinen Zuckerkonsum reduziert, kann die Basis für eine gesündere Ernährung und eine Diät legen. Die naheliegende Alternative sind Süßstoffe, die gesünder sind, wie Stefan Kabisch, Ernährungsforscher am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung an der Berliner Charité, im Gespräch mit der Deutschen Welle bestätigte. Doch auch ein solcher Zucker-Ersatz ist mit Vorsicht zu genießen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass ein bestimmter Süßstoff das Risiko für Schlaganfälle und schwere Herzerkrankungen drastisch steigern kann.

    Studie: Zucker-Ersatz kann Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle steigern

    Eine Studie der US-amerikanischen Cleveland Clinic, die im European Heart Journal veröffentlicht wurde, hat sich mit den Auswirkungen des Konsums von Xylit beschäftigt. Dabei hat das Team um den Erstautor Dr. med. Marco Witkowski, einem Kardiologen des Deutschen Herzzentrums der Charité, herausgefunden, dass der beliebte Süßstoff in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte steht. Der genaue Befund: Das Risiko für schwerwiegende kardiale Ereignisse sei bei erhöhten Xylit-Werten im Blut um 57 Prozent erhöht.

    Im Zuge der Studie wurden 3300 Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen über drei Jahre lang beobachtet und ihre Blutproben analysiert. Das Team um Witkowski notierte dabei eine signifikante Häufung von Schlaganfällen und kardialen Ereignissen, zu denen Herzinfarkte gehören, bei Patientinnen und Patienten, bei denen eine hohe Xylit-Konzentration im Blut festgestellt wurde.

    Zucker-Ersatz: Was ist Xylit?

    Bei Xylit handelt es sich um einen kalorienarmen Süßstoff, der auch als „Birkenzucker“ bezeichnet wird. Er gehört zu den Zuckeralkoholen und wird zahlreichen Getränken und Lebensmitteln zugefügt. In der Lebensmittelindustrie wird Xylit laut dem Deutschen Herzzentrum der Charité geschätzt, da es die Haltbarkeit, die Feuchtigkeit und die Textur von Produkten verbessern kann – und dabei keinen Nachgeschmack hinterlässt, wie es bei anderen Süßstoffen häufig der Fall ist.

    Beworben wird Xylit oftmals als „natürlicher Süßstoff“, da er in geringen Mengen in Obst und Gemüse vorkommt. Er kann auch vom Körper produziert werden. Das Deutsche Herzzentrum der Charité berichtet auch davon, dass Xylit eine karieshemmende Wirkung nachgesagt wird, was den Einsatz als Zuckerersatz noch attraktiver macht.

    Von den Gesundheitsorganisationen der Europäischen Union und den USA werden künstliche Süßstoffe wie Xylit als „Generally Recognized as Safe“ (GRAS) eingestuft und für Personen empfohlen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht leiden.

    Übrigens: Wer abnehmen möchte, sollte von gewissen Obstsorten die Finger lassen.

    Sind Süßstoffe doch keine harmlose Zuckeralternative?

    Die Studie offenbart, dass Xylit ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln birgt. Wenn man die Ergebnisse zusammenfügt, wird klar, dass Gruppen der Zuckeralkohole Risiken für Herz-Kreislauf-Patientinnen und -Patienten mitbringen. Neben Xylit wurden diese von dem Forscherteam im Jahr 2023 bereits bei Erythrit nachgewiesen.

    „Unsere Forschung weist auf mögliche Risiken von Xylit hin und zeigt, dass Süßstoffe nicht unbedingt die harmlose Zuckeralternative sind, für die sie oft gehalten werden. „Besonders bei Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Risiken könnte der Konsum von Xylit zusätzliche Gesundheitsgefahren bergen“, wird Witkowski im Fazit der Studie zitiert. Es sei von Bedeutung, dass Verbraucher den Konsum von Xylit und Erythrit überdenken. Er empfiehlt, sich bei Unsicherheiten an Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater oder Ärztinnen und Ärzte zu wenden.

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