Ein Herzinfarkt ist eine lebensbedrohliche Notfallsituation, bei der die Blutversorgung des Herzmuskels blockiert wird, was zu schwerwiegenden Herzschäden führen kann. Es ist entscheidend, bei ersten Anzeichen sofort den Notruf zu wählen und Erste Hilfe zu leisten. Doch was ist mit der oft gehörten Empfehlung, im Falle eines Herzinfarkts eine Aspirin einzunehmen? Kann dies tatsächlich die Überlebenschancen bei einem Herzinfarkt verbessern?
Übrigens: Ein Herzinfarkt kündigt sich meistens durch starkes Ziehen in der Brust und auch Schmerzen im Arm an. Besonders tückisch ist allerdings der stille oder stumme Herzinfarkt, der nicht die klassischen Anzeichen aufweist.
Aspirin bei Herzinfarkt – eine sinnvolle Sofortmaßnahme?
Ja, die Einnahme von Aspirin während eines Herzinfarkts kann die Überlebenschancen erhöhen, aber nur, wenn dies von medizinischem Personal empfohlen wird. Dies erläutert das Medizinportal der US-amerikanischen Mayo Clinic auf ihrer Website. Diese Verstopfungen können den Blutfluss blockieren, was zum Herzinfarkt führt. Studien zeigen, dass die Einnahme von Aspirin innerhalb der ersten vier Stunden nach Beginn der Symptome die Wahrscheinlichkeit zu überleben signifikant erhöht. Dies wird in einem Beitrag der Havard School of Public Health erwähnt.
Bei einem Herzinfarkt wird von dem Rettungspersonal für gewöhnlich eine Dosis von etwa 300 Milligramm Aspirin empfohlen. In Deutschland wären also die klassische Aspirin 300 oder aber ein Teil der Aspirin 500 passend für eine Einnahme. Auf die 300 Milligramm beziehen sich sowohl der staatliche Gesundheitsdienst Großbritanniens (NHS) als auch die Mayo Clinic. Die Einnahme sollte idealerweise durch Kauen erfolgen, da die Wirkung so schneller eintritt. Das Zerkauen der Tablette beschleunigt die Aufnahme des Medikaments und kann so helfen, den Blutfluss zum Herzen rascher wiederherzustellen
Warum kann Aspirin bei einem Herzinfarkt helfen?
Aspirin wird in Notfallsituationen oft empfohlen, da es hilft, die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, welche eine der Hauptursachen für Herzinfarkte darstellen. Die blutverdünnende Wirkung von Aspirin beruht auf der Hemmung eines Enzyms namens Cyclooxygenase (COX), das für die Bildung von Prostaglandinen und Thromboxanen verantwortlich ist. Thromboxane sind Stoffe, die Blutplättchen (Thrombozyten) zusammenkleben lassen und so zur Bildung von Blutgerinnseln beitragen. Durch die Hemmung der Thromboxanproduktion verringert Aspirin die Fähigkeit der Blutplättchen, zu verklumpen, wodurch sich das Risiko für Blutgerinnsel verringert
Blutgerinnsel entstehen dadurch weniger wahrscheinlich oder können sich nicht mehr so leicht vergrößern, erläutert der NHS. Allerdings ist wichtig, wie bereits zu Beginn des Artikels erwähnt, dass man die Aspirin nur auf Anweisung des Notrufs oder der Rettungskräfte einnimmt. Die American Heart Association weist darauf hin, dass man in jedem Falle auf eine Anweisung des Rettungsdienstes warten sollte, um Risiken zu minimieren, besonders wenn bereits bekannte Kontraindikationen wie eine Aspirinallergie oder Blutungsneigung bestehen.
Aspirin zur Vorbeugung von Herzinfarkten – Ist das noch zeitgemäß?
Früher wurde häufig empfohlen, täglich Aspirin zur Vermeidung von Herzinfarkten einzunehmen. Heute wird dieser Ansatz jedoch differenzierter betrachtet, vor allem wegen der erhöhten Risiken für Blutungen. Die U.S. Preventive Services Task Force rät heute davon ab, ab 60 Jahren täglich Aspirin zur Primärprävention einzunehmen, da der Nutzen die möglichen Risiken einer Blutung oft nicht aufwiegt. Die häufigsten Blutungen, die durch regelmäßige Aspirin-Einnahme hervorgerufen werden können, sind gastrointestinale Blutungen, also Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Auch das Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle - Blutungen im Gehirn - ist erhöht. Diese Blutungen entstehen, weil Aspirin die Blutgerinnung reduziert, was in manchen Fällen zu schwer kontrollierbaren Blutungen führen kann, besonders bei Personen, die zu Geschwüren oder anderen Magen-Darm-Problemen neigen.
Für Personen zwischen 40 und 59 Jahren wird eine tägliche Einnahme nur bei einem hohen Risiko für Herzinfarkte erwogen, aber nur nach individueller Beratung durch den Arzt, heißt es vonseiten der Mayo Clinic.
Fazit: Wann eine Aspirin-Einnahme bei einem Herzinfarkt Sinn hat
Zusammenfassend ist Aspirin bei einem akuten Herzinfarkt eine wichtige Notfallmaßnahme, wenn dies von medizinischem Personal empfohlen wird. Regelmäßige Aspirin-Einnahme zur Vorbeugung ist heute hingegen nur noch in bestimmten Fällen sinnvoll und sollte immer individuell mit einem Arzt abgestimmt werden.
Übrigens: Wie häufig in der Medizin besteht auch beim Herzinfarkt ein Geschlechterunterschied. Bei Frauen werden einige Herzinfarkt-Anzeichen häufig nicht erkannt, weil die ersten Symptome eines Herzinfarkts bei Männern besser bekannt sind.
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