Kommt es zu einem Herzinfarkt, ist laut der Deutschen Herzstiftung „jede Sekunde Gold wert“. Denn die Auswirkungen eines Herzinfarkts sind davon abhängig, an welcher Stelle der Verschluss eines Herzkranzgefäßes entstehe und wie schnell das Gefäß wieder geöffnet werde, schreibt das Deutsche Herzzentrum der Charité auf seiner Webseite. Denn es droht ein teilweises Absterben des Herzmuskels, und auch Herzrhythmusstörungen sind möglich. Bleiben diese unbehandelt, führen sie laut der Deutschen Herzstiftung zum Tod.
Wie kündigt sich ein Herzinfarkt Stunden vorher an?
Daher ist es wichtig, Anzeichen für einen Herzinfarkt rechtzeitig zu kennen. Zwar tritt die Erkrankung oftmals plötzlich und unerwartet auf, der Deutschen Herzstiftung zufolge kommt es bei circa der Hälfte der Herzinfarktpatienten aber zu Symptomen auch 24 bis 48 Stunden vor dem eigentlichen Herzinfarkt. Demnach kann kurzzeitig ein Gefühl der Brustkorbenge oder ein Brennen hinter dem Brustbein eintreffen. Die Beschwerden können in der Ruhephase, bei leichter Belastung oder auch nachts auftreten.
Viele Betroffene litten zuvor jedoch schon an einer koronaren Herzkrankheit. Sollte es zu Beschwerden kommen oder die chronischen Beschwerden zunehmen, „dann besteht Gefahr und es muss schnell gehandelt werden“, warnt die Deutsche Herzstiftung. Dem Deutschen Herzzentrum der Charité zufolge, können das Brustschmerzen und/oder Atemnot bei geringster Belastung oder auch in Ruhe sein.
Welche Anzeichen gibt es für einen Herzinfarkt?
Kommt es zu einem Herzinfarkt, spürt der Patient laut der Deutschen Herzstiftung Schmerzen im Brustkorb oder häufig auch ausschließlich hinter dem Brustbein. „Das Leidsymptom ist die sogenannte Angina pectoris, also Brustkorbenge“, sagt der Kardiologe Thomas Voigtländer, ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses Frankfurt am Main und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung gegenüber unserer Redaktion. In über 80 Prozent der Fälle komme es in dem Bereich zu einem Druck oder Brennen. Dies sei flächenartig und nicht stechend, so Voigtländer. Ihm zufolge werden die Schmerzen von Vielen so beschrieben, als säße ein Elefant auf ihnen. Außerdem können die Schmerzen auch in die Arme, den Rücken, den Hals, die Schultern oder den Kiefer ausstrahlen.
Laut der Deutschen Herzstiftung seien dabei Brustschmerzen oder Atemnot bei kleinsten Belastungen oder in Ruhe besonders alarmierend. Viele Menschen empfinden aber auch eine starke Angst, die sich durch eine blasse Gesichtshaut oder kalten Schweiß ausdrückt. Ferner sind Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch möglich. Die Deutsche Herzstiftung macht darauf aufmerksam, dass die Anzeichen für einen Herzinfarkt recht unspezifisch sein könnten. Das ist gerade bei Frauen der Fall.
Was sollte ich bei einem Herzinfarkt tun?
Die zuvor beschriebenen Symptome müssen nicht zwingend einen Herzinfarkt bedeuten. Um zu untersuchen, ob man tatsächlich daran erkrankt ist, gibt es laut Voigtländer drei Säulen: die Deutung der Symptome durch einen Facharzt, ein EKG, in dem man einen Herzinfarkt dem Kardiologen zufolge sehr gut erkennt und ein Troponin-Test, welcher einen Herzinfarkt ebenfalls diagnostizieren kann.
Kommt es zu klaren Symptomen im Brustbereich von mehr als fünf Minuten, sollte man laut Voigtländer jedoch umgehend den Notruf 112 wählen. Dabei rät die Deutsche Herzstiftung dazu, den Verdacht auf einen Herzinfarkt deutlich zu äußern. Voigtländer weist gegenüber unserer Redaktion darauf hin: „30 Prozent der Patienten sterben, bevor sie die Klinik erreichen.“ Deshalb kommt es darauf an, möglichst rasch in eine Brustschmerzambulanz geliefert zu werden. Schließlich ist es entscheidend, dass Ärzte die verschlossenen Gefäße so schnell wie möglich mit einem Herzkatheter weiten und einen Stent setzen.
Übrigens: Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben. Zudem gibt es viele Faktoren, die das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Einer ist etwa Schuppenflechte. Ein Herzinfarkt ist nicht immer tödlich. Doch wie hoch sind die Überlebenschancen danach?
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