Mehrere Kinder und Jugendliche landeten im Krankenhaus, nachdem sie den "Hot-Chip" aßen. Dieser kommt auf etwa 1,6 Millionen Scoville auf der Schärfe-Skala. In den USA starb ein Junge sogar an den Folgen der "Hot-Chip-Challenge". Mehrere Bundesländer, darunter Bayern und Baden-Württemberg, nahmen in den Konsequenz den scharfen Chip aus dem Verkauf. Nun reagiert der Hersteller.
Auf Nachfrage der ARD kündigte der "Hot-Chip"-Hersteller aus Tschechien an, den Verkauf nach Deutschland mit sofortiger Wirkung einzustellen. Die Sicherheit der Verbraucher sei das Wichtigste für das Unternehmen. Wie der Hersteller mitteilte, arbeite man bereits an einer neuen, weniger scharfen Rezeptur. Diese solle weniger Capsaicin - das ist der Stoff, der in Chilischoten für die Schärfe sorgt - enthalten und somit auch für jüngere Konsumentinnen und Konsumenten ungefährlich sein. Bevor dieses Produkt in deutsche Regale kommt, wolle man entsprechenden deutschen Behörden Proben zur Freigabe schicken. Danach wird der "Hot Chip" womöglich wieder nach Deutschland importiert.
Keine "Hot Chip Challenge" mehr in Deutschland: Hersteller stellt Export ein
Zuletzt hatten deutsche Verbraucherschützer ein Verbot der im Internet verbreiteten "Hot Chip Challenge" gefordert. Inzwischen ist bekannt, dass der Verzehr des scharfen Tortillachips gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Grund sind extrem hohe und teils schwankende Capsaicin-Werte in dem "Hot Chip" und die daraus folgenden Risiken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wies kürzlich auf das Risiko einer ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigung bei so scharfen Mutproben hin. Das Institut geht davon aus, "dass die Schärfe, die traditionell von Erwachsenen bei einer Mahlzeit akzeptiert wird, maximal einer Dosis von 5 mg Capsaicin je kg Körpergewicht zugeordnet werden kann." Das entspreche bei einem 60 Kilogramm schwerem Erwachsenen einer Aufnahme von maximal 3000 Milligramm Capsaicin.
"Lebensmittel müssen sicher sein, denn Verbraucher können von außen nicht sehen, ob sie sicher sind oder nicht", sagte Britta Schaut von der Verbraucherzentrale Berlin. "Deshalb muss auch Berlin solche Maßnahmen veranlassen, um vor allem Kinder zu schützen, aber auch erwachsene Verbraucherinnen und Verbraucher."