Dem Tod stets nah und doch unsterblich. Der britische Hardrockmusiker Ozzy Osbourne wundert sich selbst darüber, dass er mit aktuell 65 ein rentenfähiges Alter erreicht hat: „Ich hätte schon tausend Mal sterben sollen.“ Wenngleich der „Prince of Darkness“ (Prinz der Dunkelheit) nicht einmal in seinen schwärzesten Albträumen an Ruhestand denkt.
Trotz zahlreicher Exzesse: Ozzy Osbourne mit 65 noch auf der Bühne
Zu viel hat der Kopf der legendären 70er Jahre Band Black Sabbath er- und überlebt: Exzesse mit Drogen und Alkohol, Depressionen, einen Genickbruch, Aufenthalte in Psychiatrie und Gefängnis. Das Kokain soll in Cornflakes-Schachteln ins Haus geliefert worden sein, während der offiziell unter Alkoholentzug stehende Hausherr den Schnaps im Backofen bunkerte. Zweimal lautete die Diagnose klinisch tot. Da fallen drei Brände und eine Überflutung in seinen Wohnhäusern nicht weiter ins Gewicht.
Dass Ozzys Zähigkeit keinen Vergleich scheuen muss, hat seine einmal in klare Worte gefasst: „Wenn die Welt untergeht, werden Kakerlaken, Ozzy und Keith Richards übrig sein.“ Schöne neue Welt!
Wissenschaftler: Osbournes Gene ähneln denen von Pompeji Überlebenden
Die unfassbare Robustheit des unverwüstlichen Rockers veranlasste 2010 sogar amerikanische Wissenschaftler, des Prinzen Erbgut zu untersuchen. Sie fanden heraus, dass Ozzys Gene denen der Überlebenden des Untergangs von Pompeji 79 nach Christus ähneln. Und die Forscher diagnostizierten ein erhöhtes Suchtrisiko. Zumindest auf diese Nachricht hielt sich die Überraschung in Grenzen.
Dass auch im Hause Osbourne nicht unentwegt schwarze Messen zelebriert und Tiere gefoltert werden, erfuhren die Zuschauer von 2002 bis 2005 in der Dokusoap „The Osbournes“. Unter 24-stündiger Kameraüberwachung legten Ozzy, Sharon und ihre Kinder ihr Familienleben offen. Wen wundert es, dass Ozzy, der unter einer angeborenen Lese- und Rechtschreibschwäche leidet, kaum ein Buch zu Ende gelesen hat. Eher schon erstaunt, dass er preisgekrönte grüne Bohnen züchtete und sich von einer seiner ersten Gagen Kölnisch Wasser kaufte, „weil ich so stank“.
Ozzy Osbourne mit Black Sabbath am Freitag, den 13. in Münchnen
Derzeit lässt der „Prince of Darkness“ alles offen: „Ich möchte nicht für immer leben, aber ich will auch nicht sterben.“ Heute Abend feiert er erst einmal mit Black Sabbath auf dem Münchner Königsplatz eine von unzähligen Wiederauferstehungen: eine schwarze Hardrock-Openair-Messe – standesgemäß am Freitag, den 13.