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Grünes Gewölbe: Remmo-Clan-Mitglieder legen Geständnis ab

Dresden

Diebstahl aus Grünem Gewölbe: Angeklagte verraten Details

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    Rund drei Jahre nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden haben die Ermittler einen Großteil der Beute gefunden.
    Rund drei Jahre nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden haben die Ermittler einen Großteil der Beute gefunden. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Archivbild)

    Vor gut drei Jahren wurden historische Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden geklaut. Die Polizei vermutete schnell einen Clan hinter dem Diebstahl. Aktuell stehen Mitglieder des Berliner Remmo-Clans vor Gericht. Im Zuge eines sogenannten Deals haben drei der sechs Beschuldigten im Prozess am Landgericht Geständnisse abgelegt und Details zu dem spektakulären Coup verraten.

    Grünes Gewölbe: Angeklagte nennen Details zum Diebstahl

    "Ich war nicht nur in Dresden, sondern selbst in den Räumen des Grünen Gewölbes", sagte ein 29-Jähriger. Sein Auftrag sei es gewesen, mit einer nichtangeklagten Person durch das zuvor präparierte Fenster zu klettern, die Vitrine im Juwelenzimmer zu zerschlagen und Schmuckstücke zu stehlen, "weil ich kräftig bin und dazu bereit war", erzählte der älteste Angeklagte. In die ursprüngliche Planung der Tat sei er nach eigenen Angaben nicht involviert gewesen. Er sei zwei bis drei Monate zuvor angesprochen worden, ob er mitmachen wolle. "Die Idee war nicht von mir." Ein 26-jähriger und ein 23-jähriger Angeklagter gaben an, nur "Schmiere" gestanden zu haben – am Pegelhaus und am Residenzschloss.

    Der 29- und der 23-Jährige berichteten, dass die Idee aus der aus der Begeisterung "einer anderen Person" entstanden war. Sie war bei einer Klassenfahrt im Grünen Gewölbe gewesen. Eigentlich sollte der Grüne Diamant geklaut werden, doch das sei zu schwierig gewesen. Der Plan zu dem Einbruch sei über ein Jahr entwickelt worden. "Ich bin derjenige mit der Taschenlampe, der andere hat mir gesagt, wo es langging", sagte der 29-Jährige.

    Zwei Angeklagte neben ihren Anwälten im Gerichtssaal.
    Zwei Angeklagte neben ihren Anwälten im Gerichtssaal. Foto: Jens Schlueter/POOL AFP, dpa

    Mit der Erklärung revidierte er seine Einlassung vom März 2022. Sein Beitrag zur Tat sei "deutlich gewichtiger" als damals angegeben. Er sei auch bei zwei der Erkundungstouren nach Dresden zur Vorbereitung dabei gewesen. "Ich wunderte mich, dass man sich so frei und unbemerkt dort bewegen konnte und das nicht bemerkt wurde."

    Angeklagte gestehen Beteiligung an Diebstahl aus Grünem Gewölbe

    Für den 23-Jährigen sei der Einbruch ein "echtes Abenteuer" gewesen, wie er selbst sagte. Er habe sich vor anderen beweisen und im Mittelpunkt stehen wollen. "Über die Konsequenzen habe ich nicht nachgedacht." Erst im Verlauf des Prozesses sei ihm die Bedeutung der Juwelen bewusst geworden. "Ich habe alles dafür getan, dass die Schmuckstücke zurückgekehrt sind, auf welche ich noch Einfluss hatte."

    Ein 26-Jähriger gestand, den Stromverteiler für die Altstadt in Brand gesetzt zu haben. Er habe bei dem Einbruch mitgemacht, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren. Auch am Tag der Tat sei er "zugekokst" gewesen. Er bedaure die Tat mittlerweile sehr und sei froh, dass zumindest ein Teil der Beute zurückgegeben wurde, erklärte er.

    Nach Geständnis: Welche Strafen drohen Angeklagten des Remmo-Clans?

    Nach ihrem Geständnis können die Angeklagten auf geringere Haftstrafen hoffen. Das höchste Strafmaß, das in Aussicht gestellt wurde, beträgt sechs Jahre und neun Monate, das niedrigste vier Jahre aufgrund des Jugendstrafrechts.

    Nach Diebstahl aus Grünem Gewölbe: Viele Schmuckstücke zurückgegeben

    Die meisten Schmuckstücke waren kurz vor Weihnachten über einen Anwalt des 29-Jährigen zurückgegeben worden. Allerdings war der Schmuck nicht unbeschadet, wie die BILD berichtet. Der Schaden liege bei etwa 25 Millionen Euro.

    Die Deutschen, Brüder und Cousins, müssen sich seit Ende Januar 2022 wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung verantworten. Zwei von ihnen verbüßen derzeit ihre Jugendstrafe wegen des Diebstahls der 100-Kilo-Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum 2017.

    Vier der sechs Angeklagten hatten der vor einer Woche geschlossenen Verständigung über einen milderen Strafrahmen zugestimmt, ein fünfter nicht. Voraussetzung dafür sind "glaubhafte Geständnisse" samt Befragung. Einer der sechs Angeklagten streitet eine Beteiligung mit Verweis auf ein Alibi ab. Am Freitag wird der Prozess mit der Erklärung des vierten Angeklagten und Befragungen fortgesetzt. (mit dpa)

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