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Nordirland: Daten von 10.000 Polizisten veröffentlicht

Großbritannien

Daten von 10.000 nordirischen Polizisten versehentlich veröffentlicht

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    Im Februar war ein ranghoher Polizist in Nordirland niedergeschossen worden. Die Sorge ist groß, dass die Datenpanne weitere Attentate auf Polizistinnen und Polizisten vereinfacht.
    Im Februar war ein ranghoher Polizist in Nordirland niedergeschossen worden. Die Sorge ist groß, dass die Datenpanne weitere Attentate auf Polizistinnen und Polizisten vereinfacht. Foto: Liam Mcburney/PA/AP, dpa (Archivbild)

    Die nordirische Polizei hat bei einer erheblichen Datenschutzpanne versehentlich die Namen von 10.000 Mitarbeitenden veröffentlicht. Deren komplette Namen, Dienstorte und Beschäftigungsgrade standen kurzzeitig online, sind inzwischen aber wieder entfernt. Das ist vor allem vor dem Hintergrund problematisch, dass es auch 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs in Nordirland weiterhin zu Anschlägen auf Polizistinnen und Polizisten kommt. Die nordirische Polizeivereinigung stufte die Sicherheitspanne deshalb auch von potenziell "unabsehbarem Schaden" für die Beschäftigten ein. 

    Zu der Panne kam es, weil die Behörde nach eigenen Angaben als Antwort auf eine Anfrage aufschlüsselte, welche Beamten und Beschäftigten bei ihnen mit welchen Dienstgraden angestellt seien. Unbeabsichtigterweise wurde der Antwort allerdings auch eine Tabelle angehängt, die unter anderem die Nachnamen aller gut 10.000 Beschäftigten und ihre Dienstorte enthielt, von Polizeichef Simon Byrne abwärts. 

    Polizei Nordirland: Datenpanne vermutlich menschliches Versagen

    Die Privatadressen waren hingegen nicht enthalten, was laut dem Vorstand der nordirischen Polizeivereinigung Liam Kelly eine "potenziell verhängnisvolle Situation" gewesen wäre. Dennoch sei die Bestürzung unter den Betroffenen groß: "Die Männer und Frauen, die ich vertrete, sind entsetzt über diese Panne. Sie sind schockiert, bestürzt und berechtigterweise wütend. Wie ich fordern sie Maßnahmen gegen diese beispiellose Offenlegung sensibler Informationen", so Kelly weiter. 

    Die nordirische Polizei entschuldigte sich für die Datenpanne, der stellvertretende Polizeichef Chris Todd bezeichnete den Fehler seiner Behörde als "inakzeptabel". Er sei es seinen Kolleginnen und Kollegen schuldig, die Panne gründlich zu untersuchen und das hätten sie bereits in die Wege geleitet. Aktuell geht man davon aus, dass es sich hierbei um menschliches Versagen handelt. Laut Informationen der BBC hatten mehrere ehemalige und aktuelle Mitarbeitenden Einsicht in die sensiblen Daten. Kurzfristig waren sie auch auf der Website What Do They Know veröffentlicht. 

    Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten sind in Nordirland sehr wahrscheinlich

    Chris Heaton-Harris, der britische Minister für Nordirland, zeigte sich "tief besorgt" wegen des Vorfalls. Ähnlich äußerten sich Politikerinnen und Politiker aller nordirischen Parteien. Die Lage in Nordirland ist angespannt, immer wieder kommt es in hier zu Attacken auf die Polizei durch paramilitärische Gruppen. Meist sind sie radikale Anhängerinnen oder Anhänger einer Wiedervereinigung Nordirlands mit dem Nachbarland Irland sind. 

    Im Februar wurde etwa ein ranghoher Polizist außer Dienst vor den Augen seines Sohns angeschossen und schwer verletzt. Die Terrorgefahr in Nordirland wurde anschließend von "erheblich" auf "schwerwiegend" erhöht. Dies bedeutet laut BBC, dass ein Angriff auf Polizistinnen und Polizisten sehr wahrscheinlich ist und sie sehr auf ihre eigene Sicherheit achten müssen. Viele halten deshalb geheim, wo sei angestellt sind, teilweise sogar vor ihrer Familie. 

    (mit dpa)

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