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Grippe: Infos über Symptome, Verlauf und Impfung

Influenza-Viren

Grippe: Infos über Symptome, Verlauf und Impfung

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    Medikamentenauswahl: Die Grippe-Saison will gut vorbereitet werden.
    Medikamentenauswahl: Die Grippe-Saison will gut vorbereitet werden. Foto: Maurizio Gambarini, dpa (Symbolbild)

    Alle Jahre wieder steht die Grippe-Saison ins Haus. Wenn die Temperaturen sinken, steigt die Gefahr, sich mit Influenza-Viren zu infizieren und daran zu erkranken. Auf der nördlichen Halbkugel zirkulieren die Viren laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) hauptsächlich zwischen der 40. Kalenderwoche - also Anfang Oktober - und der 20. Kalenderwoche - also Mitte Mai. In dieser Zeit hat die Grippe ihre Hochphase.

    Dem RKI zufolge seien die Viren von Januar an für drei bis vier Monate besonders aktiv. In dieser Zeit wird auch von einer grassierenden Grippe-Welle gesprochen. Pro Jahr infizieren sich in diesen Wochen und Monaten laut RKI zwischen fünf und 20 Prozent der Bevölkerung, in Deutschland also bis zu 16 Millionen Menschen.

    Hier beschäftigen wir uns mit diversen Eigenschaften der Grippe. Es geht um die entsprechenden Symptome, den Verlauf und die Dauer der Krankheit. Außerdem erklären wir, was es mit einer Grippe-Impfung auf sich hat.

    Grippe: Welche Symptome gibt es?

    Eine Grippe - auch als Influenza bekannt - geht mit unterschiedlichen Beschwerden einher. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) listet folgende Symptome auf:

    • Fieber
    • Halsschmerzen und trockener Husten
    • Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen

    Etwa ein Drittel der Grippe-Infektionen beginne mit einem plötzlich einsetzenden Krankheitsgefühl mit einer Auswahl dieser Symptome. Allerdings können die Beschwerden auch nur leicht sein oder die Infektion völlig ohne Symptome verlaufen. Laut der BZgA sind die Krankheitszeichen besonders bei älteren Menschen häufig nicht so ausgeprägt und ähneln eher einer Erkältung. Bei einem unkomplizierten Verlauf gehen die Beschwerden - bis auf den Husten, der deutlich länger anhalten kann - nach etwa fünf bis sieben Tagen zurück. Es gibt jedoch auch Grippefälle, die mit dem Tod enden.

    So kann es zu Komplikationen kommen, die diese schwerwiegenden Folgen haben können:

    • Lungenentzündung (häufigste Komplikation)
    • Mittelohrentzündung (bei Kindern)
    • Entzündung des Gehirns oder des Herzmuskels (seltene Komplikation)

    Die Stiftung Gesundheitswissen nennt neben den oben genannten allgemeinen noch weitere Symptome für eine Grippe-Infektion:

    • Schwäche, Schweißausbrüche und Schnupfen
    • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall bei Kindern
    • Verwirrtheit und Desorientierung bei älteren Menschen

    Bei Älteren sowie bei Menschen mit Abwehrschwäche können das hohe Fieber und ausgeprägte Krankheitszeichen fehlen.

    Zudem heißt es, neben dem Drittel der Infizierten mit tatsächlichen Beschwerden plage sich ein weiteres Drittel lediglich mit "leichten, erkältungsähnlichen Symptomen ohne Fieber". Das übrige Drittel bleibe von den Symptomen verschont.

    Grippe: Wie ist der Verlauf der Krankheit?

    Hierzu erklärt die BZgA, die ersten Beschwerden würden sich nach ein bis zwei Tagen relativ rasch bemerkbar machen. Auch die Stiftung Gesundheitswissen spricht von plötzlich auftretenden Beschwerden wie Fieber, Halsschmerzen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Dagegen würden sich Husten und Schnupfen etwas langsamer entwickeln, bei ersterem handele es sich erst um trockenen Reizhusten, der dann in festsitzenden Husten übergehe.

    Nach fünf bis sieben Tagen würden sich die "Symptome einer unkomplizierten Grippe" im Normalfall bessern. Erschöpfung und Husten könnten hartnäckiger ausfallen und länger andauern.

    Grippe: Wie lange dauert die Krankheit?

    Wie die BZgA informiert, gehen die Beschwerden bei einem unkomplizierten Verlauf nach fünf bis sieben Tagen zurück. Der Husten könne jedoch länger anhalten. Den Angaben der Stiftung Gesundheitswissen zufolge klingen zunächst die Halsschmerzen ab, gefolgt von den Kopf- und Gliederschmerzen und dem Fieber. Schließlich verschwindet auch der Schnupfen. Der Husten kann jedoch auch 14 Tage nach der Infektion noch anhalten.

    Die HNO-Ärzte im Netz schreiben, das Fieber würde drei bis vier Tage andauern, der Reizhusten über einige Wochen. Sollte nach dem dritten Krankheitstag ein erneuter Fieberanstieg verzeichnet werden, sei dies ein Hinweis auf eine zusätzliche bakterielle Infektion.

    In besonders unangenehmen Fällen kann es nämlich passieren, dass Personen neben Influenza-Viren noch dazu von Bakterien in den Atemwegen heimgesucht werden. Dann ist in vielen Fällen die Fahrt in ein Krankenhaus angeraten.

    In der Regel betrage die Krankheitsdauer einer Grippe sieben bis 14 Tage. Dabei sei zu beachten: "Fast alle an Grippe erkrankten Menschen sind nicht arbeits- bzw. schulfähig und sollten auch aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr daheim bleiben." Der Verlauf hänge "einerseits vom Typ des Influenza-Virus selbst ab, und andererseits vom gegenwärtigen Zustand des Abwehrsystems des Patienten".

    Grippe: Wie lange sind Erkrankte ansteckend?

    Laut der BZgA kann die Infektiosität bei Grippe bereits am Tag vor Beginn der Beschwerden beginnen und bis etwa eine Woche nach Auftreten der ersten Grippe-Symptome anhalten. Kinder und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem seien möglicherweise länger ansteckend.

    Grippe: Wer ist besonders gefährdet?

    Es gibt Personengruppen, die ein höheres Risiko haben, schwer an der Grippe zu erkranken. Hierzu bietet die Stiftung Gesundheitswissen eine Liste. Darauf finden sich:

    • ältere Menschen
    • Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, chronischen Herzerkrankungen oder Lungenerkrankungen
    • Menschen mit einer Abwehrschwäche
    • Kinder unter fünf Jahren - besonders Kleinkinder unter zwei Jahren
    • Schwangere und Frauen in den ersten zwei Wochen nach der Geburt

    Grippe: Wie kann man sich infizieren?

    Es gibt im Grunde zwei Wege sich mit der Grippe zu infizieren: Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion. Im ersten Fall werden etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen virushaltige Tröpfchen in die Luft ausgestoßen und von Mitmenschen eingeatmet.

    Option zwei meint die Aufnahme von Erregern an Türklinken, Haltegriffen, Treppengeländern oder anderen Gegenständen, die mit der Hand angefasst werden. Dann können die Viren über Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen, wenn diese mit der Hand in Berührung kommen. Ebenso können sie aber auch weitergegeben werden, wenn einer anderen Person die Hand gereicht wird.

    Laut Stiftung Gesundheitswissen ist die Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen besonders groß. Als Beispiele werden öffentliche Verkehrsmittel und größere Veranstaltungen genannt. Influenza-Viren würden jedoch außerhalb des Körpers nicht lange überleben. Allerdings können sie bei niedrigen Temperaturen auf Materialien wie Plastik oder Stahl wenige Tage überstehen.

    Von der schlimmsten Grippe-Pandemie wurde die Welt übrigens zu Beginn des 20. Jahrhunderts heimgesucht - der spanischen Grippe.

    Grippe: Wann sollten Erkrankte zum Arzt gehen?

    Wie die Stiftung Gesundheitswissen berichtet, gibt es den Rat, bei Grippeerkrankungen grundsätzlich einen Arzt aufzusuchen. Bei bestimmten Symptomen ist das jedoch auf jeden Fall dringend geboten - falls die erkrankte Person sich nicht sogar in Richtung Krankenhaus begibt. Die Warnsignale werden in zwei Gruppen unterteilt.

    Bei Erwachsenen:

    • erschwertes, schnelles und flaches Atmen oder Luftnot
    • atemabhängige Schmerzen oder Engegefühl im Bereich der Brust oder des Bauchs
    • plötzlich einsetzender starker Schwindel
    • Verwirrtheit oder Orientierungsverlust, insbesondere bei älteren Menschen
    • schweres oder anhaltendes Erbrechen
    • erneutes Wiederkehren der Grippesymptome wie Fieber und starker Husten nach anfänglicher Besserung

    Bei Kindern:

    • erschwertes, schnelles und flaches Atmen oder Luftnot
    • blaugraue Hautfarbe
    • ungenügendes Trinken
    • schwere Weckbarkeit oder fehlende Reaktion auf Ansprache oder Berührung
    • Schreien bzw. starke Reizbarkeit, so dass das Kind auch nicht getragen werden möchte
    • erneutes Wiederkehren der Grippesymptome wie Fieber und starker Husten nach anfänglicher Besserung
    • Fieber mit Hautausschlag
    • Anhaltendes Fieber oder Fieberkrampf

    Bei Säuglingen und Kleinkindern gelten neben diesen noch folgende Warnsignale:

    • deutlich weniger Urin als gewöhnlich (weniger nasse Windeln)
    • anhaltendes Erbrechen

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    Vorbeugend kann man sich gegen die Grippe-Erkrankung impfen lassen. Da es etwa zehn bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz nach einer Grippe-Impfung vollständig aufgebaut ist, rät das RKI sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenza-Impfung nur für bestimmte Personengruppen. Dazu zählen:

    • Personen ab 60 Jahre
    • Schwangere
    • Menschen mit einer Grunderkrankung oder einer chronischen Erkrankung
    • Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
    • Personen, die mit Risikopersonen zusammen leben
    • Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko für eine Erkrankung, wie etwa medizinisches Personal

    Für Personen über 60 Jahren empfiehlt die STIKO eine Impfung mit einem "inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff". Nur dieser wird zudem laut dem RKI von den Krankenkassen erstattet. Laut gelbe-liste.de hat das Pharmaunternehmen Sanofi bereits mit der Auslieferung seines Hochdosis-Impfstoffs Efluelda begonnen. Der Pharmaindex-Seite zufolge ist dieser Grippeimpfstoff seit zwei Jahren das einzige Hochdosis-Vakzin, das in Deutschland zugelassen ist.

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