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Grippe oder RS-Virus: Unterschiede & Symptome erklärt

Infektionswelle

Grippe oder RS-Virus: Das sind die Unterschiede und Symptome

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    Besonders Babys und Kleinkinder sind vom RS-Virus betroffen. Aber auch Erwachsene können sich anstecken.
    Besonders Babys und Kleinkinder sind vom RS-Virus betroffen. Aber auch Erwachsene können sich anstecken. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Jedes Jahr gibt es in Deutschland eine Grippesaison. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) zirkulieren die Influenza-Viren hauptsächlich zwischen der 40. Kalenderwoche - also Anfang Oktober - und der 20. Kalenderwoche - also Mitte Mai. Im vergangenen Jahr schien es besonders viele Krankheitsfälle zu geben. Der Grund: Häufig handelte es sich gar nicht um die Grippe, sondern um das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus, auch bekannt als RS-Virus oder RSV.

    Der Grund für die unüblich starke RSV-Welle war vermutlich die Isolation der letzten Jahre bedingt durch die Corona-Pandemie. Durch den verminderten Kontakt zu anderen Menschen und dadurch zu Krankheitserregern, schwächelte bei vielen Menschen das Immunsystem. Dadurch konnten sich Erreger besonders stark verbreiten. Genau wie die Grippe tritt RSV dem RKI zufolge zyklisch auf. In Mitteleuropa reicht die RSV-Saison von November bis April und erreicht ihren 4- bis 8-wöchigen Gipfel meist im Januar und Februar und seltener im November und Dezember.

    RSV ist vor allem für Säuglinge und kleine Kinder bis vier Jahre gefährlich. Sie kommen mit manchen Erregern zum ersten Mal überhaupt in Kontakt. Aber was genau sind die Unterschiede zwischen der normalen Grippe und RSV? Eine Übersicht über Symptome der beiden Krankheiten und wie man RSV behandelt.

    Grippe: Was sind die Symptome?

    Die Grippewelle im Winter überrollt Deutschland schon seit Jahren und ist im Normalfall keine Gefahr. Gefährlich kann die Grippe nur für alte Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen werden. Die typischen Grippesymptome sind dem RKI zufolge:

    • plötzlich einsetzendes Krankheitsgefühl
    • Fieber
    • Halsschmerzen
    • Husten (trocken)
    • Schmerzen in Muskeln, Gliedern, Rücken und Kopf

    Die Grippe hat außerdem eine sehr kurze Inkubationszeit. Normalerweise treten erste Symptome bereits ein bis zwei Tage nach der Infektion auf. Bei RSV dauert das länger.

    RSV: Was sind die Symptome der Atemwegserkrankung?

    Das RS-Virus löst akute Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege aus. Bei Erwachsenen verläuft das Ganze häufig wie eine Erkältung. Bei Säuglingen und jungen Kindern kann RSV zu Lungenentzündungen führen und in künstlicher Beatmung enden. Unter den Kindern, die ins Krankenhaus kommen, stirbt laut dem Robert-Koch-Institut ein Prozent. Bei Kindern mit angeborenem Herzfehler sind es sogar fünf Prozent.

    Die meisten RSV-Infektionen bei Erwachsenen verlaufen vermutlich undiagnostiziert, weil sie entweder symptomfrei sind oder wie eine harmlose Erkältung wirken. In schwereren Fällen beklagen sich Erwachsene Patienten über grippeähnliche Symptome wie Schlappheit, trockener Husten oder manchmal Fieber.

    Bei Kindern verläuft die Erkrankung meist heftiger, besonders, wenn sie es zum ersten Mal haben. Das sind die typischen Symptome:

    • Schnupfen
    • Husten (anfangs trocken, später deutlicher und schleimiger)
    • Halsschmerzen
    • Fieber
    • Atemschwierigkeiten
    • Unregelmäßige Atmung
    • "Knisternde" Geräusche bei der Atmung
    • Bei kleinen Kindern: Verweigern von Flüssigkeit

    In der Regel dauert die Infektion bei einem gesunden Immunsystem drei bis zwölf Tage. Einzelne Symptome, besonders Husten, können aber auch bis zu vier Wochen andauern. Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und acht Tagen. Man steckt sich meistens durch Tröpfcheninfektion an.

    Wie kann man RSV behandeln?

    Infizierte sollen viel trinken und die Atemwege freihalten, etwa durch Nasentropfen oder -spülungen. In schlimmen Fällen müssen Patienten im Krankenhaus beatmet werden. Eine Impfung gegen RS-Viren gibt es aktuell nicht.

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