Musikfans blickten mit Spannung auf die vergangene Nacht: In Los Angeles wurde zum 65. Mal der wichtigste US-amerikanische Musikpreis verliehen. Beyoncé hat einmal mehr abgeräumt und mit nun insgesamt 32 Trophäen einen neuen Rekord aufgestellt. Die 41-jährige Sängerin erhielt vier der Grammophone – und steht damit ganz allein auf Platz eins der ewigen Bestenliste. Beyoncé stieß damit den britisch-ungarischen Dirigenten Georg Solti, der insgesamt 31 Grammys hat, vom Thron.
Die Sängerin gewann Preise in den Kategorien beste Tanz-Aufnahme, bestes Tanz-Album, beste traditionelle R&B Performance und bester R&B Song. "Ich versuche, nicht zu emotional zu sein. Ich versuche, diese Nacht einfach anzunehmen", sagte die 41-Jährige sichtlich gerührt. Einen Wermutstropfen gab es aber. Beyoncé konnte in keiner der Hauptkategorien gewinnen. Den Preis fürs beste Album bekam unterdessen der Brite Harry Styles für die Platte "Harry's House".
Deutsche Kim Petras gewinnt Grammy
Die in Köln geborene Kim Petras schrieb bei den Grammys Geschichte als erste Trans-Gewinnerin in der Kategorie Pop-Duo. Gemeinsam mit dem britischen Sänger Sam Smith wurde sie für ihren Clubhit "Unholy" mit einem Award ausgezeichnet.
"Ich will nur all den unglaublichen Transgender-Legenden vor mir danken, die diese Türen für mich geöffnet haben, damit ich heute Abend hier sein kann", sagte Petras. "Ich bin an einer Autobahn mitten im Nirgendwo in Deutschland aufgewachsen. Und meine Mutter hat mir geglaubt, dass ich ein Mädchen bin. Ohne sie wäre ich nicht hier."
Nicht nur die Auszeichnung dürfte ein Highlight für die Sängerin gewesen sein. Petras trat auch gemeinsam mit Sam Smith bei der Grammy-Verleihung auf – Petras im Käfig, Sam Smith und die Tänzer als Teufel verkleidet. Im Herbst 2022 schaffte es deren Song "Unholy" auf Platz eins der Charts in den USA und Großbritannien. Das Lied handelt von einem Familienvater, der sich in einem Stripclub vergnügt.
Grammys 2023: Gewinner der wichtigsten Awards
Ein weiterer Gewinner der Grammy Awards war Rapper Kendrick Lamar, der 2022 mit "Mr. Morale & the Big Steppers" nach bahnbrechenden früheren Alben erneut ein viel gerühmtes Rap-Werk rausbrachte und drei Grammys holte – unter anderem für das beste Rap-Album. Songwriterin Bonnie Raitt bekam den Grammy für den Song des Jahres mit "Just Like That". Musikerin Lizzo wurde für ihren Song "About Damn Time" mit der Aufnahme des Jahres geehrt.
Grammys 2023: Auftritte und Moderation
Die Grammy Awards wurden in diesem Jahr von Trevor Noah moderiert. Der Comedian übernahm damit das dritte Jahr in Folge die Moderation der Veranstaltung. Noah hatte im Dezember nach sieben Jahren seinen letzten Auftritt als Host der "The Daily Show" beim Sender Comedy Central. Seit Januar tourt er im Rahmen seiner "Off The Road"-Comedyshow durch die USA.
Auch First Lady Jill Biden stand bei den Grammys 2023 auf der Bühne. In einem goldenen Kleid verkündete sie die Siegerin in der Kategorie Song des Jahres und ehrte zudem einen Protestsong aus dem Iran gegen die Unterdrückung von Frauen.
Neben Kim Petras und Sam Smith trat bei der Veranstaltung auch Harry Styles mit seinem Song "As it was" in einem silbernen Glitzer-Outfit auf. Ein Höhepunkt der Show war ein Song-Medley anlässlich des "50. Jubiläums von Hip Hop". Etliche Künstler, darunter Busta Rhymes, Ice-T, Missy Elliott, Nelly und LL Cool J, führten auf der Bühne musikalisch durch die Geschichte des Genres. 1973 gilt gemeinhin als das Geburtsjahr der heute global populären Musikrichtung.
Grammy Awards 2023: Wiederholung am Montag bei MagentaTV
Die Grammy-Verleihung fand in der Nacht auf Montag (6. Februar) statt. Die Telekom bot bei MagentaMusik einen Livestream der Show an. Wer dafür nicht mitten in der Nacht aufstehen wollte, kann sich am Montagabend ab 20.15 Uhr eine Wiederholung der Verleihung auf dem Sender #dabeiTV auf MagentaTV ansehen. Anschließend steht die Show zudem in der Mediathek von MagentaTV und bei MagentaMusik bereit.