Um aus seinem Quotentief zu kommen, baut Thomas Gottschalk das Studio seiner Vorabendshow um. Bereits am Montagabend saßen gut 100 Zuschauer im Raum. "Es ist doch schöner, gebe ich zu, wenn man seinem Publikum ins Auge blickt", sagte Gottschalk in der Show. "Ich wollte demütig sein, hab gesagt, wegen einer halben Stunden lohnt es sich doch nicht, aber ihr seid da und das ist schön", sagte der Entertainer im grauen Jackett und schwarzen Hemd lächelnd in Richtung der Leute vor ihm.
Aus der "Todeszone in Richtung blühende Landschaften"
Über seine Sendung sei viel spekuliert worden, führte Gottschalk aus, doch die Lage sei wie folgt: "Wir gehen nicht, aber wir bauen um. Sie werden also heute nicht zum Zeugen einer Zwangsräumung. Ich ziehe auch nicht ins Frühstücksfernsehen um, sondern vor ihren Augen wechselt sozusagen die Karawane die Richtung und macht sich auf den Weg aus der "Todeszone" in Richtung blühende Landschaften."
Eine Woche sei die Show nun "Baustelle". "Nächsten Montag gibt's ein neues Studio, ein neues Konzept. Aber keinen neuen Moderator. Soweit wollten wir nicht gehen. Werden Sie also Zeuge, ob ein Titan den Quotentod stirbt oder ob das Schillerwort aus "Wilhelm Tell" sich bewahrheitet: Neues Leben wächst aus den Ruinen." Das alte Mobiliar sei bereits weg, aber das neue noch nicht da. "Ein schönes Sinnbild für den Neubeginn."
Gottschalk und Pocher mit gemeinsamer Sendung?
Gäste der Show am Montagabend waren "Tagesschau"-Sprecher Jan Hofer und der Entertainer Oliver Pocher. Der 34-Jährige scherzte: "Von meiner Seite steht "Gottschalk & Pocher" nichts im Wege - Du musst nur fragen." Das tat der frühere "Wetten, dass..?"-Moderator und ZDF-Quotenkönig Gottschalk dann aber nicht.
Die Show "Gottschalk Live" war am 23. Januar mit 4,34 Millionen Zuschauern gestartet. Mittlerweile kommt sie aber kaum noch über 1,5 Millionen Zuschauer. Manche Ausgabe hatte sogar weniger als eine Million Zuschauer. Die Show läuft montags bis donnerstags um 19.20 Uhr. Sie war als Teil einer ARD-Vorabendreform ins Programm gekommen, die von einigen Experten als gescheitert betrachtet wird. AZ, dpa